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Titel: Ran und die Feiertage back Untertitel: 70 % aller Unfälle passieren im Haushalt Teil:7 – Wenn man solche Freunde hat ... Autor: der fich [ alexiel76@freenet.de ] Archiv: ja, – aber wer´s trotzdem sucht, findet alle bis jetzt 10 Teile bald auf Esthers Seite: http://www.natsu.de.vu/ und bei Seya: http://www.demon-of-darkness.de/ Rating: NC-17 Warnungen: von mir, languarge, lemon, albern?, OOC Pairing: Schuldig x Ran [u.a. ^.^] Serie: Weiß Kreuz Disclaimer: Tja, keiner von den Helden gehört mir sondern ihren Schöpfern – Kohle mach ich damit auch nicht ... Falls sich daran doch mal was ändert, merkt ihr das sicher ^_^° Kommentare/Inhaltsangabe: Nagi bekommt Besuch, Ran eine Karte und Omi das große Heulen ... Special-Thanx an Caridia, die mir Yamil geschenkt hat. Da er im Palast der Blüten jetzt nicht mehr gebraucht wird, durfte der fich ihn behalten. *ansabber* Danke Maus, ich werde lieb zu ihm sein ^.^ ... sofern er seine Hausaufgaben macht und keine Plüschallergie hat .... Betadank geht an Draco!!! .... auf jeden Fall! Ich habe jetzt meine Berufung gefunden! Ich werde diplomierter Rechtschreibfehlerzüchter und jeder, der keine Fehler machen kann, weil er in der Rechtschreibung viel zu sicher ist, kann sich bei mir eine Horde abholen – die vermehren sich wie Unkraut! Wirklich! Sie überleben Atomangriffe, Dürrekatastrophen und hartnäckige Betas *lach* ..........
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Wenn man solche Freunde hat ... ---------------------------------------
Nur missmutig stieß Omi die Tür zur Küche auf, wo Ran gerade die Brötchen aus dem Ofen holte. Es war Samstag und der Laden blieb heute geschlossen, so saß die ganze Bande um den Tisch und belauerte Ran, der mit einem großen Blech frischer Brötchen um den Tisch wanderte. „Ey, welche Sau hat gestern in Sachen geduscht und die nassen Klamotten auf den Badboden geworfen?" Omi blickte Schuldig an und verengte die Augen. „Ähm – Omi, du hast ja gestern leider schon geschlafen. Da kannst du gar nicht auf dem neusten Stand sein.", lachte Schuldig und blickte Brad und Yohji herausfordernd an. „Ich sage nur so viel: Ich war´s nicht!" Brad zog es vor, Yohji allein damit kämpfen zu lassen, denn er verzog sich hinter die Samstagszeitung. „Was denn?" Omi wühlte im Schrank nach seiner liebsten Lieblingsmüslischüssel und kroch dann in den Kühlschrank, um nach der Milch zu suchen, die Ken allerdings in weiser Voraussicht schon auf den Tisch gestellt hatte, gleich neben den dummen, weil nicht raffinierten, Zucker, den Omi dem weißen Zucker vorzog – weil er angeblich gesünder wäre. Nachdem sich eine als Milchtüte getarnte Fischdose dann doch als Fake rausstellte, sah auch Omi ein, dass er nicht fündig werden würde und schloss unverrichteter Dinge die Kühlschranktür wieder. „Was hast du mit den nassen Sachen gemacht?", wollte Schuldig wissen und grinste schon etwas dreckig. Was Ran gar nicht gefiel, weil er auch Brads Augen hinter der Zeitung sah. Das würde noch Ärger geben. „Na, ich hab versucht, die Sachen auszuwringen. Aber so nass waren sie dann doch nicht und ich hab sie ...." Er hörte auf zu reden, als Schuldig lachte und fast vom Stuhl fiel. „Du hast das angefasst? Igitt!" Jetzt schluckte Omi und begriff, dass es damit wohl etwas anderes auf sich hatte. „Verdammt Schuldig, mach den Mund auf. Was ist mit den Klamotten!!" Der Orangehaarige griff sich eines von den Brötchen, die Ran herumreichte, verbrannte sich die Finger und fluchte, griff sich Rans freien Bauch und kühlte die verbrannten Finger an der Haut des Anderen. „Danke Schatz." Dann wandte er sich Omi wieder zu: „Tja, das wird dir Yohji sagen können, was das für Sachen waren." „Schnauze Hentai!", grummelte der Playboy. Und ärgerte sich darüber, dass Brad ihn völlig im Stich ließ. Ganz im Gegensatz zu Omi, der sichtlich unsicher wurde. „Scheiße, was war das für Zeug in den ..." Und dann sickerte es in seinen Geist. „Igitt, ihr Schweine. Müsst ihr die vollgewichsten Shorts im Bad liegen lassen? Das ist doch eklig!!!", zeterte er, schrie fast hysterisch und wusch sich gerade mit `Spüli antibakteriell´ die zitternden Finger. „Wie eklig – welche Sau war das? Yohji?" Er war schlagartig wach – so hatte seinen Morgen auch noch nie begonnen! Das konnte doch nicht wahr sein, hatte er wirklich gerade in Yohjis Sperma gewühlt? Der Junge schüttelte sich vor Widerwillen. „Kannst du deine Weiber nicht wo anders besteigen als bei uns.... halt mal, es war doch gestern gar keine da!" „Hey, der Kleine ist clever – kein Wunder, dass der bei Weiß ist, hä?" Schuldig hatte sichtlich Spaß an der sich entwickelnden Situation. Unbeeindruckt von Schuldigs geistigen Ergüssen drehte Omi sich um und musterte den Blonden. „Du hast mit Brad gevögelt?" Die Erkenntnis traf ihn wie ein Hammerschlag, weswegen er sich auch erst mal setzen musste, während Schuldig auch dafür die passenden Worte schon parat hatte: „Ding, ding, ding, ding! Bitte rufen Sie nicht mehr an – wir haben einen Gewinner.", imitierte er einen Radiosprecher und grinste Omi an. Der atmete nur tief durch. „Wow! Na endlich." Und grinste breit über beide Backen. Und hätte er keine Ohren gehabt, hätte er im Kreis gelacht. Endlich saßen alle am Tisch, kauten lautstark. Im Wohnzimmer lief ein Musiksender, Nagi sang ziemlich schief und mit vollem Mund mit. Das wiederum fand Ken, der ihm gegenüber saß und sich gerade fragte, warum er Schokoflakeskrümel auf seinem Teller fand, wo er doch ein Salamibrötchen aß, alles andere als lecker. Man hatte den Jüngsten heute Morgen fast gar nicht erkannt, stand er doch in Hose und Pullover in der Küche und nicht wie gewohnt in einem seiner Plüschanzüge. Nun ja – besagter Schlafanzug hatte gestern Abend ordentlich was abgekommen und das war jetzt trocken und ging nicht mehr raus. So musste er auf andere Klamotten ausweichen – wie frustrierend! Schuldig grinste in sich hinein. Er hatte da ja noch was für seinen Schatz. „Öh Ran, ich hab gestern vergessen, dir die Valentinskarte zu schenken.", sagte er sehr unschuldig. Ganz lieb guckte er von unten durch den Pony seinen Schatz an und blinzelte. Und langsam kannte Ran seinen Freund schon zu gut. „Die guck ich mir an, wenn wir alleine sind." Doch er hatte nicht mit einem immer noch aufgekratzten Omi gerechnet und einem Nagi, der sowieso immer neugierig war. Beide Jungs redeten nun unermüdlich auf Ran ein, sie wollten das auch mal sehen. Und auch Yohji bekundete Neugierde, war es doch gut möglich, dass das Interesse an den feuchten Shorts im Bad abebben würde. Ran hielt den Umschlag in Händen und wusste nicht so recht, ob er ihn öffnen sollte oder einfach weglaufen. Hey, er war ein Mann – und was für einer! Aber er kannte auch Schuldig und seinen Hang zu Peinlichkeiten! Aber er war ein Mann und keine Maus! So riss er das Kuvert auf und zog die Karte heraus und ... stutzte. Das hatte er nicht erwartet. Ein rotes Kätzchen saß in einem Körbchen, blickte niedlich in die Gegend und ein Pfeil zeigte, das wäre Ran-chan. „Blödmöhre." Er wuschelte seinem so verkannten Schatz über den Kopf und legte die Karte fürs Erste bei Seite. Schuldig blickte irritiert und Nagi war schneller. Der griff zu und schlug die Karte auf – die blauen Augen weiteten sich. „Wow!" Der Kleine fing an zu johlen und anerkennend zu pfeifen. „Mann, hast du einen großen. Da wird ja ein Elefant neidisch!" Nagi lachte laut, zeigte die Karte an Omi weiter. „Aber er hat schöne Augen.", witzelte nun der blonde Junge weiter. „Und schau", er reichte die Karte an Ken weiter. „der Kleine hat sich hübsch gemacht." Ken, der gerade einen großen Schluck Kaffee genommen hatte, prustete, wollte den Kaffee aber nicht über den Tisch spucken, was vielleicht besser gewesen wäre. So lief die Brühe ziemlich unlecker durch die Nase und rann in großen braunen Tropfen auf den Teller. „Wow, kein Wunder dass Aya morgens nur ungern sitzt." Ran griff sich jetzt ziemlich errötet die Karte und riss die Augen auf. „Sag mal, hast du sie noch alle?", giftete er den Orangehaarigen an, der gerade die Glückwünsche der Jüngsten entgegen nahm und Ken ein Taschentuch reichte. „Wie kannst du so was ......" Na ihm fehlten ja die Worte! /*Was denn Schatz, nicht lecker?*/ Ran glühte und leuchtete wie eine Kirsche. „Idiot – manchmal frag ich mich, was in deinem kranken Hirn vorgeht!" Nun war Schuldig doch etwas enttäuscht. Wie redete Ran denn darüber, dass er dem sein bestes Stück schenken wollte? /Aber lecker ist es schon./, hörte er es ganz leise in seinem Kopf und er grinste – von einem Ohr zum anderen. /*Wanna taste the candy boy?*/ „Na sicher nicht jetzt." Und damit war das Thema für Ran gegessen. Nur Nagi und Omi begannen jetzt leider darüber zu philosophieren, ob ein großer oder eine kleiner Schwanz besser wären. Ken hörte fasziniert zu – Schuldig musterte Nagi, der sich gerade ziemlich in Hochform redete und zu schwärmen begann. Eindeutig, der Kleine stand wohl auch auf Jungs. Ade schnöde Damenwelt!
Es klingelte einmal an der Tür, fast etwas zögerlich. Da sich keiner darum bemühte, sich zu erheben, blieb es an Ran hängen, mal zu gucken, ob da ein Hungriger vor der Tür stand und auch was wollte. Er hatte schon die Türklinke der Küchetür in der Hand, als er sah, wie Yohji unschuldig und unauffällig versuchte, sich Rans Honigbrötchen zu krallen, was ein tapferer Retter zu verhindern wusste, indem er Yohji mit dem Honiglöffel auf den Handrücken schlug, dass der goldene, klebrige Saft nur so spritzte. „Schuldig, du Sau, jetzt klebt mit das Zeug in den Haaren." „Ja dann dusch halt oder lass es Brad rauslecken, aber friss meinen Schatz nicht alles weg." Ran schüttelte nur den Kopf und ging zur Tür, wo die Glocke noch einmal flehend um Einlass bat. Er öffnete und graue Augen blickten in fragend an. „Oh verzeihen Sie, ich habe mich wohl im Haus geirrt.", flüsterte der kleine Blonde und verglich noch einmal die Adresse, die er wohl auf einen Zettel geschrieben hatte, mit der Hausnummer. „Wenn du mir sagst, zu wem du willst, kann ich dir sagen, ob du falsch bist." Der Kleine kratzte sich am Kopf. „Naoe Nagi such ich eigentlich.", gestand er etwas schüchtern und lief rot an. Ran griff sich den Kleinen am Arm und zog ihn ins Warme, weil es langsam ungemütlich frisch im Flur wurde. „Dann komm mal rein, unser Monster frisst sich gerade satt." Kein Wort verstehend ließ der Junge sich weiterziehen. „Sag mal, wer bist du eigentlich?" „Äh?", der Blonde blickte auf. „Yamil Görlich." Ran stoppte und besah sich den Jungen noch mal genauer. „Du bist also Yamil!", fragte er etwas ungläubig, der Junge war entscheiden niedlicher als in Nagis Erinnerung gestern Abend. Ran musste grinsen, als ihm so durchwanderte, was der Kleine alles durchgemacht hatte. Wenn der Blonde wüsste, was Nagi so empfand, wenn er an ihn dachte .... „Nagi, hol einen Stuhl aus dem Wohnzimmer und mach den Platz neben dir frei." Man hörte lautes Murren, Protestieren, dann ein verhaltener Schrei von Farf. Ran wollte gar nicht wissen, worum sich die ausgehungerte Bande jetzt schon wieder stritt. Dann hörte man leise Schritte im Wohnzimmer, während Yamil Jacke und Schuhe ablegte und dem Rothaarigen schweigend folgte. Der kickte die Tür auf und blickte Nagi eine Weile an, dann holte er den schmächtigen Jungen hinter seinem Rücken vor. Ja – guck mal einer an! Es gab wirklich jemanden, der sich hinter Ran verstecken konnte! Nagi schluckte. „Yamil!", entfuhr es ihm und er stellte sich den schweren Wohnzimmerstuhl auf den Zeh, jaulte auf und hüpfte unkoordiniert durchs Bild, hielt sich den lädierten Fußfinger. Das kam davon, wenn man seine Puschelpantoffeln nicht trug! Yamil stand einfach nur in der Tür und leuchtete rot. Ran kam nicht an sein Honigbrötchen und so knurrte sein Magen. Das weckte den schmächtigen Blonden, der schnell in die Küche trat, sich sehr genuschelt vorstellte und dann etwas verloren Nagi einfing, der mit Tränen in den Augen immer noch auf einem Bein die Küche im wahrsten Sinne des Wortes unsicher machte. Denn er stieß Ken an, der Kaffee verschüttete, stupste mit einem Ellenbogen gegen Omi, der – müde von der letzten Nacht – mit dem Gesicht in seine Cornflakes tauchte. Es war wohl ganz gut, dass Yamil ihn ohne ein Wort schnappte und auf einen der beiden leeren Stühle drückte. Schweigend setzte er sich auf den anderen Stuhl und blickte in sechs – Omi betrachtete immer noch eingängig seine Cornflakes – fragende Gesichter. Ran hatte sich wieder gesetzt, sah die Honigspritzer auf der Tischdecke und verdrehte die Augen. Und da hatte Schuldig nun sein Leben geopfert, um Rans Essen zu retten und der wusste das nicht mal zu würdigen. Schönen Geliebten hatte er sich da ausgesucht! „Und?", platzte es aus Yohji, der es sichtlich nicht mehr aushielt. Ran blickte auf den keinen Blonden, der ihm weit weg gegenüber saß. "Was denn? Das ist Yamil und er wollte Nagi besuchen. Sonst noch was?", nuschelte er kauend und biss gleich noch mal ab, dass er auch ja keine weiteren Auskünfte würde geben müssen. Schuldig lehnte sich weiter vor und begutachtete den Jungen, der sich sichtlich unwohl fühlte. „Aha, das ist also Yamil, der Valentinskarten verschickt." Der Blonde lief wieder feuerrot an und beschloss, das gleich mal beizubehalten, wäre wohl sicher nicht die letzte Peinlichkeit heute. Und Nagi? Nagi war kurz vor einer Ohnmacht! Wie konnte es diese blöde Telepathenwurst nur wagen! „Schnauze Schuldig.", grummelte er und wollte schon aufspringen. Doch da hatte Brad dem fremden Jungen eine Tasse Kaffee vor die grauen Augen gestellt und Yamil blickte verwirrt auf. „Ignorier den da – der ist nicht ganz dicht. Den haben wir nur, weil wir für ein richtiges Haustier keine Zeit haben." Das war vielleicht ein seltsamer Haufen hier am Tisch! Yamil schlürfte den Kaffe und verbrannte sich just das Schnäuzchen. Er quietschte erschrocken auf und Nagi quietschte aus Sympathie gleich mal mit. „Was?", erkundigte er sich für einen aufmerksamen Schuldig etwas zu enthusiastisch bei Yamil, der meinte nur, dass der Kaffee heiß wäre. Schuldig sparte sich seinen Kommentar, dafür warf Ken intelligent etwas ein. „Da muss man eben vorher ein bisschen blasen." Oh, oh – gefundenes Futter für den Meister der Zweideutigkeiten, der sich auch nicht lange bitten ließ. „Ken du kleines, geiles Ferkel, wenn du Omi leckst, bis der Kaffee kalt ist, ist ja deine Sache. Aber animier die sauberen Kinder nicht zu schmutzigen Sauereien." Nagi riss entsetzt die Augen auf und schlug dann resignierend den Kopf auf den Tisch. Prima! Da hatte er endlich einen Menschen gefunden, der ihn so sehr faszinierte, dass er nur an ihn denken musste und hart wurde – im momentan übrigens auch – und die blöde Bande machte ihm alles kaputt. Aber Schuldig lief gerade zur Hochform auf und Brad und Yohji ließen es zu, weil sie so vom `Thema: Nummer eins´ zum `Thema: unwichtig´ degradiert wurden und ihre gestrige Eskapade nicht noch weiter ausschlachtet werden musste. „Der kleine Nagi trägt doch noch Plüschschlafanzüge, der denkt noch nicht an so Schmutzsachen wie ihr." Nagi jammerte leise vor sich hin und Schuldig erwischte Yamil dabei, wie er sich den kleinen Schwarzhaarigen in einem Plüschanzug vorstellte und das echt niedlich fand. Schuldig half bei der Wahl des Anzuges in Yamils Kopf vorsichtig etwas nach, bis Nagi in Yamils Gedanken in seinem Lieblingsschlafanzug dastand, den Mund leicht geöffnet, die Lippen feucht, die Augen geschlossen. „Schuldig, das reicht jetzt." Nagi blickte ihn giftig an. Und der Orangehaarige zuckte die Schultern. „Was denn? Du liebst deinen Schlafanzug doch." Und an Yamil gewandt: „Er ist echt niedlich damit, aber er ist auch niedlich, wenn er besoffen auf der Couch rumliegt und bemitleidenswert jammert, Kekse backt und dabei Ayas Küche verwüstet oder zum Fiebermessen die Hose runterzieht." Wutentbrannt schob Nagi den Stuhl zurück und stapfte durch die Küche, hatte die Tür bereits in der Hand. Doch Schuldig, der neben der Tür saß, griff sich den Jungen und zog ihn auf seinen Schoß. Yamil beobachtete alles mit geweiteten Augen und mittlerweile war sein Kaffee auch ohne blasen kalt – obwohl er das vielleicht ja ganz gern getan hätte, so mit Nagi ... Er spürte, wie er noch röter wurde und senkte den Blick. /*Hey Kleiner, was ist?*/ So gefiel Nagi dem Orangehaarigen gar nicht. /Du bist so ein Arsch Schu, ich mag den und jetzt lacht er über mich./ /*Er lacht? Soll ich dir mal zeigen, was er gerade dachte?*/ Und schon sickerte das Bild von Nagi im Plüschanzug zu dem Kleineren, er erkannte sich wieder, wie er leise stöhnte und eine fremde Hand seinen Schritt ... weia. Nagi grinste vor sich hin. /*Glaubst du, ich würde dir das hier kaputtmachen? Er mag dich. Und jetzt noch viel mehr. Bist eben nicht so prüde, wie er anfangs gedacht hatte.*/ Nagi nickte und spürte nicht die fragenden Blicke. Die bemerkte nur Ran. „Was ist denn los, Yamil?" Der schüttelte verwirrt den Kopf, betrachtete immer noch Nagi und Schuldig, die kein Wort sagten, aber ihre Mimik permanent veränderten. Und Nagi, der eben noch wutentbrannt durch die Küche marschiert war, lächelte? Seltsamer Haufen. „Was machen die beiden denn da?", flüsterte er unsicher. „Sich unterhalten", antwortete Ran selbstverständlich. „Unterhalten? Ohne ein Wort?", kam es etwas lauter und unsicher. „Ach so." Ran lachte. „Schuldig ist Telepath, er kann Gedanken lesen. Sei also vorsichtig, was du denkst. Er ist extrem neugierig." „Telepath – Gedanken lesen. Klar, was auch sonst." /Verarschen die mich hier alle?/ „Nein, sie verarschen dich nicht.", kam es nun noch Schuldig, der grinste ihn an und Nagi lehnte sich noch einmal dankend gegen den Größeren. „Ist Nagi das auch?", fragte Yamil unsicher. Ran schüttelte den Kopf. Der kleine Blonde wollte schon erleichtert aufatmen, als sich die Himbeermarmelade, die vor einem einäugigen Weißhaarigen stand, der sich gerade eine Fleischgabel durch einen Unterarm jagte, jetzt durch die Luft schwebte und sich in Richtung Nagi bewegte. Wie selbstverständlich griff der sich das Glas und wanderte wieder zurück zu seinem Stuhl, während ein Brötchen auf Nagis Teller landete, aufgeschnitten wurde, noch ehe der Junge wieder saß. „Nagi?", kam es kleinlaut von Yamil. Und der erschrak. Hatte er wirklich gerade vor dem Anderen seine Kräfte benutzt? /Na da hab ich mich ja in einen verliebt./, dachte Yamil bei sich und erinnerte sich, dass der Typ da drüben ja Gedanken lesen konnte. Also dachte er das ganze noch mal auf deutsch und grinste den Orangehaarigen breit an. „Kleiner, damit kriegst du mich nicht – ich bin hier der Quotendeutsche." „Okay – wieder nichts. Aber behalt es für dich.", entgegnete Yamil resigniert, ignorierte Nagis fragenden Blick, als er etwas Seltsames empfing – wie eine fremde Psyche in der seinen. /*Keine Sorge – ich sag schon nichts. Aber der Kleine neben dir mag dich auch, auch wenn er etwas zu schüchtern ist, das zu zeigen.*/ Nagi spürte, dass zwischen Schuldig und Yamil etwas im Gange war, er blickte fragend auf – musterte erst den Jungen neben sich, dann Schuldig. „Keine Sorge Kleiner, ich stell nichts an.", versicherte Schuldig, während er einen verdutzten und sich deswegen mit Kakao bekleckernden Ran auf seinen Schoß zog. „Na Braddy, versuch`s auch mal." Yamil wirkte fast etwas erleichtert, als er die beiden Männer schmusen sah. Und eine Frau hatte er auch noch nicht gesehen. „Das liegt daran, dass in diesem Haus keine Frauen leben, Kleiner." Yamil nickte und lächelte. /Dann muss ich mir hier keine Sorgen machen, dass einer was gegen mich hätte, wenn ich Nagi mag./ „Nein, hier wird dich deswegen keiner vor die Tür setzen. So lange du die Finger von den Vergebenen lässt und sie schön bei Nagi behältst." Er grinste breit und Nagi hustete, hatte sich doch ein Stück Brötchen beim heftigen Einatmen verirrt und suchte nun den Weg zum Magen durch die Luftröhre. Er hustete qualvoll und Yamil klopfte ihm auf den Rücken. Tränen liefen dem Dunkelhaarigen aus den Augen, so sehr strengte das Husten an. Doch dann ging es wieder. Nagi trank schnell einen Schluck, dann fing er an zu erläutern. „Den, der dort auf dem Tisch wieder eingeschlafen ist, kennst du sicher. Er geht ja auf unsere Schule. Omi gehört zu Ken. Das ist der mit dem Kaffeefleck auf dem weißen Shirt.", begann Nagi schon wieder kauend zu erklären. „Die zwei, die sich dort am Tisch besteigen als gäbe es kein Morgen, sind Aya und Schuldig. Unverkennbar, dass der Telepath jeden killt, der sich an Aya ranmacht." Und dann schweifte sein Blick zu Brad und Yohji, die beide gerade damit beschäftigt schienen, ihre Kaffeetassen einer eingängigen Gütekontrolle zu unterziehen. Denn sie blickten mit beschäftigter Miene auf den Boden der Tassen und schienen in ein Fachgespräch über Porzellanqualität vertieft. „Die beiden sind erst seit gestern zusammen – ist ihnen noch peinlich.", erläuterte Nagi und erinnerte sich nur ungern, weil erregend, an den letzten Abend. „Tja, was gäbe es noch zusagen?" „Dass du nervst und dich mit deinem kleinen Süßen mal bitte in dein Zimmer verziehen kannst?" Yohji schien mit der Inspektion der Tasse fertig und ziemlich unzufrieden, denn er giftete nun den kleinen Dunkelhaarigen an. „Spanner.", setzte er noch nach und Nagi glühte, während Yamil nichts begriff. „Hey, ihr habt ihn doch vor lauter Geilheit mit euch im Bad eingeschlossen.", gab Schuldig zu bedenken und schob eine Hand unter Rans Shirt, streichelte den Rücken hinauf und bemerkte nicht, dass Ran ganz in seine Valentinskarte vertieft war. „Halt du dich da raus, mit dir rede ich eh nicht mehr." Yohji warf dem Deutschen einen giftigen Blick zu. „Na komm Yotan, hätte ich dich nicht provoziert, hättet ihr gestern nichts gehabt, worüber ihr hättet reden und hinterher ..." Er lachte. Nun ja, Sex war das ja nicht, was die da gemacht hatten. Aber Yohji reichte die Ausführung vollkommen. „Woher weißt du das eigentlich schon wieder?" „Och, dank Nagi gabs Heimkino für alle. Ich hab gesehen, was er gesehen hat." „Schu!", ging jetzt der Kleine dazwischen, der Yamils fragenden Blick deutlich spüren konnte. „Es reicht jetzt wirklich. Ist passiert und gut. Die beiden haben endlich zueinander gefunden, belassen wir es dabei." /Und welcher von den schrägen Vögeln ist jetzt sein Vater?/, grübelte der kleine Blonde und suchte Ähnlichkeiten. Die waren doch alle zu jung! „Keiner – Nagi ist ein Waisenkind. Also sei lieb zu ihm." Der Dunkelhaarige klatschte sich gegen den Kopf und zog Yamil auf die Beine und Richtung Tür. „Los weg hier, die werden mir langsam zu lebhaft! Das wird ja von Sekunde zu Sekunde peinlicher. In fünf Minuten erzählen die noch von unappetitlichen Sachen." „Och – so lange ich mehr über dich erfahre ..." Mehr hörte man nicht, denn im nächsten Augenblick waren die beiden Jungen aus der Tür und polterten die Treppe hoch. „Na mit den beiden steht uns ja dann noch einiges bevor!" Schuldig kuschelte Ran fester gegen sich und küsste sich über den entblößten Nacken. „Die zwei sind so heiß aufeinander, dass uns wohl fast die Küche in Flammen aufgegangen wäre." Langsam kam auch Yohji wieder zu sich. Die Gefahr einer weiteren Diskussion über gestern Abend war gebannt, was gäbe es da auch noch zu diskutieren, war ja eh alles gesagt. Alle wussten Bescheid, alle – außer Omi – hatten ihnen zugesehen. Na ja, wenn die Kleinen was davon gelernt haben, hatte die späte Lehrveranstaltung wenigstens noch was Gutes. Brad faltete die Zeitung, leerte seine Tasse und erhob sich. Er warf Yohji einen warmen Blick zu und stellte dann die Tasse in die Spüle. „Dass man dir alles aus der Nase ziehen muss, Brady!", grinste Schuldig. Und an Yohji gewandt: „Geht das im Bett genauso oder stöhnt er freiwillig?" Zum ersten Mal erntete Schuldig heute richtig eine hinter die Ohren, dass sein Kopf gegen Rans Nacken stupste und der verwirrt um sich guckte, seinen Blick von der Karte wieder löste. „Hä." „Autsch – Arsch. Sag mir lieber, wo du hin willst." Schuldig rieb sich den Hinterkopf und blickte Brad finster an. „Nagis Lehrerin rief gestern an – sie müsse mal mit dessen Erziehungsberechtigten reden." Brad hatte die Türklinke in der Hand. „Und warum? Hat er Mist gebaut?" Schuldigs Augen blickten eindeutig verwirrt. „Keine Ahnung." „Und du hast ihn nicht gefragt?" Jetzt grinste der Amerikaner, dass einem Angst werden konnte. „Macht doch viel mehr Spaß, ihn zu fragen, wenn man schon weiß, worum es geht. Leider weiß ich das noch nicht." „Sadist.", lachte Schuldig anerkennend und die kleine Runde löste sich langsam auf. Omi wurde geweckt und sollte zum Joggen geschleift werden, da er sowieso nichts gegessen hatte. Ken würde aus Sympathie mit joggen, er konnte eh IMMER laufen. Wenn er nur einen Ball zum spielen bekam, war er das liebste Kind im Hause Weiß. Und eigentlich joggte er ja nur mit, weil er sich hinterher, genauso verschwitzt wie Omi, unter die Dusche stellen und den kleinen Blonden mit drunter zerren konnte. Er grinste schmutzig in sich hinein und lief rot an, als Schuldig seinen Blick einfing und einen seiner gefürchteten Ich-weiß-was-du- Ferkel-gedacht-hast-Blicke über den Küchentisch schickte. Omi entging alles: Die Blicke, die Hintergedanken, sogar dass er joggen sollte. Wä – es war Samstag, Ruhetag! „Ken!", er blickte seinen Freund an, der mittlerweile schon mit dem Gedanken spielte, ganz auf das Joggen zu verzichten und gleich zum Duschen überzugehen. Aus diesen schönen Gedanken gerissen, blickte er den Blonden an wie eine Flasche Bluna Orange. „Hä?" Sehr intelligent! „Ich will auch so ein breites Bett wie du.", stellte er fest und erinnerte jeden, der noch in der Küche stand, daran, dass der Kleine ja immer noch eine Kinderliege [mit Winnie-the-Puuh- Bezug] sein Eigen nannte und nächstens mal volljährig würde. Oder auch nicht! Blöd, wenn kein Schaltjahr war und man an einen Tag geboren wurde, den es nur alle 4 Jahre mal gab – dieses Jahr gerade mal eben nicht. Gefundenes Fressen für einen mal wieder zur Bestform hochtourenden Schuldig. Aber es war Ken, der dem zuvorkam. „Warum willst du ein breites Bett?", fragte er wirklich und machte einem Glas Bluna Limette jetzt wirklich harte Konkurrenz! Der kleine Blonde druckste rum. Und vor den ganzen Leuten hier wollte er das ja eigentlich nicht sagen – war doch was Privates, Intimes, Geheimes ... und nicht telepathensicher! Denn der wühlte schon ein bisschen, weil der Kleine nicht schnell genug die mentale Mauer gebaut hatte. Na ja, wenn Schuldig es wusste, wussten es eh bald alle. Also war er mal ein Mann und platzte heraus: „Na du pennst nach dem Sex immer gleich ein und ich langweile mich dann. Du hast nicht mal `n Fernseher. Und weg kann ich auch nicht, weil du auf mir liegst." So jetzt war es raus – Omi leuchtete wie rote Beete und Ken schnappte nach Luft. Hatte das sein Freund wirklich gerade gesagt? Tja, der nächste, noch dümmere, Blick folgte von Farf. „Was? Der hat einen Fernseher im Zimmer? Brad hat verboten, dass auf den Zimmern Fernseher sind! Warum hat Omi ein Fernseher, ich will auch einen Fernseher." Und der Junge ging einfach nicht abzustellen! Man spürte deutlich, dass er nicht geschlafen hatte, nur den Kaffee runtergewürgt hatte, damit er die Karten weiter sortieren konnte. Hey, wenn er was machte, dann tat er es mit Hingabe! „Omi.", Schuldig kam pfeifend vom Küchenschrank wieder. Das war so eine Angewohnheit von so ziemlich jedem hier im Haus. Was man gerade nicht brauchte, flog in den Küchenschrank. Wenn man dann mal was suchte, war es unter Garantie dort zu finden! Was hatten sie dort nicht alles schon wiederentdeckt: einen alten Laptop von Omi, einen Plüschschlafanzug, den Nagi schon lange weinend vermisst hatte und der einen genervten Brad wohl ganz zufällig zusammen mit Schuldigs überstrapazierter Kusatta-DVD dort hineingefallen war. Bei der letzten Suchaktion hatte man einen schwarzen Tanga gefunden, auf dem mit undefinierbarem Zeug „Ran" geschrieben war. Igitt. Keiner hatte weiter gefragt, wie das Ding da hingekommen war, als Ran es raffte und damit die Treppe hoch flitzte. Aber Ken hatte gleich mal demonstrativ den Küchentisch mit `Spüli antibakteriell´ gereinigt. Und jetzt kam Schuldig mal wieder von besagtem Schrank zurück und legte einen Kalender auf den Tisch. „Okay, ich schenk dir eins zum Geburtstag und du zeigst mir, wann du Geburtstag hast." Das war vielleicht fies! Einen hormongesteuerten Teenager mit einem eigenen Doppelbett locken und dann so was Gemeines sagen. „Ich hab Geburtstag – bestimmt.", winselte Omi und warf dem Kalender einen Blick zu, dass der eigentlich jammernd unter den Tisch gekrochen wäre – hätte Schuldig den sich wehrenden Papierhaufen nicht mit aller Macht festgehalten und etwas darinnen herumgeblättert. „Deinen Tag gibt's aber nicht.", lachte der Orangehaarige und erntete von Ran eine hinter die Ohren – die zweite an diesem Morgen, was für ein Tag! „Aber Ran, wenn er doch keinen Geburtstag hat.", beharrte er und schnuffelte seine Nase gegen Rans freien Nacken. „Hör auf dich einzuschmeicheln – und lass den Jungen in Ruhe." „Ja, Mama Ran." So, und nun waren aller guten Dinge drei – Schuldigs Ohren glühten langsam. Und Omi? Der todunglückliche, keinen Geburtstag habende, keine Geschenke bekommende, weiter im Kinderbett schlafen müssende, verstoßene, vergessene Omi? Der hing an Ken und bettelte immer noch, dass er Geburtstag haben dürfe und dass das doch ungerecht wäre, dass der blöde Deutsche ja auf seinen verzichten und ihn Omi schenken könnte – ja klar. Und schon verzichtete Egomane Schuldig auf seinen Ehrentag, wo er eh schon darauf lauerte, was sein Schatz ihm da präsentieren würde, wie er ihn überraschen würde. Och, er selbst hatte da ja Ideen noch und nöcher – und es war noch so lange hin! „Kenken – ich will Geburtstag haben." Na, nun war's vorbei! Aus war's mit joggen oder duschen. Omi hing an Ken, jammerte das Shirt an, heulte es nass. Und der Fußballer konnte nur zusehen und Schuldig böse angucken. Na ja, da musste er wohl noch ein paar Folgen `Gundam Wing´ gucken, bis er Heero Yuys gefürchteten Deathglare richtig hinbekam. Seit drei Wochen übte er heimlich vor dem Spiegel. Aber so richtig furchteinflössend wirkte der Blick nicht. Vielleicht in Kombination mit ungeputzten Zähnen und seinen morgendlichen, ungekämmten und von Omi verwüsteten, Haaren. Aber sonst? Jetzt? Schuldig lachte nur und war gerade damit beschäftigt, den Hintern seines Rotschopfes zu streicheln. Aber der ging auf keinen Schmuseversuch ein, versuchte viel mehr, das weinende, sich selbst richtig dolle bemitleidende, wohl gleich zu schreien anfangende Kind zu beruhigen. Vergeblich! Omi war jetzt felsenfest überzeugt, diese bösen Weißen und Schwarzen würden seinen Geburtstag einfach übergehen – er wurde achtzehn, durfte endlich Auto fahren [dass er heimlich Fahrstunden nahm und das auch recht erfolgreich, hatte er noch gar nicht erzählt]. Und dann wollten sie ihm das einfach so verderben, ignorieren? Was hatte er nur für Freunde – wenn man solche Freunde hatte .... "Ja Kleiner, wir wissen es, dann braucht man keine Feinde. Aber finde dich damit ab. Ich hab den Kalender nicht gemacht." Omi jammerte lauter, ging theatralisch neben Ken in die Knie und umklammerte diese, wischte sich die Nase an der nackten Wade ab. Ken blickte etwas ungläubig hinab. „Ihr seid so fies – die Welt ist gegen mich, das Universum hasst mich.", philosophierte der Junge und Schuldig konnte nicht anders als „Und du hast keinen Geburtstag!", hinzuzufügen. Dann schob er Ran ganz schnell ganz weit von sich weg, als er bemerkte, wie sein Schatz schon wieder ausholte. „So, du entschuldigst dich jetzt bei Omi und dann ist gut." „Möh ... davon hat er auch nicht Geburtstag. Ist halt dumm gelaufen." Das sah er ja gar nicht ein. Das machte hier doch gerade viel zu viel Spaß! Ken stand immer noch da und wusste nicht, was er jetzt machen sollte. Seine Füße zuckten, er brauchte langsam einen Ball, das Gefühl von luftgefülltem Leder auf seiner Fußspitze, der Geruch eines Lederballes in der Nase – laufen, drippeln .... ahhh ... 2 Tage ohne Training – das war wie kalter Entzug! Aber Omi so leiden zu sehen, machte ihm das Herz schwer. So zog der den Kleinen auf die nackten, wackligen Füße. „Von mir kriegst du trotzdem was, ne Schatz?" Der Blonde quietschte leise, schnüffelte die tropfende Nase gegen Kens Shirt – gleich neben den gerade getrockneten Kaffeefleck. Gut – das Shirt könnte er dann wohl zusammen mit Yohjis und Brads Schlafhöschen in die Wäsche werfen, sollte sich Aya damit rumschlagen, der sich eh immer – mit tatkräftiger Unterstützung von Schuldig – um die Wäsche kümmern musste. Selbiger Gedanke durchwanderte gerade auch Ran. Nicht dass Schuldig wirklich nützlich wäre [außer vielleicht zum Scherben-auf- Wollteppichen-finden], wenn er sich Klammern auf die Nase pinnte oder sich an der Wäscheleine aufhängte, die Stützen der Leine umrannte oder mit samt dem Korb auf der Dachterrasse hinschlug und Ran alles noch einmal waschen muss. Aber wie Schuldig eben so ist: Ran hatte es lieber, wenn er in seiner Nähe war und er gleich Erste Hilfe leisten konnte, wenn sein Schatz sich mal wieder mit der Schwerkraft oder der Tücke der Materie oder der witzigen Seite des Lebens anlegte. Na gut, ein bisschen war es auch schön, Schu einfach nur um sich zu haben. /*Das wollte ich dir aber auch geraten haben!*/, grinste der Orangehaarige breit und erfuhr von Ran, dass morgen mal wieder große Wäsche wäre. Bettwäsche wäre fällig. Und er wünschte Schuldig schon mal viel Spaß beim beseitigen der Schokoladenflecken aus der Seide. Da verging dem das Lachen. Schuldig war so mit Ran und der Frage, wie entfernt man Schokolade aus Seide, beschäftigt, dass er Omi ganz vergessen hatte. Der schluchzte noch mal, ehe er anhob und mit seinem bis heute gehüteten Geheimnis rausrückte: „Ayakun. Ich nehme Fahrstunden – brauche aber noch Praxis. Fährst du mit mir?" Der Rotschopf hörte auf, mit Schuldig mental zu raufen, blickte sich um und sah die rotgeweinten Augen, die feuchte Nase, die zusammengesunkene Gestalt. So eine Rotznase wollte seinen Porsche fahren? Aber hallo, jetzt geht´s wohl los! „Anou ... ist es nicht etwas glatt und ich hab ja auch gar eine Zeit." Und wie immer, wenn er mal Unterstützung brauchte, fiel Schuldig ihm in den Rücken. „Dann bringe ich es ihm bei." „Und erklärst es ihm dann im Krankenhaus, oder was? Nichts gibt´s!" Soweit kam´s noch: Rotznase am Steuer – wandelnde Katastrophe daneben. Und dabei musste er nur noch zwei Raten zahlen und sein heiß geliebtes Baby wäre endlich nur sein – sein, sein, ganz allein! Omi schniefte leise. „Frag doch mal Brad." Schuldig lachte. „Den kinderlieben, immer geduldigen, gern alles dreimal erklärenden, mein Mercedes ist das Wichtigste in meinem Leben, Brad Crawford? Dann bring den Kleinen lieber gleich um. Das wäre gnädiger." Mann, konnte der blonde Junge traurig gucken! Wie oft der wohl schon Bambi gesehen hatte? Ob der das auch so sehr übte wie Ken den patentierten Heero-Yuy-fall-jetzt-gefälligst- endlich-mal-tot-um-und-fürchte-mich-Deathglare? „Okay.", hörte man es von Ran, der damit nicht nur die Anderen überraschte, sondern auch sich selbst. „Ist mein Nicht-Geburtstagsgeschenk: 5 Fahrstunden! Und wehe, du tust meinem Baby was an. Dann nehm ich deinem brandneuen Laptop als Geisel – inklusive deiner umfangreichen Yaoi-Manga-Scans und deiner Hackervirensammlung!" Na nun war ja alles aus! Schuldig verschmälerte die Augen und blickte Ran an. „Der darf deinen Porsche fahren und ich nicht?" Doch Ran tätschelte nur eine Wange des Orangehaarigen. „Er kennt die Verkehrsschilder, er weiß, was Ampeln bedeuten und er wird sicher keine Radfahrer jagen wollen.", erinnerte er Schuldig daran, wie es gewesen war, als der doch mal mit der PS-starken Kiste hatte fahren dürfen. Never again!, hatte sich Ran damals geschworen. Das war ja lebensgefährlich! Omi schniefte glücklich und strahlte. Die blauen Augen leuchteten, als er auf Ran zuhüpfte – echt wie Bambi! „Danke Ayakun.", nuschelte er und streckte einem grimmigen Schuldig die Zunge raus. Dann griff er sich Ken und schleifte ihn hinter sich her. „Dein Shirt ist versaut – und bei der Gelegenheit können wir gleich duschen." Na das lief doch prima. Nur die Entzugserscheinungen nach seinem Ball waren noch nicht verschwunden. *** Es war kurz nach eins, Ran hatte für die Bande gekocht und keiner wollte was haben. Na prima! Da saß er nun in fünf Liter Suppe fest und löffelte sie schweigend in der Küche im Stehen. Brad, der alte Verräter, war nämlich auf dem Heimweg von Nagis Schule an einem indischen Schnellimbiss vorbeigekommen und hatte dort ordentlich eingekauft, was die Bande mit Wohlwollen registrierte. Na ja, fast alle! Nagi war immer noch in den Weiten seines Ya ... Zimmers verschwunden, Farf – erschöpft vom Karten lesen und sortieren – schlief zusammengerollt wie eine kleine Maus auf dem Teppich unter der Zimmerpalme. Ran löffelte weiter tapfer Gemüsesuppe und Schuldig stand ihm schweren Herzens bei, denn er stellte sich zu ihm und futterte dabei scharfes Huhn in Erdnusssoße. Als er die Haustür hörte, geflüsterte Abschiedsworte und dann ging die Wohnzimmertür auf, Schuldig wurde neugierig. Dann glaubte er seinen Augen nicht trauen zu dürfen: Nagi schwebte – ja wirklich – er schwebte wie eine viel zu große Mücke durch die Tür. Der Schwanz seinen Plüschanzuges stand steil nach oben, Beine und Arme hingen nach unten und um ihn herum hätten nur noch eine Million rosa Herzchen gefehlt und ein paar Rosenblätter um zu zeigen, dass der Junge im siebten Himmel schwebte. Dass sein Lieblingsschlafanzug noch von gestern besudelt war, schien ihn nicht mehr zu stören. „Nagi, warum verweigerst du es, in der Schule an die Tafel zu treten?" >Rums< Da lag die Plüschmücke am Boden und blickte sich verwirrt um. Wie kam er denn hier her? „Ich rede mit dir, Kleiner." Besagter Kleiner guckte ziemlich bedeppert aus der Plüschwäsche, denn die Knie, auf die er gefallen war, taten jetzt echt weh. Er verzog das Gesicht, während Brad aufstand und seine Frage wiederholte. Und da lief der Junge rot an. Er konnte seinem Erziehungsberechtigten doch nicht sagen, dass er immer, wenn er Yamil sah, schmutzige Sachen dachte und sein pubertierender Körper mit Freude erhebend auf diese lebhaften Bilder reagierte! „Autsch – das ist nicht gut.", hörte man Schuldig, der den Jungen aufsammelte und auf den Sessel packte. Der riss die Augen auf. Prima – was der wusste, wusste der Rest auch! Schuldig verdrehte beleidigt die Augen. „Hey Plüschi, ich bin ein Arsch. Aber so was verrate ich nicht. Ist doch deine Sache." Brad musterte die beiden Schwarz und wollte wissen, worum es ging. „Lass ihn in Ruhe, ist nicht angenehm." „Nicht angenehm, prima. Ich musste mich fragen lassen, ob der Kleine schulisch überfordert wurde und er zurückgestuft werden soll. Ein Hochbegabter wird zurückgestuft! Warum?" Nagi riss die Augen auf. Zurückgestuft? Weg von Yamil? Nö! Scheiß Leben! „Ich kläre das.", erläuterte Schuldig und Brads Augen weiteten sich noch mehr. Yohji und Ken lauschten dem Disput und kauten unisono ihre Reisgerichte. „Na prima – da ist die Welt ja in Ordnung. Herr ich-hab-Ahnung-von-der-Psyche-der-Jugend klärt das!" Er klang richtig verächtlich, weswegen er von Yohji auch einen bösen Blick fing. „Er ist nicht dumm! Dass weißt du." „Schu – lass gut sein." Nagi senkte den Kopf und krallte die kleinen Finger in den grünen, besudelten Plüsch, pulte nervös ein bisschen an den bereits eingetrockneten, harten Flecken. „Okay." Nagi atmete noch einmal durch, dann fing er an zu erklären und Brad nickte nur ab und an, während Yohji und Ken ein mitleidiges Gesicht machten. „Das ist wirklich ein Problem.", bestätigte der Playboy. „Nagi – träum hier von ihm, so viel du willst, aber verkneif es dir in der Schule! Latsch dir wegen mir auf den Fuß, wenn du ihn siehst oder was weiß ich." „Yohji – er sitzt direkt vor mir." „Autsch!" „Okay – dann lass dich weiter vor setzen. Sag du siehst nicht gut und setz dich vor ihn!" Alle blickten Ken an – ihre Münder standen offen, die Augen geweitet. Schuldig fasste sich als erstes: „Ich geb´s nicht gern zu, aber der Ballkünstler hat recht!" Seine Stimme barg Unglauben seiner eigenen Worte. Sie klangen so fremd, so noch nie gesagt! „Arschloch.", bekräftigte Ken und griff sich wieder seinen Fußball, den er seit einer Stunde durch das Wohnzimmer drippelte, vorsichtig und zufrieden. Das Zittern hatte sofort nachgelassen, als er den Ball unter seinen Füßen gespürt hatte. Mittlerweile war auch Farf wach und saß auf der Couch, futterte und lauschte den Gesprächen. Links von ihm saß Omi und warf dem Geburtstagsverweigerter böse Blicke zu – der saß auf der rechten Seite. Und auf dem Teppich lag die Fernbedienung, die sie beide gleichzeitig erspähten. Wie zwei junge Hunde warfen sie Schuldig und Omi darauf und balgten sich um das Stück schwarze Plaste, das so unscheinbar war und doch so viel Macht in sich barg. Farf hüpfte ausweichend über die Lehne, blieb mit einem Fuß hängen und landete mit einem lauten `rums´ hinter dem Sitzmöbel, als er den beiden Streithähnen aus dem Weg gehen wollte. Denn die arbeiteten sich wieder auf die Couch zu. „In der linken Ecke mit einem Kampfgewicht von sicher mehr als vier Tüten Zucker: der Herausforderer, mit sechs geführten Kämpfen und sechs Niederlagen: Bombay, the Kitty!" Farf hatte sich seine Gabel gegriffen, missbrauchte sie als Mikro und kommentierte nun das Geschehen. „In der rechten Ecke, mit einem IQ von Hühnersuppe: der Titelverteidiger. Mastermind." Doch die beiden ließen sich nicht stören. „Ja, Tiefschlag von Bombay, das wird böse enden. Da wird Mastermind noch lange dran zu knabbern haben." Und an Ran gewandt: „Sex fällt aus heute – Omi hat Schu gerade voll in die Familienplanung gelatscht." Dann wandte er sich wieder dem Geschehen zu. „Doch Mastermind gibt nicht auf, er hat den Kleinen im Schwitzkasten, ist das schon das Ende des Kampfes? Nein! Kitty beisst Mastermind ins Ohr – ja, Treffer. Der Herausforderer macht Punkte gut!" Farf war ja hin und weg und die drei Anderen – Ran war immer noch suppelöffelnd in der Küche, weil er Schu nicht schon wieder verletzt sehen wollte, er würde nachher einfach nur den Verbandkasten holen und die Schäden reparieren – begannen auch Spaß dran zu haben. Als Schuldig allerdings den Jungen unter sich begrub und ihm zwischen die Beine rutschte, setzte Ken zum Schuss und kickte den Deutschen ins Aus. Der ging nicht über `Los´, zog keine 4000 Mark ein, sondern ging k.o.! Omi wühlte sich unter dem schockierten Körper hervor und krabbelte – lädiert aber in Siegerpose und die Beute präsentierend – auf die Couch. „Und der Sieg geht nach Punkten an Kitty! Der erste Sieg seit er in die Titelkämpfe um den Besitz der Macht eingestiegen war." Und damit war Farfs Liveübertragung beendet, denn er wollte zusammen mit Nagi und Omi `Heidi´ gucken. Schuldig lag, immer noch mit dem Gesicht nach unten und den Mund voll Teppichfusseln, der Länge nach auf dem Bodenbelag und schickte Jammergedanken an seinen Schatz, der immer noch Suppe löffelte. Er hatte ja auch noch gut fünf Liter vor sich! Irgendwann, als auch Schuldig einsehen musste, dass Ran nicht kommen und das Aua-Knie pusten würde, erhob er sich grummelnd und pflanzte sich wieder auf die Couch – weit weg von Omi! Und Ken, immer noch glücklich mit seinem Ball, drippelte weiter durch das Zimmer, immer rund um die Couch. Immer rund herum! Latschte jede zehn Sekunden durch das Bild! Die ersten zweiundvierzig Mal versuchte Schuldig das zu übersehen. Dann war er so richtig angepisst: von einem Kind der Macht beraubt, von Ran nicht gekuschelt und Aua-Knie gepustet und von dem Fußballer genervt! Als der Dunkelhaarige selig grinsend die nächste Runde vollendete, kickte Schuldig dem armen Kerl einfach in die Kniekehlen, der klatschte mit viel Getöse auf den Bauch, auf den Ball. Der schnipste unkoordiniert durch den Raum, kostete ein paar von Yohjis Kamasutra-Porzellanfiguren in der Schrankwand das Leben, forderte Tribut an Rans pflegeintensiven und sehr sensiblen Ficus benjaminus und kullerte dann zu Farf, der mit seinem Lieblingsdolch zusammen vor dem Fernseher saß und immer noch nicht glauben konnte, dass Schwänli, die gute, alte Schwänli, fast von einer Klippe gestürzt wäre. Aber der Ziegenpeter – sein persönlicher Held – hatte die Ziege gerettet. Was für ein Mann! Vor lauter Anspannung krallte er sich an den Ball, der ihm zwischen die Füße gerollt war und ein Dolch bohrte sich, ausnahmsweise mal unbeabsichtigt, in das weiche Leder – es machte `paff´ und `zisch´ und dann war der Ball ganz dünn! „Blitzdiät!" Danke Yohji, du bist ein wahrer Freund – und so mitfühlend! Ken schrie entsetzt auf – Schuldig bemerkte was von „Geh aus dem Bild und sortier den Ball ins Briefmarkenalbum ein!". Wie in Trance ging Ken auf den toten Ball zu. „Baby, Schatz – sprich mit mir." Er stupste leicht mit dem Finger gegen das kraftlose Leder. „Das kriegen wir schon wieder hin." Seine Finger griffen die leere Hülle. „Mausi, sag doch was.", wimmerte er leise. „Komm schon, ein paar Pflaster und alles wird gut!" „Vergiss es Ken, der ist tot. Hin! Futsch! Hinüber! Nichts zu machen!" Der Orangehaarige saß auf der Couch und konnte sich das Lachen kaum verkneifen. „Geh ins Fußball-Fundheim und adoptiere dort einen Neuen. Schenk einem anderen armen, verlassen Fußball ein zu Hause und nimm den vielleicht an die Leine. Weißt ja, freilaufende Fußbälle dürfen erschossen werden, ehe sie Passanten anfallen." Schuldig kringelte sich auf der Couch und wurde von einem immer noch lädiert wirkenden Omi derb in dies Seite getreten. Und Ken? Ken lag auf dem Boden und winselte leise. „Mein Ball – mein wunderschöner Ball.", hörte man es immer wieder gegen den Teppich genuschelt. „Mein allerliebster Lieblingsball!" Schuldig lachte immer noch. „Hey, man könnte glauben: Der poppt mit dem Ball und nicht mit Omi, so wie er dem Ding hinterher jammert." So, jetzt hatte er es erreicht! Ein schwarzes Samtkissen ging wieder und wieder auf ihm nieder. Schuldig kippte zur Seite und Omi hechtete auf ihn, prügelte immer wieder mit dem weichen Federkissen auf den lachenden Deutschen ein. Ran beobachtete alles von der Küchetür aus – nicht dass er seine Suppe noch verschüttete, die übrigens kalt echt scheiße schmeckte!
Und so zog sich der Abend. Yohji kuschelte sich, als es keiner sah, auf einen Sessel neben Brad und ließ sich durch die Haare streifen. Farf lag auf dem Teppich und malte seinen Helden. Ken lag gleich daneben in einer mittlerweile großen Pfütze und winselte nur noch verhalten. Omi lag daneben und versuchte zu trösten. Nagi hatte sich den Sessel mit der Lehne zum Fernseher gedreht und hing nun über die Lehne, wackelte mit den Füßen und fieberte im Fernsehen mit. Fehlte nur noch, dass der Eidechsenschwanz seines Schlafanzuges nervös zu wedeln begann. Glücksrad auf japanisch war echt spaßig! Aber diese Sendung würde sicher bald wieder abgesetzt werden – eh man die Kanjis durch hatte, war die Sendezeit bei weitem überschritten! Nur Schuldig und Ran fehlten und keiner wollte in diesem Moment wissen, was diese beiden trieben – im wahrsten Sinne des Wortes. Ran hatte vor einer halben Stunde Schuldig was ins Ohr geflüstert. Und dann hatte der sich den lachenden Rotschopf gegriffen und war mit dem verschwunden. Dann wurde der Fernseher lauter gedreht – nur so prophylaktisch.
***
„Hast gestern deine Karte ja auch nicht bekommen.", sagte Ran, als er Schuldig auf sein Bett dirigierte. „Leg dich hin." Er reichte dem grinsenden Orangehaarigen einen Umschlag, Schuldig hatte sich schon gefragt, wann er den endlich bekommen würde, und ging noch einmal aus dem Zimmer. Der Deutsche begann zu lesen. War das niedlich? Ran hatte gedichtet – auf deutsch. Holprig – rechtschreiblich ne Katastrophe – aber so süß. Und was stand da unten? „Schließ Augen – mach Hände über Kopf in Kissen!" Schuldig grinste – gehorchte aber. Nur Augenblicke später spürte er kalten Stahl um die Gelenke und hörte das Klicken von Handschellen. Er riss die Augen auf und wollte sich aufrichten. Aber Ran hatte ihn am Kopfende des Bettes festgemacht. „Was ..." Weiche Finger legten sich auf die Lippen, wurden durch einen süßen Mund ersetzt. „Nicht fragen – genießen.", flüsterte der Mund dunkel und wusste, was diese sanften Worte in Schuldig auslösten, wusste, dass es dem Mann Schauer durch den Leib jagen würde. Ran setzte sich auf Schuldigs Schoß und beugte sich vor. Er ließ die Hände sanft über das Hemd des Anderen streifen, konnte durch den Stoff die Körperwärme fühlen, die hektischen Atembewegungen des Brustkorbes. Er lächelte, so hatte er Schuldig noch nicht gehabt. Passiv. Ihm ausgeliefert. „Willst du mich?", hauchte er gegen die Haut am Hals, als der die schlanken Arme seines Geliebten hinaufglitt, die Haut sanft reizte, Schuldig leise schnurren hörte. „Sag es mir: willst du mich?" Der Orangehaarige konnte nur nicken, die Augen schließen. Natürlich wollte er Ran! Nie hatte er etwas anderes gewollt! „Sag es mir, Schu!", hauchte er rau gehen die Wange des Größeren, der verzweifelt an seinen Ketten zerrte, den schmalen Leib auf sich zu gern gegriffen hätte, unter sich begraben, vor Leidenschaft zerflossen. „Ja ...", wimmerte Schuldig leise. „Ran, Ran ... ich will dich." Er spürte das Lächeln gegen seine Wange, als Ran ihn sanft mit leichten Küssen übersäte, mit den blassen Lippen die Haut des Deutschen versengte. Rans Becken bewegte sich quälend langsam über den erhitzten Schritt. Schuldig wimmerte leise, wie konnte er Ran nur klarmachen, dass er mehr wollte? Warum tat sein Schatz ihm das an, warum durfte er ihn nicht berühren? Verzweifelt riss er an den Handschellen, flehte um Freiheit, wollte schenken – nicht passiv empfangen. Doch Ran beugte sich weiter vor, bis er die leicht gereizte Haut der Gelenke küssen konnte. Er blickte erschrocken an sich hinab, als er Schuldigs Nase gegen seine Erregung stupsen spürte. Eine feste Zunge strich über den Stoff die gesamt Länge hinauf – von der Zwickelnaht zwischen Rans Beinen bis hoch zum Hosenknopf. Dann suchte sie sich das Pferdchen, Zähne zogen den Reißverschluss auf. Der störende Knopf wurde kurzerhand abgebissen und nun konnte Schuldig über glühendes Fleisch lecken, denn Ran trug nichts drunter. So schnell wurde aus dem Verführer also der Verführte. Ran lehnte den Kopf auf den kühlen Stahl des Kopfteiles, atmete versucht langsam und klammerte sich mit den Händen am Geländer fest. Doch Schuldig ließ das nicht zu. Seine Zunge machte sich geschickt daran, Ran zu verwöhnen, ihn sanft zu streicheln. Ganz vorsichtig biss er in eine kleine Hautfalte, spürte mit steigender Erregung, dass Ran sich dichter drängte. Seine nackten Füße rieben gegen Schuldigs Oberschenkel, wanderten darüber, legten sich fordernd in dessen Schritt. Es war Wahnsinn, was der Mann mit seiner Zunge konnte! Ran hatte die Augen geschlossen, spürte die gefesselten Hände sein Gesicht streifen. Er lehnte sich der Liebkosung entgegen, während Zähne die Satinhose weiter hinabzogen, Rans Männlichkeit endlich befreiten. Der Rotschopf stöhnte erleichtert, keuchte gleich darauf erschrocken, als er warme, weiche Lippen um sich spürte. So sollte das aber nicht laufen! Schwer atmend stieß er sich vom Geländer ab und hockte sich wieder auf Schuldigs Schritt, spürte die pulsierende Härte unter sich, verlor sich in den verwaschengrünen Augen, die ihn lüstern glitzernd anblickten. „So nicht mein Guter – so nicht!", keuchte er heiser und riss Schuldigs Hemd auf, die Knöpfe flogen durch das Zimmer und der Deutsche blickte an sich hinab. Seine Augen fixierten Rans Erregung, die immer noch aus der Hose guckte, ihn lockte, `komm zu mir´ flüsterte sie, `küss mich´ forderte sie. Er versuchte, sein Becken zu heben, Ran wieder zu sich zu locken. Doch der saß fest, drückte seine heißen Hände auf Schuldigs Brust und legte den Kopf schief. Dann erhob er sich und stellte sich neben das Bett, gefolgt von Schuldigs verwirrten Blicken wandte er dem Deutschen den Rücken zu und streifte verboten langsam die Hose über die schlanke Hüfte. Er bückte sich besonders tief, als er aus den Hosenbeinen stieg und zeigte Schuldig deutlich, was er vielleicht noch haben könnte – aber nur vielleicht. Er setzte sich abermals rittlings auf Schuldigs Oberschenkel und beobachtete ihn, wie er schwer atmete, wie der Andere versuchte, sich unter Ran zu bewegen, alles tat, um nicht wahnsinnig zu werden. Die Luft in dem Zimmer war zum zerreißen gespannt, angefüllt mit Lust und Begierde ließ sie gar nichts anderes zu. Langsam ließ Ran seine Zeigefinger über Schuldigs Seiten wandern, strich hinauf bis zu den Achseln, strich hinab bis zur Hose, wieder hinauf. „Ran ... bitte.", hörte man den Größeren gepeinigt flehen. „Bitte was, hm?" Ran legte den Oberkörper auf Schuldigs Schoß, die Hände rechts und links neben den Anderen auf die Bettdecke. Sein Kopf lag auf Schuldigs Brust und die violetten Augen fixierten den Orangehaarigen. „Was soll ich tun, Schu. Sag es mir." Der wimmerte nur leise. „Mach die Hose auf ...", brachte er rau hervor, versuchte abermals das Becken zu heben. Ran lächelte amüsiert und legte die Hände unter sein Kinn, streichelte nur mit den Fingerspitzen über Schuldigs Brust. „Warum sollte ich das tun, Schu?", wollte er leise wissen, ehe er seine Lippen auf die flehende Haut unter sich senkte, sich langsam über die harte Bauchdecke küsste, sich langsam über die Brust leckte, die kleinen harten Knospen umrundete aber nicht berührte. Mit etwas Speichel feuchtete er die Haut rings um an, blies vorsichtig darüber und hörte Schuldig die Luft einziehen. Zielsicher legte sich ein Zeigefinger auf die zweite Brustwarze und streichelte hauchzart darüber, reizte die harte Haut. Leichte Kreise zeichnete er auf die dunkle Haut, ehe er zwei Finger nahm und vorsichtig zudrückte. „Ra-an ..." „Scht" Langsam setzte sich der Rothaarige auf, rutschte höher. Seine Hände stemmten sich neben Schuldigs Kopf in das Kissen, seine Erregung bohrte sich in dessen Bauchdecke, als er sein Gesicht Schuldigs näherte, nur Millimeter vor ihm stoppte. Er spürte den heißen Atem auf seinen Lippen, ließ die verschleierten Augen nicht aus seinem Blick. Mit allen Sinnen nahm er seinen Geliebten in sich auf: der Gruch, die Hitze, der Geschmack, die Leidenschaft ... Er legte seine Brust auf Schuldigs, stemmte sich auf die Ellenbogen und konnte so die Hände in das lange Haar weben, mit Strähnen spielen, während er sich von Schuldig küssen ließ. Hart war der Kuss, fordernd und unnachgiebig, war es doch der einzige Weg für Schuldig, die Energie, die Ran in ihm losbrach, die sich staute und nach außen wollte, zu kanalisieren. Doch schnell hatte der Rotschopf gemerkt, dass Schuldig sich Linderung zu schaffen suchte. Er löste sich und richtete sich auf, streifte mit böswilligem Grinsen seine Erregung über den Bauch des Größeren, als er sich etwas zu den Seiten wandte. Die Spitze seines Penis` glitt über die sensible Haut an Schuldigs Bauch. Der Orangehaarige wurde fast verrückt. Sich wild gebärdend zerrte er an den Fesseln, trieb das Becken samt Rans Gewicht auf sich nach oben, rieb sich verzweifelt an dem Anderen. „Ra-an ... b-bitte" Das Wimmern wurde lauter, verzweifelter. Gut – er hatte seinen Geliebten bald soweit! Ran richtete sich ganz auf, rutschte auf die Schenkel zurück und legte dann seine Hände auf Schuldigs Leiste. Die Daumen strichen über die Härte unter dem schwarzen Stoff. Instinktiv zuckten Schuldigs Lenden. „Ruhig Schu, ich bin noch lange nicht fertig.", flüsterte Ran, strich wie beiläufig Schuldigs gesamte Länge nach. Das Wimmern wurde verzweifelter. Milde lächelnd öffnete Ran die Jeans unter sich, zog sie zusammen mit den engen Shorts etwas hinab und erwartete Schuldigs ganze Pracht, die ihm freudig entgegensprang, gegen die Nase stieß. Gepeinigt stöhnte Schuldig auf, als er die Berührung direkt an der sensiblen Spitze wahr nahm, den Atem, der warm und sanft über die bereits leicht feuchte Haut streifte. Schnell hatte Ran den störenden Stoff entfernt, saß wieder auf den Oberschenkeln und streichelte die Haut vor sich, glitt mit den Fingern vorsichtig zwischen Schuldigs Beine, reizte die sensible Haut der Schenkelinnenseiten. „Ran ..." Schuldigs Stimme war hoch, tränenerstickt. „Was soll ich tun, hm?" „Nimm ihn ..." Ran grinste – diese Ungeduld schien Schuldig noch mehr zu treiben, die Lage, in der er sich befand, Ran nicht berühren zu dürfen. Doch dann wuchs der Sadist in dem weißen Assassin. Er kroch über Schuldig hinweg, setzte sich nun ihm dem Rücken zuwendend auf dessen Brust. Schob sich gerade so weit dessen Gesicht entgegen, dass er Schuldig mit der Zunge verwöhnen, der Rans Po aber nicht erreichen konnte. Schuldig schloss gepeinigt die Augen, seine Erregung zitterte, als Rans Finger immer wieder darum strichen, die Haut ringsum sensibilisierten, die Haare streichelten. Ab und an pustete der Rothaarige über die feuchte Spitze. Schuldig schrie leise und riss die Augen auf. Das war doch nicht fair! Der Anblick vor ihm machte ihn rasend. Rans Po wackelte vor seiner Nase – nur zwei Zentimeter näher und er könnte ihn mit der Zunge berühren! Nur zwei Zentimeter! Zwei verfluchte Zentimeter! Er versuchte den Kopf weiter vorzustrecken. Doch die Handschellen hinderten ihn. Und Ran streichelte noch immer über Schuldigs Leisten, stupste die pochende Erektion mit der Nase an und spürte den stoßweise gehenden Atem auf seinem Hinterteil. Er konnte nicht leugnen, dass ihn dieses Spiel mehr erregte als erwartet. Er hatte eigentlich nur Schuldig verführen wollen, ihn bis zur Klippe treiben, so wie dieser Mann es immer mit ihm tat, ihn trieb, forderte und dann kurz vor dem Ziel alles abebben ließ. Heute wollte er sich dafür mal rächen. Und es war eine Genugtuung, seinen Schatz so winseln zu hören, ihn betteln zu sehen, ausgeliefert und Rans Willen unterworfen, war er auf dessen Gunst angewiesen. Wie es ihn reizte, diese Macht auszuleben! Doch er wollte nicht, dass Schuldig so litt. Gnädig legte er Daumen und Zeigefinger gegen die Wurzel von Schuldigs Glied, umgriff es und strich von unten nach oben sanft darüber, übte nicht wirklich Druck aus, streichelte nur etwas. Aber er konnte den großen Mann laut stöhnen hören. Na hoffentlich waren die Zimmer nebenan noch leer! Ran hauchte einen Kuss auf die Spitze, während er den Druck seiner Finger steigerte. Er nahm die zweite Hand dazu, rieb die Erregung vorsichtig in den Handflächen, ließ die Daumen die Haut streicheln, während seine Zunge frech unter die Vorhaut glitt. Er spürte Schuldigs Reaktion unter sich, als der Andere versuchte zuzustoßen, mehr zu verlangen. Und Ran tat ihm diesen Gefallen gern. Leichten Druck ausübend glitten die jetzt roten Lippen über den Schaft, nahmen Schuldig tief. Mit einem leichten Schlucken stimulierte Rans Kehle Schuldigs Spitze. Der schrie leise. Man hörte das Klappern der Kette, wie sie über den Stahl des Kopfteiles scheuerte. Schuldig hatte wohl den Kopf in den Nacken geworfen. Ohne sich umzuwenden, suchten Rans Finger der rechten Hand Schuldigs Mund, wurden fast sofort in die feuchte, warme Höhle gesaugt und eine geschickte Zunge umwand sie, Zähne zeichneten die Haut, als Ran Schuldigs Erregung wieder entließ, ihn erneut nahm. Der Rotschopf entzog die Finger wieder und ließ sie dann über seinen Hintern wandern. Der Mittelfinger presste sich langsam gegen seine Öffnung und drang dann bis zum dritten Glied ein, tauchte wieder auf. Dann glitt er wieder hinein. Schuldig beobachtete alles mit Unglauben. Nein! Das würde Ran nicht tun, er würde ihn nicht treiben, treiben, treiben und dann... oder doch? Dem ersten folgte ein zweiter Finger. Rans Hintern wackelte vor Schuldigs Gesicht hin und her. Der konnte nur stöhnend zusehen, sein Becken verzweifelt nach oben treiben, nach Befriedigung verlangen. Ran konnte das Zittern unter der harten Bauchdecke spüren. Nein, er musste aufhören! Schuldig war schon zu weit. So einfach wollte er den Anderen nicht davonkommen lassen. So entließ er dessen Lieblingskörperteil, zog seine Finger wieder zu sich und erhob sich. Auch wenn er selbst sich zwingen musste, Schuldig nicht tief und verlangend zu küssen, so gelang es ihm doch, sich aufzusetzen, sich wieder zu drehen und erneut auf Schuldigs Oberschenkeln Platz zu nehmen. Er zog den Anblick in sich auf, wie Schuldig in den Kissen lag, ihm ausgeliefert, von Rans Gunst abhängig – erregt und schon leicht erschöpft. Ran kaute auf der Unterlippe und konnte den Blick doch nicht lösen. Schuldig riss entsetzt die Augen auf. „Ran – das kannst du nicht tun.", presste er hervor. Die Augen funkelten, man konnte die Wut, gepaart mit Erregung und Verlangen, direkt spüren, wie sie die Luft um sie herum erfüllte, aufheizte. „Soll ich dir zeigen, dass ich das kann?", flüsterte der Rotschopf, als er sich auf die Knie stemmte, wieder zwei Finger in sich trieb und die andere Hand seine eigene Erektion verwöhnte. Er schloss die Augen und wusste genau, was sein Anblick in Schuldig auslösen würde. Und Ran ging weiter, leckte über die trocknen Lippen, ließ sie feucht glänzen, stöhnte etwas lauter als gewohnt, lehnte sich seinen Fingern entgegen. Schuldig war den Tränen nahe – er schluckte, zog die Knie dicht an den Körper, um sich so zwischen Oberschenkel und Bauch selbst reiben zu können. Doch das wusste Ran zu verhindern. Schnell hatte er von sich abgelassen und Schuldigs Beine wieder gestreckt. Er funkelte den Anderen an. Blitze aus violetten und grünen Augen trafen sich, vergingen in kleinen Explosionen mitten im Raum. Er saß auf Schuldigs Bauch und rieb mit der Poritze Schuldigs hartes Fleisch. Augenblicklich griff er hinter sich und stemmte sich ein letztes Mal auf die Knie. Er presste sich gegen Schuldigs Spitze, ließ ihn langsam in sich dringen und spürte die Anspannung. Er schob sich tief in den orangen Schoß und stöhnte gedehnt auf. „Ja~aaa ..." Unisono zeugten zwei raue Stimmen von Erleichterung. Doch dann begann Ran sich zu bewegen, die Spannung zu pushen, Schuldig zu jagen, ihm zu folgen. Er stöhnte lauter, hob sich, senkte sich tief. Seine Finger huschten über Schuldig Brust, seine Zunge folgte dieser Spur, leckte forsch über die Knospen, entlockte Schuldig kehlige Laute. Der zog die Arme an, die Oberarmmuskeln spannten sich, zogen ihn und Ran dichter zum Kopfteil. Schuldig schien von der Spannung fast zerrissen zu werden. Sein Becken hob und senkte sich, stimmte in den Rhythmus, den Ran dirigierte. Der ließ die Hüften kreisen, schraubte Schuldig so tief in sich. Den Kopf in den Nacken werfend, richtete Ran sich auf, bewegte sich schneller, bog den Rücken weit nach hinten, als er sich ein letztes Mal tief in den orangen Schoß presste, spüren konnte, wie Schuldig sich laut stöhnend in ihm ergoss, während Ran damit kämpfte, endlich erlöst zu werden. Er konnte nicht mehr an sich halten, als er Schuldigs Saft in sich fließen spürte wie kochendes Gold, das ihn heiß überspülte. Sich ein letztes Mal wild gebärdend schrie er auf und sackte auf Schuldig zusammen, atmete schnell, lächelte selig, als er sich zu Schuldig umwandte und ihm schief einen Kuss auf die Lippen drückte. „Biest.", hörte er den Orangehaarigen nuscheln. Fahrig griff er unter das Kissen und suchte den Schlüssel, löste die Handschellen und ließ sich dann umarmen. Schuldig rieb sich kurz die geschundenen Handgelenke, dann umklammerte er den blassen Leib mit Armen und Beinen, rollte sich mit ihm über Rans Bett und lag nun auf ihm. „Verkappter Sadist." Und dann küsste er ihn – ausgehungert aber sanft, leidenschaftlich aber zärtlich. „Nun weißt du mal, wie man sich fühlt – kurz davor noch mal herumgerissen zu werden", nuschelte Ran zurück, sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. Schuldig erhob sich, kniete über seinem Geliebten und der verschränkte gerade die Arme in dessen Nacken und die Beine um dessen Hüfte, als die Tür aufflog. Ein grüner Plüschi stand in der Tür und hielt sich quietschend die Augen zu. „Mist – ich dachte, ihr seid in Schuldigs Zimmer!", überschlug sich die Stimme fast. „Was willst du?", knurrte ihm Schuldig entgegen. Ran ließ von ihm ab und lag ganz lang ausgestreckt im Bett. Der Kleine guckte zwischen Zeige- und Mittelfinger hindurch und schluckte. „Aya.", druckste der Plüschgozilla herum. Schuldig wurde ungeduldig, während der Kleine von einem Plüschfuß auf den anderen trat. „Was?", fiel er den Jungen deswegen an. „Er wollte nur seinen Gedichtband von Aya wiederholen!", hörte man jetzt Yohji, der genüsslich grinsend in der Tür lehnte und die beiden nackten Gestalten musterte. „Nett" fügte er an und starrte ganz ungeniert – Revanche für gestern. „Möchte noch jemand gucken kommen?" Schuldig zog die Decke über sie beide und Ran war bereits unter seinem Kissen verschwunden, nachdem er versucht hatte, die Handschellen vom Kopfteil zu lösen und kläglich gescheitert war. Nun schwankte das Metall über den kalten Stahl und klimperte leise und verräterisch, zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Wie peinlich! „Raus, ihr Spanner." Schuldig konnte die Anspannung in Ran spüren und wollte verhindern, dass der sich noch mehr zurückzog. Aber Nagi war beharrlich, wühlte gerade mit glühenden Wangen über den Schreibtisch, wo immer noch Schuldigs Valentinskarte für Ran offen herumlag. „Ey, da war mal Ordnung.", wies ihn Schuldig darauf hin, dass er gerade ziemliche Verwüstung hinterließ. Während dessen erschien Brad hinter Yohji, legte dem Playboy locker die Arme um die Taille und kuschelte sich von hinten dagegen. „Ob sie dessen irgendwann mal überdrüssig werden und einfach nur schlafen?" Der Blonde schüttelte den Kopf und lachte, als Ran unter dem Kissen keine Luft mehr bekam und die rote Nase unter dem Daun vorstreckte. „Komm ruhig raus Aya, man hat euch bis ins Wohnzimmer gehört. Glanzleistung." Ken blickte um die Ecke und Omis Kopf erschien darunter. „Sind wir bald vollzählig?" Schuldig zog Ran dichter gegen sich. /*Ignorier die einfach.*/ /Na du bist gut – wie denn?/ Ran winselte mental. /Sie haben uns gesehen – beim .../ Nein, er konnte das nicht mal denken! „Nagi, haben wir es jetzt bald?", schimpfte der Orangehaarige in Richtung Plüschi, dass selig sein Gedichtebuch gegen sich drückte und strahlend aus dem Zimmer ging. Schuldig konnte lesen, was der Kleine damit vorhatte. Na ja – wenn er glücklich würde. Irgendwann war es dem Publikum langweilig, die Akteure waren in einen Streik getreten und lagen nun ganz still nebeneinander unter der Decke. So wurde die Tür geschlossen und das Wohnzimmer wieder angestrebt. Nur Ran und Schuldig blieben, wo sie waren und Ran hatte ziemlich dafür zu büßen, dass er seinen Schatz so lange hingehalten hatte. Und als sich auch dieser Tag dem Ende zuneigte, war Farf fertig mit seiner Aufgabe: Yohji – 172 Karten Omi – 164 Karten Aya – 149 Karten Ken – 148 Karten Schu – 14 Karten und Farf – 1 Karte. Er rollte sich endlich zufrieden zusammen, als er alle Karten auf seinen Lieblingsdolch gespießt hatte und schlief grinsend ein.
~~~ Ende ~~~ |