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Fanfiction zu Weiss Kreuz back Autoren: Haruka und Mandalorian (sie war ein wundervoller, inspirierender, herrlich verrückter und sooo schön sappiger Farfarello. Außerdem hatte sie immer die geniale Idee, wenn ich mal hing. Bussi bussi dafür!) Titel: Strange Valentine Das ist das Sequel zu ‚Falscher Farbton’. Irgendwie konnte ich die doch nicht so einfach davonkommen lassen… fand Manda übrigens auch^^ Disclaimer: Keiner meiner. *sich erschieß* Mehr ist dazu nicht zu sagen. Wir machen damit kein Geld, und ich weiß, dass ich den Jungs da Sachen unterstelle… Naja. ~.^ Da müssen sie halt durch. Der Song „Wicked Game“ ist von Chris Isaac Pairings: Yohji liebt (immer noch) Aya, Widmung: Für meine Muse und Co-Autorin Mandalorian. viel Spaß^^ und biiitte gebt uns feedy O_O <- biiig chibie-eyes Warnings: shonen ai, ooc, lemon, violence, angst, sap, sap, sap, ähm … hatte ich sap erwähnt? ^^ / / Gedanken # # schu telepath. * * schu spricht deutsch
Strange Valentine – an unexpected development 6. Ken brachte die Bälle in den Geräteraum und ging vor sich hin pfeifend Richtung Duschabteil. Er zog sich im Laufen das Shirt über den Kopf und wischte sich damit über das Gesicht und den verschwitzten Oberkörper. Er hatte es eilig, denn der Neue war heute da gewesen und hatte sich wieder die ganze Zeit erfolgreich von ihm ferngehalten. Eingeschrieben war er auch noch nicht… Dieses Mal wollte er ihn nicht einfach verschwinden lassen. Im Umkleideraum war es kalt und er beeilte sich fröstelnd, in die Dusche zu kommen. Es lief noch Wasser, also war der geheimnisvolle Neue wohl noch da. Ken betrat die Duschzelle und schloss die Tür gleich wieder, um die Wärme nicht herauszulassen. Drinnen war es voller Dampf, so dass er zunächst nichts erkennen konnte, nur dass der Junge nicht viel kleiner, wohl aber schmächtiger war als er. Der Fremde sagte nichts, also ging Ken achselzuckend an eine der Duschen und machte sich daran, sich abzuseifen. Er würde ihn schon noch zu Gesicht bekommen. Doch kaum war Ken richtig eingeseift, drehte der andere sich um und schickte sich an, die Dusche zu verlassen. „Hey!“ Der Junge stoppte kurz, drehte sich aber nicht um. „Was?“ Ken wackelte vorsichtig, um nicht auszurutschen, über die Fliesen. Am Ausgang holte er ihn ein. „Warte doch mal, ich wollte…“ er sah den Neuen zum ersten Mal von Nahem und die Kinnlade fiel ihm herunter. „DU?“ Er starrte dem jüngsten Schwarz-Mitglied ins Gesicht und ließ dann unwillkürlich seinen Blick an dessen Körper herabwandern. Der griff sich ein Handtuch und wickelte es sich um die Hüfte. „Kannst du mal aufhören mich so anzustarren? Stehst du etwa auch auf Kerle?“ Ken schüttelte den Kopf. „Nein… keine Angst, ich raube dir schon nicht deine Jungfräulichkeit. Ich frage mich nur gerade, was du hier willst.“ „Fussball spielen?“ Nagi grinste humorlos. „Wer sagt denn, dass ich noch Jungfrau bin? Und außerdem… ich werde deine Knochen in Mus verwandeln, wenn du es versuchst.“ Ken schnaubte. „Mir doch egal. Wie gesagt, ich bin nicht scharf auf dich.“ Er sah Nagi abschätzend an. „Soso. Fußball spielen also. Und als Torwart mit deinen Kräften glänzen, ja? Vergiss es. In meiner Mannschaft wird ehrlich gespielt. Du brauchst nicht mehr wieder zu kommen.“ Damit ließ er Nagi stehen und ging wieder unter die Dusche. Dieser starrte ihm nach. /Arschloch!/ Er folgte Ken zurück in den dampfenden Duschraum und baute sich vor ihm auf. „Ich will aber Fußball spielen!“ Ken wusch sich gleichmütig die Haare und grinste abfällig. „Ja klar. Wenn Obermacker Crawford dich auf uns ansetzt, willst du sogar Fußball spielen, ne?“ In Nagi glomm Ärger auf und er verstellte telekinetisch das Wasser auf eiskalt. Ken quiekte und sprang unter der Dusche hervor. „Du Ratte, verschwinde hier! Das ist ja wohl das letzte!“ Nagi grinste süffisant. „Nein… ist es nicht. Ich hätte das Wasser auch kochen lassen können!“ Er wandte sich ab und ging zum Ausgang. „Schade. Wäre nett gewesen, ab und an hier zu trainieren. Ich spiele wirklich gerne Fußball…“ Sein Tonfall klang enttäuscht, fand Ken. Er seufzte. Erst Yohji und Schuldig… und jetzt das hier. Was kam als nächstes? Omi und Farfarello? „Also gut… es scheint irgendwie, dass die alte große Feindschaft zwischen unseren Teams sich in Luft auflöst, oder wie sehe ich das?“ Nagi drehte sich um und lächelte ein rätselhaftes Lächeln. „An mir soll es jedenfalls nicht liegen! Gehst du mit zu McDonald’s?“ Zwanzig Minuten später saßen Ken und Nagi sich bei Big Mac und Cola gegenüber. Keiner wusste so recht, was er sagen sollte. „Echt übel, dieses Fast-Food.“ Ken verzog das Gesicht. Nagi grinste. „Hat mir Crawford schmackhaft gemacht. Als ich noch kleiner war, hat er mir immer Happy Meal gekauft.“ Nagi lächelte vor sich hin. „Wieso als du noch kleiner ’warst’ - Kiddie?“ Ken grinste. Das Grinsen verging ihm jedoch, als sein Colabecher plötzlich über seinem Kopf schwebte. Entsetzt riss er die Augen auf. „Das wagst du nicht!“ Nagi nickte „Oh doch!“ Der Becher nahm eine gefährliche Neigung an und Ken sprang auf. Der Becher folgte ihm. Seine Rettung war ein zartes Stimmchen. „Mami guck mal, der Mann kann zaubern!“ Ken zischte Nagi an. „Los, weg hier, oder willst du eine Vorstellung geben!“ Sie grabschten ihre Hamburger und verließen eilends das Lokal, und während der Colabecher auf den Boden klatschte rannten sie die Straße herunter. An der nächsten Ecke hielt Nagi keuchend an. Ken blieb ebenfalls stehen und grinste. „Echt genial der Trick. Aber deine Kondition ist nicht die beste. Du brauchst dringend Training.“ „Mag sein. Aber du willst mich ja nicht mitmachen lassen, also wozu trainieren? Ich gehe jetzt.“ Nagi drehte sich ohne weitere Worte um und lief los. Ken fasste rasch einen Entschluss. „Warte. Wenn du noch willst, kannst du einsteigen. Aber du darfst keine Tricks anwenden.“ Er dachte einen Augenblick nach. „Ich laufe jeden Morgen um sieben Uhr 10 Kilometer. Wenn du willst, können wir zusammen laufen. Das heißt…“ er grinste ‚.. wenn du so früh schon auf bist.“ Nagi verzog keine Miene. „Ich brauche wenig Schlaf… also morgen um sieben. Am Sportplatz?“ Ken nickte. /Er könnte wenigstens mal ein bisschen lächeln…/ Doch Nagi hatte sich bereits abgewandt. „Gut. Bis morgen.“ Ken sah auf seine sich entfernende Gestalt. „Ja, bis morgen … kiddie.“ Verdattert sah er auf seinen Big Mac, der sich in einen formlosen Klumpen verwandelt hatte. „Das ist doch…“ *** Farfarello war in Eile. Er hatte sich aus seinem Zimmer befreit und war in ein Internetcafe gegangen, in der Hoffnung lonely im Chat zu treffen. Leider waren in dem einzigen dass sich in der Nähe befand alle Plätze besetzt. Ungeduldig wartete er, dass ein Terminal frei wurde. Die Frage des Betreibers, ob er etwas trinken wolle unwirsch verneinend starrte er auf die User. Wollte nicht endlich einer gehen? Nach einer schier unendlich langen Zeit konnte er sich schließlich an einer Tastatur niederlassen. Er sah auf die Uhr. Höchstens eine Stunde.. mit Heimweg. Ganz schön knapp. Er loggte sich in den misery-chat und kontrollierte die anwesenden nicks. /Mist, nicht da... hoffentlich ist er nicht sauer weil ich letztes Mal einfach verschwunden bin.../ Farfarello knurrte leise in sich hinein. „Verdammter Ami...“ Er hatte ein Ziehen im Bauch. /Hoffentlich kommt er ... nicht, dass er sich womöglich einen anderen Chat gesucht hat.../ *** Omi lag auf seinem Bett. Sollte er oder sollte er nicht… Schließlich ging er zu seinem PC um wieder einmal in den Chat schauen, allerdings tat er dies, ohne sich groß Hoffnungen zu machen. Sofort nach dem einloggen sah der den nick und hielt den Atem an. /Er ist da!!/ lonely: hallo kodoku Farfarello, der unentwegt auf den Bildschirm starrte, zuckte leicht zusammen. /Er ist da..../ Er schluckte einmal, dann tippte er. kodoku: hallo lonely... Omi atmetet auf. /Er redet also noch mit mir....ein Glück./ lonely: lange nicht gesehen… Mit Herzklopfen wartete er auf die Antwort. /Was wird er sagen?/ kodoku: ja leider...tut mir leid dass ich letztes mal verschwunden bin....schön dich zu sehn Plötzlich erschien überdeutlich der letzte Chat in Omis Erinnerung, und was er zu kodoku gesagt hatte. /’Ich mag dich’… wie mag das rübergekommen sein? Hoffentlich findet er mich nicht aufdringlich./ Farfarello wartete nun seinerseits mit klopfendem Herzen. /Hoffentlich ist er nicht sauer./ lonely: kein problem... Er überlegte. Es sollte ja nicht so aussehen, als ob es ihm egal gewesen wäre… lonely: doch ein problem Farfarello, der schon erleichtert gewesen war, zuckte zusammen. kodoku: warum? ...bist du sauer auf mich? Omi überlegte schnell /Soll ich.../ lonely: nein.. ich hab dich vermisst.. /Er hat mich .. vermisst??/ Farfarello starrte ungläubig auf den Bildschirm, dann lächelte er. kodoku: ich dich auch... irgendwie*smilie* /Toll jetzt fängst du auch schon mit den Dingern an!/ Omi starrte leicht enttäuscht auf das letzte Wort. /Nur irgendwie??/ Er sah den Smilie und lächelte etwas verloren vor sich hin. Lonely: oh… kodoku: stimmt irgendwas nicht? /Er ist so kurz angebunden.../ lonely: alles ok. ich.. Vor Nervosität drückte er den ‚send’-Button. lonely: ups … ich war nur überrascht, dass du mich auch vermisst hast /’irgendwie’/ er schnitt eine Grimasse. kodoku: ich ehrlich gesagt auch...aber das ändert nichts dran das ich es getan hab Omi verzog wieder das Gesicht. Das klang alles so… jedenfalls nicht so, wie er es sich gewünscht hätte. /Ach ja?? Und wie, bitte sehr, hättest du es dir gewünscht?/ Verärgert brachte er seine innere Stimme zum Schweigen. Das konnte einen ja wahnsinnig machen! Er nahm allen Mut zusammen. lonely: ich hatte letztes mal den eindruck, als ob ich dich etwas nerve.. kodoku: warum das? lonely: weiss nicht.. wir kennen uns kaum, nein gar nicht, und ich hab.. irgendwie war ich ziemlich.. vertraulich? /Verdammt, Tsukiyono, was schreibst du da für einen Mist?/ kodoku: du nervst mich nicht...ganz im gegenteil...ich hab unser gespräch sehr genossen auch wenn ich dich eigentlich nicht kenne /Ist das ein Schwachsinn! Warum sagst du ihm das?? - … Weil … es stimmt.../ Er sah auf die Uhr /gut ein bisschen Zeit hab ich noch./ lonely: warum warst du eigentlich so lange nicht on? kodoku: bin ein wenig verhindert gewesen...um ehrlich zu sein hab ich im moment meinen rechner nicht...war wohl ein wenig ungehorsam lonely: der rechner? /Und anstatt mich an die Decke zu hängen hab ich Hausarrest und keinen Computer mehr...brad no baka.../ Farfarello knirschte mit den Zähnen. Er las die Frage und lachte leise. Kodoku: nein eher ich... sitze im moment in einem internetcafe.. Omi war ärgerlich. lonely: ach.. eine 'erziehungsmaßnahme'? Besorgt sah Farfarello zur Tür. /Kann nur hoffen das Schuldig seine Gedanken heute woanders hat...wenn Brad mitbekommt, dass ich abgehauen bin, kann ich mich warm anziehen.../ kodoku: so könnte man es nennen ja lonely: oh.. /Wo könnte er wohl sein? - Idiot, willst du etwa hingehen? Vergiss es!/ Die Uhr ging viel zu schnell für Farfarellos Geschmack /Scheisse… ich muss gleich los…/ lonely: haben sie dich rausgelassen oder bist du abgehauen? kodoku: abgehauen befürchte ich...kann leider auch nicht lang bleiben muss zurück bevor einer was merkt Omi erschrak. /Mist.. wer weiß, wann ich ihn dann wieder spreche/ lonely: das ist schade.. Erneut starrte Farfarello auf die Uhr. /Um genau zu sein wird Nagi mich in 20 Minuten zum Essen holen wollen...dann sollte ich auch besser wieder da sein.../ kododu: ja finde ich auch...ich denke nicht das sich das in näherer zukunft ändert - mein bruder ist wirklich nicht gut auf mich zu sprechen. Er grinste vor sich hin. lonely: heißt das etwa... wir können uns vorerst wieder nicht sprechen? Omi war frustiert. Als die Worte auf dem Bildschirm erschienen, machte Farfarellos Herz einen Sprung, um sich dann schmerzhaft zusammenzuziehen. /Er bedauert das?/ kodoku: vorerst nicht, nein...leider lonely: verdammt ... kodoku: komisch.... /komisch?/ Omi starrte. Dann: lonely: nein, traurig.. *kleiner smilie* kodoku: ja...aber ich finde es komisch, dass mich das traurig macht...ich hab dich wirklich vermisst… lonely: ich finde das nicht komisch, wenn man jemanden vermisst. Farfarello stimmte ihm ja eigentlich zu… /...aber wenn man nicht weiß, warum eigentlich?/ Omi freute sich irgendwie darüber, gleichzeitig war er traurig. lonely: ich werde dich auch wieder vermissen, denke ich... kodoku: /schönes gefühl.../ Er lächelte leicht. Plötzlich, bevor er es richtig merkte… kodoku: ich würde dich gerne mal treffen... Panisch starrte er auf den Schirm. /Was?? Farfarello was schreibst du da?/ Er verzog sein Gesicht. /Na toll...jetzt hast du ihn bestimmt verschreckt./ Omi starrte auf das letzte Posting. Ihn treffen? Plötzlich hatte er Angst. Wollte er das? Einen Fremden treffen, der zugab, ein Mörder zu sein? Eigentlich sehnte er sich danach, kodoku kennen zu lernen, andererseits fürchtete er sich. Nicht davor, dass dieser ihm etwas antun könnte, sondern… was ihm dieses Treffen antun konnte. Erwartungen, die nicht erfüllt wurden, Enttäuschung…, die Möglichkeit, verletzt zu werden… seelisch verletzt. Omi wollte nicht mehr enttäuscht werden. Die Summe aller dieser Ängste war das nächste Posting. lonely: das.. wird nicht gehen /außerdem, was soll ich den anderen denn sagen?/ Farfarello nickte vor sich hin, und zog die Mundwinkel nach unten. /War ja klar....warum sollte er auch wollen...musste ihm ja verraten dass ich ein Killer bin... toll gemacht Farf, ganz toll/ Kodoku: vergiss es hab nix gesagt... Omi las die letzte Zeile und wurde ängstlich. Ob kodoku jetzt ging? /Ich würde ihn ja gerne treffen.. / lonely: warte.. so hab ich das nicht gemeint Farfarello grinste verächtlich. /Erst die Abfuhr, und jetzt um gut Wetter bitten oder was…/ kodoku: ist schon gut...kann dich ja verstehn /Hoffentlich geht er nicht wieder/ Omi tippte so schnell er konnte. lonely: ich weiss nur nicht ob ich wegkann Er las die Zeile und schüttelte über sich selbst den Kopf. /Schwachsinn, du hast Angst!/ lonely: wie du kannst mich verstehn? wie meinst du das? Er wartete verzweifelt auf Antwort. /verdammt! bleib bloss da/ Farfarello war schon wieder fast fertig mit der Situation. /Mit Mördern reden ist also ok für ihn... solange genug Abstand ist.../ er überlegte den Chat zu verlassen. lonely: kodoku? noch da? kodoku: hab doch gesagt... ist schon gut.. brauchst dir keine ausreden einfallen zu lassen… ich würde mich auch nicht mit mir treffen wollen… wie gesagt, scheiss idee Er krampfte die Finger fest um die Maus. /Du bist ein Idiot, Farf... - hast du echt geglaubt er würde sich mit dir treffen wollen?? Baka!/ lonely: nun sei doch nicht so sauer … Omi zögerte. /Du willst dich doch mit ihm treffen, oder?/ Omi schloss die Augen. /will ich ja auch!/ lonely: ich will dich ja auch treffen.. kodoku: achja? Farfarello sah kritisch auf den Bildschirm. /Meint er das ernst, oder will er nur nicht, das ich sauer bin.../ Omi las das Wort. /Er IST definitiv sauer. Mist./ lonely: wirklich. ich bin nur.. /Ich hab Schiss.../ ich weiß nicht, ob ich mich das traue... Farfarello sah auf die Uhr. /Kuso... schon so spät... ich kann doch jetzt nicht weg...Mist./ Kodoku: angst vor mir? kann ich verstehen. lonely: das ist es nicht... Farfarello war überrascht. Kodoku: wovor hast du dann angst, wenn nicht vor mir? lonely: nicht wegen dem was du vom töten gesagt hast.. /bin ja selber ein Killer/ Farfarello flüsterte vor sich hin. „Ich weiss auch gar nicht ob ich das könnte...“ kodoku: ich glaube nicht das ich das könnte... Omi tippte und krampfte die Hand um seine Maus als er postete. lonely: angst vor mir selber. kodoku: warum angst vor dir selber...das versteh ich nicht Omi zögerte. Farfarello wartete. /Warum Angst vor sich?? Vor mir könnte ich ja verstehen.../ Er tippte schnell. kodoku: lonely? Farfarello wartete immer noch. Als nicht gleich eine Antwort kam, sank sein Mut. /Mist...hätte ich wohl besser nicht gefragt../ lonely: weil ich nicht weiß, was ich von diesem treffen eigentlich erwarte... er atmete tief ein. /Was für ein Schwachsinn, der denkt doch ich bin komplett bescheuert/ doch die Antwort war unerwartet. kodoku: vielleicht...nicht mehr lonely? Omi las es und zuckte zusammen. /Genau!/ lonely: ja, schon ... aber.. Er fasste sich ein Herz. lonely: und du? Farfarello tippte und schloss beim Senden die Augen kodoku: ich will jedenfalls nicht mehr kodoku sein... es fühlt sich so gut an mit dir zu reden... selbst über so ein unpersönliches medium wie den chat.. ich… Omi saß mit irrsinnigem Herzklopfen vor dem Bildschirm. Seine Finger zitterten beim Tippen. lonely: wirklich? du denkst, ich.. ich meine -wir- .. Er konnte nicht weiterschreiben. Hatte kodoku auch die Hoffnung, jemanden gefunden zu haben? Jemanden, der ihn verstand, der so ähnlich war wie er selbst? /Ich hoffe das doch auch... warum habe ich dann solche Angst davor?/ Er holte tief Luft. kodoku: ich ...weiss nicht... Omi schluckte. kodoku: ich hab dich wirklich sehr gern... ich habe noch nie jemanden getroffen der mir so ähnlich ist... mich so -versteht- Omi war perplex. /Das gibts doch nicht../ lonely: ja.. geht mir genauso. /Fragt sich nur -wie-?? Bin ich verliebt? In ein Chatfenster oder was?/ Er schüttelte über sich selbst den Kopf /Unsinn. das liegt nur daran, dass du dich so einsam fühlst, du suchst einen Freund./ Farfarello versuchte lonely zu erklären, was er fühlte. kodoku: ..ich mein.. ich versuche mir die ganze Zeit vorzustellen, wer du bist... wirklich bist meine ich.. und... Er holte tief Luft /verdammt../ kodoku: ich würde dich so gerne richtig kennen lernen.. nicht nur so über den chat Omi las es mit wild klopfendem Herzen und fasste schließlich einen Entschluss. lonely: dann lass es uns tun. treffen wir uns. Farfarello starrte regungslos auf den Schirm. /Er will wirklich...?/ kodoku: ich will dich nicht zu etwas drängen, vor dem du angst hast lonely... aber ich könnte mir im moment nichts schöneres vorstellen Die Zeit hatte Farfarello inzwischen total vergessen. lonely: ich komm schon klar mit der angst.. ich will dich unbedingt sehen. Er atmete tief ein. /Wie sehr, das ist mir jetzt erst klar geworden./ Er sah auf die Uhr. lonely: hast du eigentlich noch zeit? merken die bei dir zu Hause nix? Farfarello seufzte. Er hatte ein seltsames Gefühl in der Brust. /Zeit haben???/ Er sah ebenfalls auf die Uhr und bekam große Augen. /Kusooo!/ kodoku: nein eigentlich nicht...um ehrlich zu sein hätte ich längst gehen müssen um rechtzeitig zu kommen... Omi erschak. lonely: also, wann und wo /Bevor er noch weg ist…/ Brad ist am Samtsag abend nicht da... Nagi ist egal… mit Schu kann ich halt nix machen../ er grinste bedrohlich /soll er nur was versuchen...das versaut er mir nich...oh nein.../ kodoku: am samstag kann ich weg denke ich... lonely: da ist valentinstag *g* kodoku: ist das schlimm?? was ist das für ein tag? /Hoffentlich denkt er nicht,ich verarsche ihn/ Farfarello wusste wirklich nicht, was Valentinstag ist. lonely: oh... weißt du das nicht? Farfarello war alarmiert. /Mist. Was wenn er da nich kann... ich muss mal Nagi fragen was Valentinstag ist.../ kodoku: nein..ich kenn mich mit feiertagen nicht so aus..ein japanischer feiertag?? lonely: naja feiertag nicht direkt ... der tag der verliebten Er wand sich vor dem PC. /Ohh Gott, was mach ich hier bloß??/ kodoku: /huh?/für sowas gibt es einen extratag?? seltsame sitten habt ihr hier! Er sah auf die Uhr. kodoku: mist ich muss weg...kannst du? lonely: was? kodoku: am samstag! kannst du? Omi zögerte. /Kann ich da?? Egal, es muss gehen!/ kodoku: ich denke nicht, dass ich anders wegkomme.. /Und irgendwie passt es ja... huh?/ WAS hatte er gerade gedacht? lonely: ich werde da sein. äh, wo eigentlich? kodoku: egal schlag was vor..ich kenn mich in der stadt nicht aus lonely: am bahnhof an der grossen uhr? kodoku: ok werde ich finden /...hoffe ich/ fügte er in Gedanken hinzu. lonely: und woran erkenne ich dich? kodoku: erkennungszeichen?? achso klar... Farfarello grinste. kodoku: wie wärs mit klee... den erkenn ich auf jeden fall Omi grinste breit. -ICH- auch! lonely: *g* gut. /Sollte kein Problem sein. Hat eben doch was Gutes, in einem Blumenladen zu arbeiten…/ lonely: ach, und und valentinstag gibts nicht nur in japan kodoku: ok.... dann bis samstag? lonely: welche uhrzeit? kodoku: 19.00 Uhr? lonely: gut. also samstag, 19 uhr an der bahnhofsuhr. /Mist, wenn er doch noch bleiben könnte... / Omi war traurig. kodoku: mit klee... lonely: gut...ich freu mich drauf dich zu sehen*smilie* kodoku: ich freu mich auch! bis dann.. Farfarello sah wieder auf die Uhr \Mist!\ lonely: sorry lonely ich muss jetzt gehn.. sonst kann ich samstag vergessen... ja bis dann <kodoku hat den raum verlassen> Omi loggte sich aus. „Hmpf...“ Er schaltete den PC aus und flüsterte zwei Worte vor sich hin. „Bis dann...“ Farfarello rannte den ganzen Weg nach Hause. Er schlich außer Atem in das Appartement und wollte sofort in sein Zimmer, als Crawford aus seinem Büro trat. „Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt? Wo warst du?“ Farfarello sah ihn kalt an. „Geht dich nichts an. Ich musste was erledigen…“ „Ich denke, den Rest der Woche bleibst du im Zimmer.“ Crawford zeigte auf Farfarellos Tür. Dieser blieb ruhig stehen, doch sein Auge funkelte gefährlich. „Ich würde dir raten, mir nicht in die Quere zu kommen, Brad…“ „Und ich rate dir, ruhig zu bleiben, sonst…“ sie maßen sich mit Blicken. Crawford schloss kurz die Augen, als plötzlich eine Vision aufblitzte. Farfarello würde sich gleich auf ihn stürzen… „Nagi!“ Wie ein Peitschenknall klang der Ruf und der junge Telekinet kam sofort aus seinem Zimmer. Er erkannte diese Art Situation und legte Farfarello mit seinen Kräften eine unsichtbare Fessel an, während Crawford bereits unterwegs war, um eine Spritze zu holen. Farfarello schrie auf und versuchte sich zu befreien, doch er konnte sich nicht bewegen. Crawford kam mit der Spritze und wiederholte ruhig seine Frage. „Wo warst du?“ Farfarello starrte ihn nur mit eisiger Miene an und schwieg. Crawford seufzte. Er injizierte das Beruhigungsmittel und wies Nagi an, Farfarello in die Zwangsjacke zu wickeln. Den Rest würde er übernehmen. Aber jetzt brauchte er erst einmal eine Kopfschmerztablette. Verdammte Visionen… wenn sie auch nützlich waren. „Tut mir so leid, Farf…“ flüsterte Nagi ihm zu, als er Crawfords Befehl ausführte. „Schon gut Kleiner, du kannst ja nichts dafür… du bist genauso ein Gefangener wie ich…“ Mit einem elenden Gefühl brachte Nagi Farfarello in sein Zimmer und ließ ihn dort allein. Er wollte nicht mitansehen, wie Crawford die schlimme Bestrafung ausführte, die Farfarello immer erwartete, wenn er nicht ‚funktionierte’. Dann ging er in sein eigenes Refugium und warf sich aufs Bett. Später hörte er Farfarello laut auf irisch fluchen und wusste, dass Crawford und Schuldig ihn jetzt wohl wieder in den Keller bringen würden… Und so kam es, dass Farfarello nach längerer Zeit mal wieder unter der Decke baumelte und Crawford die Pest an den Hals wünschte. Dieser wies Schuldig an, noch etwas bei Farfarello zu bleiben, bis das Mittel richtig wirkte und verließ eilig den Keller. Schuldig, der noch bei Farfarello stand, sah ihm nach, als er einen Schwall von Unbehagen auffing. Offenbar fiel auch Crawford diese unmenschliche Behandlung nicht so leicht, wie er immer tat. Er tat wie ihm geheißen und versuchte mit Farfarello zu reden, doch er erntete nur Verwünschungen. Wie immer wenn Farfarello sehr erregt war, sank sein natürlicher Block in sich zusammen und Schuldig konnte ihn ‚lesen’. Er grinste vor sich hin, als er erkannte, warum Farfarello heimlich ausgegangen war und was er am Samstag vorhatte. Dann spukte Klee in Farfarellos Gedanken herum und dass er ihn dringend brauchte. /Klee? Wozu um alles in der Welt…/ Die Antwort kam postwendend. /Aha, als Erkennungszeichen…/ wieder grinste Schuldig. Er wartete eine Pause in den Fluchkanonaden ab und sagte mit ruhiger Stimme. „Ok, Farfie, ich besorge dir den Klee.“ Stille. „Was?“ „Ich besorg dir das Grünzeug! Aber du dafür musst du mir sagen, wofür du es brauchst!“ „Verpiss dich. Geht dich nichts an. Außerdem glaub ich dir das nicht.“ Schuldig grinste leicht fies. „Na gut… wie du meinst… naja, da dein Date ja platzen wird, brauchst du ihn wohl sowieso nicht…“ „Verschwinde du verdammter telepatischer Bastard, sonst geht es dir schlecht, wenn ich hier wieder runter komme!“ Schuldig lachte amüsiert. „Ach Farfie, dazu *musst* du erstmal hier rauskommen, nicht wahr?“ Farfarello sah ihn schon leicht benebelt an. Das Mittel begann zu wirken, und er schloss das Auge halb. Schuldig trat an ihn heran und tätschelte halb liebevoll, halb spöttisch seine Wange. „Kleiner Hitzkopf… lass Papa Schu mal machen… und jetzt schlaf!“ Da Farfarellos Schilde unten waren, fiel es Schuldig nicht schwer, ihn endgültig in Schlaf zu versetzen. Er dachte noch kurz, dass Farfarellos Kreislauf unglaublich stabil sein musste, wenn er dieses Kopfunterhängen ohne Schaden überstand… aber wer wusste schon, was ein Verrückter noch für Schäden nehmen konnte… Er verließ den Keller und grübelte darüber nach, wo er wohl im Februar Klee herbekommen würde. *** Am nächsten Morgen regnete es in Strömen. Ken war bereits zwanzig Minuten auf dem Sportplatz und schon einige Runden um das Spielfeld gelaufen, als Nagi außer Atem angerannt kam. „Tut mir leid, ich hatte noch zu tun!“ Er blieb leicht keuchend stehen und hielt sich die Seiten. Farfarello hatte in seinem Gefängnis verrückt gespielt, so dass Nagi ihn mit Telekinese fixieren musste, damit Crawford ihm das Beruhigungsmittel spritzen konnte. Aber darüber schwieg er lieber. Crawfords Methode, Farfarello ruhig zu stellen gefiel ihm nicht, um es milde auszudrücken. Doch er konnte nichts dagegen tun. Ken winkte großmütig ab. „Du bist ja schon ziemlich ausgepowert. Hättest nicht so hetzen sollen, ich hätte schon auf dich gewartet!“ Nagi warf ihm einen Seitenblick zu. War das jetzt ehrlich gemeint oder verarschte ihn Siberian nur? „Sib…“ „Ken.“ Warme braune Augen blickten ihn bittend an. „Hier bin ich Ken. Nicht Siberian.“ Nagi schluckte. „Ok. Ken.“ Einen Moment war es ruhig, dann brach Ken das Schweigen, bevor es unbehaglich werden konnte. „Na los, auf geht’s.“ Er legte einen ruhigen Trab vor und Nagi folgte ihm dichtauf. Bereits nach zwei Runden keuchte er schwer und hatte Seitenstiche, während Ken unverändert ruhig und gleichmäßig atmete und locker weiterlief. Nagi blieb stehen und stützte die Hände auf den Oberschenkeln ab. Ken kam zu ihm zurück und nickte. „Schon klar, dir fehlt Training. Geh noch ein, zwei Runden um den Platz, gegen die Seitenstiche, ich laufe aber mein Pensum zu Ende.“ Nagi blieb wo er war. Er war erstaunt. Kein Spott, wie er es von Schuldig gewohnt war, nur ruhige Ratschläge. „Was ist?“ Ken sah ihn fragend an. „Was dagegen einzuwenden?“ Nagi schüttelte den Kopf. „Du machst dich nicht lustig über mich…“ „Hey, ich bin jetzt dein Trainer! Trainer motivieren ihre Leute, und ziehen sie nicht runter!“ Mit diesen Worten setzte Ken seine Runde um den Platz fort. Nagi ging langsam weiter. Die Seitenstiche waren fast weg, als Ken zu ihm aufschloss. „Ich hab keine Lust mehr, Scheiß-Wetter! Duschen lass ich ausfallen, bin nass genug!“ grinste er. „Wollen wir was frühstücken gehen?“ Nach kurzem Zögern nickte Nagi. „Aber diesmal such ich den Laden aus!“ Ken schnitt eine Grimasse, als er an McDonalds und das widerliche Fastfood dachte. Wenig später saßen sie bei Reisbällchen, Thunfischmayonnaise und Suppe in einem Imbiss. Eine Weile aßen sie schweigend, bis Ken sich räusperte. Eine Frage brannte ihm schon seit gestern auf der Seele, und er würde sie jetzt stellen, egal was dann folgen würde… „Sag mal, Nagi …“ Dieser sah von seiner Suppe auf. „Hm?“ Ken versuchte seine Stimme so neutral wie möglich klingen zu lassen. „Was ist eigentlich aus ‚Ich hasse dich und ich werde Weiß auslöschen’ geworden?“ Er sah Nagi direkt in die Augen. Dieser erwiderte den Blick ernst. „Ihr lebt noch, oder?“ Irritiert sah Ken ihn an. Nagi lächelte freudlos. „Du glaubst doch nicht, dass ihr noch am Leben wärt, wenn wir euch wirklich hätten töten wollen?“ Ken schluckte. „Aber…“ Nagi schüttelte den Kopf. „Wir sind euch überlegen. Schon alleine durch unsere Skrupellosigkeit. Wir brauchen keinen triftigen, oder ‚guten’ Grund zum Töten, wir tun es wenn es uns notwendig erscheint… oder teilweise auch wenn es uns nicht notwendig erscheint… wobei man über ‚gut’ und ‚schlecht’ auch streiten kann…“ er brach ab und starrte vor sich hin. Er durfte nicht zu viel erzählen, dies hier war immer noch Siberian, also… „Aber wieso dann?“ Ken ließ nicht locker. „Dann ist es doch noch unlogischer…“ „Order.“ Lautete die knappe Antwort. Ken starrte ihn an. „Wir sind eure Gegner! Feinde! Wir hätten euch getötet, wenn..“ Nagi lachte auf. „Ihr könnt uns nichts anhaben. Ihr habt keine Chance! Aber das ist jetzt auch zweitrangig. Es besteht nicht die Gefahr, dass wir euch eliminieren, so weit ich das überblicke.“ Ken schnaubte. Wie nett! „Hat es was mit Yohji und Schuldig zu tun?“ Nagi schüttelte den Kopf. „Das war nicht geplant. Da hat Schuldig mal wieder quergeschossen. Crawford war ganz schön sauer deswegen ..“ Nagi kicherte. Ken verstand und grinste ebenfalls. „Eifersucht ist was übles…“ er musste an Aya denken. Nagi und er sahen sich an und mussten plötzlich lachen. Als sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Nagi abschließend noch einen Satz, der Ken für den Rest des Tages ins Grübeln bringen sollte. „Ich habe meine Meinung zu der Sache mit dem Waisenhaus geändert. Ich war damals noch klein und habe nichts verstanden… das ist jetzt anders.“ Er sah Ken wieder in die Augen. „Du hast das Richtige getan, wenn du es auch damals wahrscheinlich ebensowenig gewusst hast, wie ich. Du hast eine Mission erfüllt, nicht mehr und nicht weniger.“ Er stand auf. „Ich gehe jetzt. Ich werde nur alle zwei Tage laufen kommen können, ich hoffe das reicht?“ Ken nickte nur, sprachlos über das gehörte. Nagi warf einen Geldschein auf den Tisch. „Also, bis übermorgen dann!” Ken nickte wieder. „Ja, mata …“ Er zahlte und machte sich, tief in Gedanken versunken, auf den Heimweg. Er dachte über Nagis Worte nach. ‚Ihr wärt längst tot..’ Es schien ihm so, also ob Nagi irgend etwas Wichtiges wusste, was sowohl Schwarz als auch Weiß betraf. Er erreichte das Koneko und verschwand gleich unter der Dusche. Aya war schon im Laden, und er wartete nicht gern… Ken seufzte. Aya! Seit es mit ihm und Yohji angefangen hatte, war dieser noch schwieriger geworden. Er zog sich an und ging in den Laden. Während er die Schürze umband sah er Aya an. Dieser runzelte die Brauen. „Was?“ Ken schüttelte den Kopf. „Schon gut…“ Ayas Gesicht verschloss sich und ken fragte sich, ob er eine Chance zum Reden hatte verstreichen lassen. Yohji kam gähnend mit einem Topf Kaffee in jeder Hand in den Laden. „Morgen, Leute, hier ist Kaffee für euch! Ich bin gleich weg!“ Falls möglich, verschloss sich Ayas gesicht noch mehr. Ken nahm lächelnd die Tasse an. „Danke, Yohji, den kann ich gebrauchen!“ Yohji lächelte zurück und ging zu Aya hinüber. Er legte den Arm um seine Hüfte und zog ihn an sich. „Guten Morgen, schöner Mann.. Kaffee gefällig?“ schnurrte er ihm ins Ohr und hauchte einen Kuss auf das Stück Haut, das vom Shirt freigelassen wurde. Aya machte sich so heftig los, dass Yohji die Tasse aus der Hand fiel und scheppernd zerbrach. „Was soll das hier im Laden!“ Ken zuckte zusammen. Warum war Aya so absolut fies zu Yohji? Dieser war ebenfalls zurückgezuckt. Jetzt lächelte er etwas angestrengt und meinte nur „Du hattest wohl schon Kaffee. Na ich geh mal duschen.“ Er ging ohne Aya noch mal anzusehen die Treppe hoch. Ken sah, wie dieser die Fäuste ballte. Dann holte Aya Besen und Schaufel um die Scherben aufzufegen. Ken wurde wütend. „Du hast dich gerade unmöglich benommen!“ Aya fegte mit steinerner Miene. Ken trat zu ihm und nahm ihm das Kehrwerkzeug aus den Händen. „Los, geh und entschuldige dich!“ Aya senkte überraschenderweise den Kopf und murmelte etwas. Ken beugte sich vor. „Was?“ Aya sah auf und Ken sah die Verzweiflung in seinen Augen. „Na los! Geh schon! Yohji wird dir verzeihen.“ Aya schüttelte den Kopf. „Ich habe ihn nicht verdient.“ Ken schob Aya Richtung Treppe. „Wie wärs, wenn du das Yohji entscheiden lässt? Der wird es wohl wissen.“ Zögernd stieg Aya die Treppe hoch. Yohji war noch im Bad. Sollte er…. Da öffnete sich die Tür und Yohji kam mit nassen Haaren in Shorts heraus. Er blieb stehen und sie sahen sich einen Moment schweigend an. Dann öffnete Yohji seine Zimmertür und sah Aya auffordernd an. „Reden?“ Aya nickte und trat vor ihm ein. Yohji deutete auf seinen Sessel und ging zum Schrank. Während er sich anzog und Aya sich setzte, herrschte Schweigen. Dann sah Yohji Aya an. „Aya, dieses Heiß-Kalt Spiel nervt langsam. Ich muss wissen, was du eigentlich willst.“ Dieser blickte auf seine Hände. „Das weißt du schon… ich will dich Yohji.“ „Aber?“ Aya sah ihn immer noch nicht an. „Ich will dich für mich allein..“ Yohji seufzte. „Aya. Wenn ich mich ab und zu mit jemandem treffe, heißt das nicht, dass ich gleich… dass ich dir nicht treu… ach verdammt. Sicher denkst du, dass ich meinen Liebschaften vorher auch nicht treu war, aber ich habe bei ihnen auch nie behauptet, die wären die einzigen gewesen. Ich habe sie nicht angelogen, ich habe auch dich nicht angelogen. Was ich dir gesagt habe stimmt. Ich –habe- keine andere Liebe als dich… glaub mir doch endlich.“ Er näherte sich dem Stuhl und zog Aya an den Händen hoch in seine Arme. „Ich liebe dich… nur dich.“ Ein Kuss auf die Schläfe und er schob Aya von sich. „Denk darüber nach. Ich kann nicht mehr tun als es dir zu sagen… und zu zeigen.“ Aya trat wieder auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich liebe dich auch.“ /Warum nur ist diese Unsicherheit in mir so stark?/ Yohji hielt ihn ganz fest. „Das glaube ich dir. Nun musst du es dir nur noch selber glauben, - und mir!“ *** Omi lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er sah zufrieden aus. Die Bestellung war aufgegeben. Zugegeben, etwas teuer, aber was sollte er machen? Er schaltete den Bildschirm aus und ging zu seinem Bett hinüber. Ein Blind Date am Valentinstag… mit einem Mann. Was hatte ihn nur dazu gebracht, sich mit kodoku zu verabreden? Er zuckte die Schultern. Beim chatten hatte er irgendwie recht schnell gemerkt, dass der andere eine verwandte Seele war. Sie waren beide einsam, obwohl sie nicht wirklich alleine waren. Und - sie sehnten sich beide nach – Liebe? Omi war irgendwie schon verwirrt. Liebe! Von einem Mann? Was für eine Art von Liebe sollte das denn bitte sein? Etwa so wie Aya und Yohji, voller Zweifel und Verlustangst seitens Aya, und Unsicherheit und Leid bei Yohji – ja, Leid, denn Yohji war offensichtlich nicht glücklich. Eher schien er immer irgend etwas zu fürchten. Er behandelte Aya vorsichtig, zurückhaltend, fast unterwürfig, und entfernte sich immer mehr von dem Yohji, der er vor dieser Beziehung gewesen war. Omi war zwar noch jung, aber er hatte eine untrügliche Antenne dafür, wenn mit seinen Teamkameraden etwas nicht stimmte. Und bei Aya und Yohji hatte er dieses Gefühl schon länger. Er hatte sich für die beiden gefreut, als sie am Weihnachtsabend endlich zusammengekommen waren, aber seitdem… Er seufzte. Es verging fast kein Tag ohne irgendwelche Streitigkeiten. Sie waren aus irgend einem Grund nicht glücklich miteinander. Beide nicht. Omi wusste nichts von Schuldig und Yohji, denn dieser hatte Ken gebeten, Omi nichts davon zu erzählen. Also konnte er auch nichts von Ayas Eifersucht wissen. Vielmehr glaubte er, dass Aya fürchtete, Yohji könnte wieder damit anfangen Frauen zu treffen. Er ging ins Bett und lag noch länger wach, versuchte, sich vorzustellen, wie das Treffen am Samstag wohl ablaufen würde. Ob kodoku das gleiche fühlte wie er? Konnte man jemanden so sehr mögen, den man noch nie im Leben gesehen hatte? Was war, wenn kodoku alles nur gespielt hatte? Irgendwie war es eine total verrückte Sache, dieses Treffen. /Das Treffen nicht, sondern die Hoffnungen, die du dir machst!/ Doch Omi wollte nicht auf seine innere Stimme hören. Sicher würde es ein schönes Date werden. Und er würde einen Freund finden. An ihm sollte es jedenfalls nicht liegen…
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