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Titel: Ran und die Feiertage - 70 % aller Unfälle passieren im Haushalt Teil: 5 - Der Krankenpfleger aus dem Tierheim Autor: der fich [alexiel76@freenet.de] Rating: NC-17 Warnungen: von mir, lemon, albern ³, OOC Pairing: Schuldig x Ran Serie: Weiß Kreuz Disclaimer: Tja, keiner von den Helden gehört mir sondern ihren Schöpfern - Kohle mach ich damit auch nicht ... Sonst müssten die armen Kerle nicht in einem Blumenladen schuften und könnten sich den schönen Seiten des Lebens widmen! Kommentare/Inhaltsangabe: Und alles nur, weil Omi Nagi gestern Schnee in die Jacke gestopft hat!
Betadank geht mal wieder hier und jetzt an Draco und Tina ... *knuddel trotz Plüschanzug* ^_^° Wie? Da sind noch Fehler? Das ist Absicht - extra für euch! Freut euch gefälligst drüber, ich teile nur selten! *lach*
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Der Krankenpfleger aus dem Tierheim Ran blinzelte. Die weiche Baumwolle seines Kissens hatte ihn an der Nase gekitzelt. Aber das hatte ihn nicht geweckt! Er blickte sich um, soweit das ging. Er fand sich auf dem Bauch liegend wieder und seine Decke - inklusive eines selig schnarchenden, sich an Ran klammernden Schuldigs - ruhte mit ihrem ganzen Gewicht auf ihm, presste die Luft aus seinen Lungen. Aber das war Ran egal. Er lächelte, als er ein paar orange Haarsträhnen aus seinem Gesicht strich und Schuldig leise gegen seinen Hals nuschelte. Der ruckelte sich auf Rans Rücken zurecht, ein Knie rutschte zwischen Rans Beine, Arme wurden um den blassen Leib geschlungen. Und da war das Geräusch wieder. Als würde eine Tür geöffnet und wieder geschlossen, leise Schritte huschten über den Flur. Dann war es wieder still. Rans Blick fiel auf den Nachttisch, auf dem noch ein paar Kondome lagen - mehr oder weniger benutzt. Denn Schuldig hatte gestern Abend, als Ran endlich schlafen wollte und sich zurechtgekuschelt hatte, noch mal die Augen geöffnet und die Packung, die er seinem Rotschopf zur Volljährigkeit geschenkt hatte, lüstern angeblickt. Ran hatte dankend abgelehnt und Schuldig fragte mit Unschuldsmiene, was der verdorbene Assassin denn gedacht hätte, was man damit machen würde. Ran hatte sich so einiges gedacht, sich den Kommentar aber verkniffen. Na ja, da hatte Schuldig sich aufgesetzt, vier Kondome aus ihrer Verpackung gefetzt und Gesichter draufgemalt. Ran hatte sich etwas erhoben und sich ein Kissen in den Rücken gestopft. Was hatte der verrückte Kerl jetzt schon wieder vor? Das würde sein Geschenk für Ran werden, hatte der Feuerkopf gesagt, als er einen wasserfesten Stift hervorzauberte und Gesichter auf die Kondome malte, die er sich - jeweils zwei - über Zeige- und Mittelfinger seiner Hände gezogen hatte. Und nach ein paar Sekunden sahen die vier Lümmeltüten auf Schuldigs Fingern aus wie Yohji [zu erkennen an den Locken und einer Sonnenbrille], Omi [mit Kulleraugen und Darts], Ken [mit Schlafzimmerblick zu dem Zeigefinger-Omi neben sich schielend] und Ran selbst, dem er ein riesen Herz auf den Lümmeltüten-Ran-Bauch gemalt hatte. Und so hatte er Kondomtheater gespielt. Schuldig war unter die Decke gekrochen und nur die vier Finger guckten noch raus. Er imitierte verschiedene Stimmen, erteilte "Weiß" eine Mission - Ran war vor lachen fast gestorben. So stellte sich Schuldig also ihre Einsätze vor: Omi flüchtet vor einem liebeskranken Ken, der ihn ununterbrochen knutschen wollte und Ran und Yohji hatten sich in Balineses hauchdünnen Drähten verstrickt und sich selbst gefesselt. Wie aus dem Nichts war ein fünftes Kondom unter der Decke vorgetaucht - und Ran wusste echt nicht, wie Schuldig das ohne seine Hände auf den elften Finger unter der Decke hatte ziehen können. Es hatte orange Haare, wenn auch etwas sehr gestutzt, und eilte dem Lümmeltüten-Ran zur Rettung. Der Rothaarige hatte sich in den Kissen gewälzt und sich in Scherben geworfen vor lachen. Immer wieder hatte er auf Schuldigs elften Finger gezeigt und gelacht. Das hatte der Schwarz gar nicht witzig gefunden. So sollte dieser Abend aber nicht ausklingen! Er wollte doch mit Ran ... und ... und der lag nun da, ging auf keinen Annäherungsversuch mehr ein! Irgendwann war Ran über dem Lachen eingeschlafen und Schuldig hatte sich besitzergreifend um und auf ihn gelegt. Wieder ging eine Tür auf, wieder tapperten weiche Schritte über den Flur. Ran hob den Kopf etwas an. Er hatte sich also nicht getäuscht. Dort draußen war jemand! Doch noch ehe er sich unter Schuldig hätte herauswinden können, öffnete sich ganz vorsichtig die Tür. "Aya?" Der Rothaarige grummelte etwas zur Antwort. Und schon ging die Tür weiter auf, jede Menge Plüsch stand in der Tür und zitterte. "Aya, ich kann nicht schlafen. Mir ist nicht gut." Nagi trat nervös von einem Bein auf das andere. Ran hob den Kopf und schaute auf die Uhr - 01:58. Schuldig rieb gerade im Schlaf seine Nase an Rans Schulterblatt. Der hob die Decke etwas an. "Na komm her." Nagi nickte und streifte die Pantoffeln von den in Plüsch gepackten Füßen, kuschelte sich ganz dicht an Rans Seite und ließ sich in den Arm nehmen. /Fieber - deswegen kann er nicht schlafen./, stellte Ran fest, als er die Stirn des Jungen am Oberarm spüren konnte. "Danke!", nuschelte der kleine Plüschgodzilla, der seinen Frosch an sich drückte und ein Bein um Rans Oberschenkel schlang, mit dem Plüsch wohl Schuldigs Bein streifte, denn der zappelte ein bisschen, dann lag er wieder still. Und dann schlief auch Ran wieder ein. *** Der Rotschopf wurde dadurch munter, dass eine heiße Zunge seinen Nacken kraulte, dass geschickte Finger seine verlangende Haut streichelten. Schuldig schien noch im Halbschlaf, als er sich über die Schulterblätter unter sich küsste. Ran schluckte, als er zwei Dinge bemerkte: neben ihm lag Nagi und knabberte im Schlaf friedlich an seinem Plüschfrosch - auf ihm lag Schuldig, spürbar erregt, und rieb sich an Rans Kehrseite. Mit einer Hand versuchte Ran Schuldigs Hintern zu erreichen, ihn in seinen betörenden Bewegungen zu bremsen. Nagi musste ja nun nicht gerade Zeuge einer morgendlichen Orgie werden! Doch Schuldig schien Ran nicht zu bemerken oder er ignorierte ihn absichtlich, was beides auf das selbe hinauslief, nämlich dass Rans Atem schneller ging. Er nahm all seine Selbstbeherrschung zusammen und griff beherzt in Schuldigs volles Haar, zog dessen Gesicht zu sich. Er küsste die weichen Lippen so lange, bis Schuldig reagierte, ihm leidenschaftlich antwortete. /Schu - hör auf damit!/ Doch der grummelte nur unverständliche Dinge in sich hinein, bewegte sich weiter betörend sinnlich gegen Ran, der nur seinen Griff in Schuldigs Haar verstärken konnte. /Verdammt hör auf! Mach mal die Augen auf./ Der orange Schopf befreite sich und das lange Haar kitzelte über Rans Rücken, als der Schwarz sich wieder auf Ran zurechtlegen wollte. Er öffnete ein Auge und blickte in erschrocken geweitete, nachtblaue Augen. "Wuuaa~aa." Schuldig schrie wie am Spieß. Das erschreckte Nagi noch mehr, so fing auch der an zu schreien. So lagen neben Ran zwei schreiende Schwarz und er dazwischen. Ziemlich schnell schienen sich die beiden wieder zur beruhigen. "Verdammt Ran, was macht der hier?" Schuldig hatte sich von seinem Rotschopf runtergerollt, stützte sich nun mit den Unterarmen auf den blassen, schmalen Rücken und schaute Nagi immer noch mit wütendem Blick an. Ran, der Schuldig gern in die Augen geblickt und ihn versöhnend geküsst hätte, durch das Gewicht auf seinem Rücken aber am sich umdrehen gehindert wurde, zog den verwirrten Jungen wieder zu sich. "Lass ihn, dem Kleinen war nicht gut." "Ich geh mal duschen!" Und schon war Nagi verschwunden. "Was macht der Kerl in deinem Bett?" Sichtlich angepisst drehte Schuldig Ran jetzt in seinen Armen und funkelte in die noch leicht verschlafenen, violetten Augen. "Er wollte ein bisschen kuscheln, reg dich wieder ab!" Ran schob Schuldig zurück in die Kissen und zog die Decke wieder über sie beide. "Der Kerl ist fast 16 Jahre! Der soll sich selber was zum Kuscheln suchen.", grummelte Schuldig und begann langsam, sich an Rans Seite hinaufzuküssen. Der Andere belohnte die Bemühungen mit einem leisen Seufzen, ließ das Thema Nagi aber noch nicht als beendet durchgehen. "Der Kleine hatte keine Kindheit - er ist ohne Eltern in einem Waisenhaus aufgewachsen. Irgendwann musste das ja kommen, dass er das vermisst.", gab Ran zu bedenken, während Schuldigs Hände über Rans Leisten streichelten. /*Du meinst, der wird noch eine ganze Weile so sein?*/ /Ich glaube schon, seine Psyche holt sich, was ihr gefehlt hat./ /*Aber nicht bei meinem Geliebten.*/, grummelte Schuldig, als er sich sanft auf die Brust vortastete. /Deinem was? Du träumst ja wohl./ Ran fing an zu lachen und wuschelte Schuldig durch die ungebändigten Haare. Der warf sich gerade mit einem lauten Kampfschrei auf seinen Rotschopf, als die Tür wieder aufging. "`tschuldigung - hab Willi vergessen." Nagi patschte mit nackten Füßen und nur in schweinchenrosa Shorts in das Zimmer, ignorierte das Kissen, das geflogen kam und zerrte unter Ran seinen Plüschfrosch vor. "Verpiss dich, du störst." Schuldig legte sich ganz auf Ran und bedeckte dessen Brust mit seinem langen Haar. Ran grinste vor sich hin, wuschelte durch die Haare. "Der nächste der nervt, stirbt." "Das versuch mal!" Brad schob sich die Brille auf die Nase und grinste arrogant. Dann ignorierte er den wütenden Deutschen. "Aya, denk an den Hit. Um elf müssen wir los!" Dann ging er weiter die Treppe hinunter, Yohji schwankte mit kläglichem Gejammer hinterher. Ein bisschen erinnerte er an die Chibis zu Neujahr, die ihren Glühweinrausch ausleben mussten. "Ob er´s ihm besorgt hat?" Schuldig blickte den beiden nach und hatte seinen Ärger über Nagi bereits vergessen. Und Ran schob ihn von sich. "kusch kusch - ich will ins Bad. Allein." Er küsste Schuldig kurz und lockte die enttäuschte Zunge zur Versöhnung in sein Reich. /Schu - ich muss weg./ Der grummelte nur leise und ließ Ran dann doch gehen. Würde er wohl bis heute Abend warten müssen. Schließlich sollte sich der Rotschopf auf den Hit konzentrieren und heil wieder zu ihm zurückkommen. Dann eben heute Abend. Sein Blick fiel auf die bemalten Kondome und erinnerten ihn an das herzhafte Lachen, das er Ran entlockt hatte. Ein Geräusch, das Schuldig eine Gänsehaut über den Rücken gejagt hatte, das ihn heiß gemacht hatte. Ein Geräusch, das er noch nie zuvor gehört, ihm aber gefallen hatte. Lächelnd ließ sich der Orangehaarige noch einmal in die Kissen sinken. /*Du liebst mich, auch wenn du es nicht zugibst.*/ Er erntete nur einen metal gezeigten Vogel von Ran, bevor der anfing zu lachen. *** Schuldig saß bereits am Frühstückstisch - genau wie Omi, Ken, Yohji und Brad. Farf hingegen hirschte gerade um den Tisch und sammelte sich Nahrung auf seinen Teller. Dann setzte er sich wieder still hin. Anfangs hatte das Verhalten des Weißhaarigen noch Sorge bereitet - zumindest bei den weißen Assassins. Doch heute wunderte sich keiner mehr. Yohji wirkte etwas angegriffen, er klammerte sich mit kleinen Augen an seine Kaffeetasse. Sie konnte die "Yohji - biggest lover in town"-Tasse nicht ersetzen, aber sie erfüllte ihren Zweck. So musste der Playboy den heißen Kaffee wenigstens nicht aus der hohlen Hand schlürfen. Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch, warf theatralisch den Kopf in die Hände. Dass wüste Haar verdeckte das blasse Gesicht. Ran betrat frisch geduscht die Küche und hörte gerade Brad, der Yohji aufforderte, es wie ein Mann zu tragen. "Saufen wie die Großen und vertragen wie die Kleinen." Der Playboy streckte ihm die Zunge raus und Schuldig lachte. "Na? Hat der böse Brad dich etwa alleine ins Bett gestopft oder ist er dageblieben?" Dann futterte er weiter, ignorierte Yohjis Murren und Brads vernichtende Blicke entgingen ihm ganz. "Blödes Schuschu!", grummelte Yohji noch immer, als er Ran bemerkte, der hinter ihm im Schrank wühlte. Schuldig ignorierte die Verhunzung seines Namens und kaute vor sich hin. "Aya, dein Schuschu ist nicht gut erzogen!" Yohji blickte mit glasigen Augen dem letzten Brötchen hinterher, das sich der Orangehaarige soeben geschnappt hatte. "Was willst du?" Ran fischte sich gerade eine Tasse aus dem Spüler, den ein gewisser Playboy eigentlich hätte ausräumen sollen. "Er ist geimpft und entwurmt. Wenn er dich beisst, wirst du schon nicht krank." Er goss sich Kaffee ein und beobachtete Schuldig, wie der sich das Brötchen einverleibte - völlig losgelöst und selbstvergessen gab es nur ihn und sein Frühstück. "Außerdem wusste ich ja noch gar nicht, ob ich ihn behalte oder zurück ins Tierheim bringe. Was soll ich ihn da schon erziehen?" Schuldig stutzte und blickte Ran finster an. Na der konnte Reden schwingen! Doch da ergab ein Wort schon das nächste. Es war Omi, der zu berichten wusste, dass wild lebende Schuschus gar nicht gefangen und in Käfige gesteckt werden dürfen. Weil sie ob ihrer Tollpatschigkeit auf der roten Liste stünden und vom Aussterben bedroht wären. Der Kleine nickte, um seiner Aussage Tiefe zu verleihen, ehe er weiter Kakao schlürfte. "Stimmt, wilde Schuschus sind zwar nicht die hellsten, aber sie handeln und überleben nach Instinkten." Yohji packte die Schachtel Zigaretten auf den Tisch und hinter Brads Zeitung wurde gemurmelt. Da wanderten die Zigaretten wieder unter den Tisch. Omi tätschelte einem verdutzten, wenn nicht sogar völlig verarschten, Schuldig den Kopf. "Aber der Kleine hier ist doch ein Zivilisationsobjekt, der geht in der freien Natur doch ein. Schau." Omi wies oberlehrerhaft auf Schuldig wie auf ein Versuchsobjekt. "Nahrung findet er nur, wenn er die Pizza nicht selber erlegen und die Chips nicht selber fangen muss. Und der Überlebenstrieb in diesem Tollpatsch?" Er rollte mit den Augen und Schuldig war langsam echt sauer. Er musterte die wissenschaftlich labernden Leute um sich herum und blieb an Ran hängen, der ihn warm anlächelte. Na gut, das konnte ein bisschen versöhnen. "Aber ich hab gelesen, dass wild lebende Schuschus sich vermehren wie die Karnickel, jedes Weibchen begatten, um Nachwuchs zu zeugen." Yohji wies auf einen mit aufgeblasenen Backen am Tisch sitzenden Deutschen. "Das hat deiner aber nicht mitgekriegt oder?" Omi machte ein trauriges Gesicht. "Yohji, du bist gemein! Vielleicht muss Aya-kun nur mal mit ihm zum Augenarzt." Er fuchtelte vor Schuldigs Gesicht herum, ehe er seine Erläuterungen weiter ausführte. "Der Süße ist vielleicht blind und weiß gar nicht, dass das, was er da nächtens begattet, gar kein Weibchen ist und wartet verzweifelt auf Nachwuchs." Er wuschelte einem sichtlich angepissten Deutschen durch die offenen Haare. Der erhob sich langsam. "Okay, genug gelacht. Ich verschwinde." Die sanfte, wirklich enttäuschte, Stimme traf Ran wie ein Peitschenschlag und ließ ihn zusammenzucken, ließ ihn herumfahren und Schuldig in der Küchentür Richtung Flur verschwinden sehen. "K´so!" Und schon war er auch durch die Tür verschwunden. Schuldig erklomm gerade die ersten Stufen. "Schuldig!" Doch der reagierte nicht und stieg langsam weiter. /Schu komm runter ... bitte./ Der Orangehaarige wendete den Kopf und blickte Ran enttäuscht an. /Tut mir leid - aber ich konnte nicht widerstehen./ Er ging auf den Deutschen zu und strich über eine Wange. /Du bist so süß, wenn du völlig überfahren aus der Wäsche guckst. Die Augen werden ganz rund, die Augenbrauen wandern zum Haaransatz./ Er stupste Schuldig gegen die Nasenspitze. /Die Nase ziehst du in Falten und die Lippen versuchen was zu artikulieren. Total niedlich./ Der Andere blies gespielt beleidigt die Backen auf. /*Niedlich. Ich bin nicht niedlich!*/, versuchte er sich zu erklären. /Doch./ Langsam sank Schuldig auf die Treppe und zog Ran zu sich. /*Ich weiß genau, dass ich einen Kerl besteige und der mir keinen Nachwuchs schenken wird. Bin ja nicht blind und auch nicht blöde!*/, erklärte er sich, während er Ran auf seinen Schoß zog. Der hatte sichtlich Mühe, sich auf den Stufen zu halten, als er rittlings auf Schuldigs Schoß saß und die Knie auf einer Treppenstufe aufstellte. /Und ins Tierheim bring ich dich auch nicht zurück./, versicherte Ran. /Will dich doch behalten./ Schuldig grinste und wackelte mit den Augenbrauen. Dann zog er Ran dichter und küsste ihn, ließ sich auf die Stufen sinken und deponierte Ran auf seiner Brust, ließ ihn aber nicht los, sondern klammerte sich fest an ihn. Um so intensiver erwiderte auch Ran den Kuss, vergaß die Welt um sich - auch die vier Anderen, die vorsichtig durch die spaltbreit geöffnete Küchentür spannten. "Okay, nichts was ein Quickie nicht wieder in Ordnung bringen könnte." Yohji gab Entwarnung und setzte sich wieder. Omi und Ken mussten von Brad von der Tür weggezerrt werden. Der kleine Blonde grinste. "Sag was du willst, aber die beiden sehen klasse aus zusammen - die passen." Ken nickte und widmete sich wieder seinem Frühstück. Yohji hatte wieder die Schachtel auf den Tisch gelegt und blickte Brad provozierend an. Der hob eine Augenbraue. "Wenn du den Arsch versohlt haben willst, musst du das nur sagen. Lässt sich alles einrichten. Kein Problem!" Yohji streckte ihm die Zunge raus und meinte nur: "Versuch´s mal, alter Mann." Dann hechtete er los. Tja, es gibt Dinge, die tut man nicht, Yohji-kun! Eins davon ist: Ein Orakel verarschen. Brad hatte längst gesehen, dass Yohji flüchten würde und so griff er, noch ehe der Blonde sich gedreht hatte, nach dem quietschenden Japaner und legte ihn sich über die Schulter. Der war plötzlich ganz ruhig, die Hand, die auf seinem Hintern lag und unter ein Bein der kurzen Schlafhose spannte, prickelte auf seiner Haut. Ein roter Schatten legte sich unter seine Augen, die Wangen wurden warm. Und das war auch gut so. Denn Brad setzte Yohji und seine Schachtel vor die Tür und machte sie wieder zu. Der Ausgesetzte brauchte einen Weile, bis er realisierte, dass er nur in Shorts und Hemd im Schnee saß und gegen die Tür hämmerte. Schuldig und Ran ignorierten ihn mit voller Absicht. Brad stand neben der Tür und wartete, bis der Playboy dreimal geklopft hatte, ehe er öffnete. "Sag noch einmal alter Mann zu mir, Kleiner." Yohji grummelte und fror. So begann Brad, ihm über die nackten Arme zu streichen, schob den Blonden ins Wohnzimmer und wickelte ihn in eine Decke, ehe er die Heizung hochdrehte und den Jüngeren davor setzte. "Kaum haben wir die beiden dort draußen auf der Treppe aus dem Gröbsten raus, fangen die Nächsten an." Theatralisch sank Omi in sich zusammen. Na das konnte lustig werden. Noch zwei so Sturköpfe! Das Frühstück war wohl beendet, und er musste eh gleich zur Schule, wo Nagi schon seit zwei Stunden schmorte. Man hatte sie wirklich in eine noch nicht geschlossene Schule umverlegt anstatt ihnen ein paar freie Tage zu gönnen und den Schnee genießen zu lassen. *** Es war bereits weit nach Mittag, in einer halben Stunde wollten Brad, Yohji und Ran wieder hier sein. Schuldig langweilte sich zu Tode. Das glaubte ja keiner: Er hatte den Abwasch gemacht! Nicht in die Maschine gestellt! Nein, fein mit der Hand - Teller für Teller. Ja, er war verzweifelt! Wenn Ran aus dem Haus war, konnte er einfach nichts mit sich anfangen. Und allein den Laden zu öffnen, sah er ja gar nicht ein. /Da zerren die Weiber wieder an meinen Haaren - brr./, erinnerte er sich an seinen ersten und gleichzeitig letzten Tag im Blumenladen. Nie wieder - zumindest nicht ohne Ran. "Da kriegt man ja Spülhände.", hörte man ihn leise murmeln, als er endlich Richtung Wohnzimmer ging und sich mit viel Schwung auf die Wolldecke warf, die auf der Couch so einladend drapiert herumlagt. Blöde Idee - denn besagte Wolldecke fing an zu fiepen und zu jammern und wehrte sich dagegen, dass jemand seinen Hintern auf ihr parkte. Erschrocken aufquietschend sprang Schuldig wieder auf die Beine und zerrte an der sich wehrenden Decke, die dann doch irgendwann nachgab, denn wie hieß es so schön? Der Klügere gibt nach! Auf der Couch, immer noch einen Zipfel der Decke umklammernd, lag Nagi - bemitleidenswert jammerte er vor sich hin. "Was machst du denn hier? Gehörst du nicht in die Schule?" Und noch immer zerrte Schuldig an der Decke und schüttelte den sich daran klammernden Nagi ordentlich durch. Der jammerte jetzt nur noch lauter, bemitleidenswerter. Er nuschelte etwas von "Umgefallen ... Krankenzimmer ... heimgebracht ... wieder umgefallen." "Hä?" Endlich gab der Kleine nach und Schuldig war nun endlich stolzer Besitzer einer alten Wolldecke. Aber das war nebensächlich. Der kleine Schwarz sah wirklich elend aus, wie er da blass und mit geschlossenen Augen auf der Couch zusammengerollt dalag. Also erwachte in Schuldig der heilige Samariter und er griff sich den Jungen, trug ihn hinauf in sein Zimmer. Dort stopfte er den Kleinen, der sich eigentlich nicht wirklich noch dagegen wehrte, dass er seiner Kleider beraubt wurde, in seinen flauschig weichen Godzillaschlafanzug und unter die Decke. "Schlaf ´ne Runde. Morgen sieht´s wieder besser aus." Nun ja, Teenager! Egal ob sie lächerliche Schlafanzüge trugen und sich das Bett mit Plüschhamstern teilten oder nicht - sie widersprachen. War wohl genetisch so veranlagt. Wie ein kleines Stehaufmännchen schnipste Nagi samt Federbett wieder in die Senkrechte und protestierte, wenn auch etwas kleinlaut - von wegen langweilig, gar nicht müde und sowieso und überhaupt schon ein großer Junge [was Schuldig mit einem verächtlichen Blick auf den Schlafanzug und den Plüschhamster quittierte]. Etwas väterlich setzte sich der Orangehaarige zu dem Jungen und schob ihn mit aller Gewalt wieder unter die Decke. "Schlaf!", forderte er etwas ruppig, was Nagi aber nicht im mindesten störte. So schnell es sein schmerzender Kopf zuließ, war er ganz unter der Decke verschwunden und Schuldig jubilierte schon innerlich, dass er gegen den 15-jährigen gesiegt hätte. Doch man sollte den Tag nicht vor dem Abend loben und niemals glauben, dass ein Teenie einfach so nachgäbe. Denn besagter Plüschgodzilla krabbelte unter dem dicken Federbett zum Fußende und schlüpfte dort unter der Decke vor. Und während Schuldig oben noch etwas die Decke über den vermeintlich Kranken zog, war der unten schon aus dem Bett und aus dem Zimmer und die Treppe runter. Leise schloss Schuldig die Tür und strahlte über das ganze Gesicht, was er doch für tolle Vaterqualitäten hatte. Er wanderte pfeifend die Treppe hinab und hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer. "Ran?", er ging schneller. "Bist du wieder da?" Schuldig steckte den orangen Schopf durch die Wohnzimmertür und stutzte. Das Zimmer war leer aber der Fernseher lief. Hatte er die Kiste etwa angemacht? "Farf?" Doch auch der Ire antwortete nicht. Schuldig zuckte die Schultern und schlenderte Richtung Couch. "Nicht draufsetzen!", warnte eine heisere Stimme und Schuldig guckte nicht schlecht, dass der Kleine schon wieder auf der Couch lag und sich in die Wolldecke gekuschelt hatte. Nur die grüne Kapuze mit dem Zackenkamm und die rote Nase lugten noch über die verwaschengraue Wolle. "Nagi." Der nickte nur und nuschelte was von "Langweilig ... nicht alleine sein ..." Die großen Augen schimmerten im Fieber und die Finger, die den Deckenrand umklammerten und die Decke über die Ohren zogen, zitterten. "Kann ich nicht hier bleiben?", bettelte er leise und Schuldig gab nach. Er hatte keine Lust, den Jungen noch einmal hinaufzuschaffen, nur um ihn dann wieder hier unten zu finden. "Okay, aber ..." Im nächsten Moment flog die Haustür im Flur gegen die Wand dahinter und man hörte Ken fluchen. Augenblicke später lag der zweite Teenager auf der Couch und hatte genau so eine rote Nase wie der Jüngste, der gleich mitleidig seine teuer erbeutete Decke teilte. "Was ist?" Schuldig blickte Ken fragend an, der sich auf einen Sessel warf und die Schuhe von den Füßen streifte. "Ich hab ihn zum Nachmittagsunterricht gefahren und auf dem Schulhof kippte er um." Ken wies auf Omi, der sich tiefer in die Decke kuschelte und Nagi fast von der Couch schubste, als er sich zwischen ihn und die Rückenlehne drängte. "Die Schulschwester meinte: Erkältung. Bettruhe." Erst jetzt nahm er Nagi wahr, der sich jammernd an der Armlehne der Couch festklammerte, um nicht auf dem Teppich zu landen. "Was ist mit dem los? Hat der nicht bis halb fünf Unterricht?" Schuldig schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Sicher auch erkältet. Sie haben ihn heim geschickt.", erklärte er. "Sicher weil sie sich gestern auf dem Heimweg Schnee in die Jacken gestopft haben." Schuldig lachte leise auf. "Echt wie kleine Kinder." Ken schüttelte den Kopf. Langsam wurde das ja schon kriminell, wie die beiden Chibis alles - angefangen beim Reihern über Jammern bis hin zum Kranksein - synchron veranstalteten. Er sah gerade noch, wie Omi sich zurecht ruckelte, Nagi anschubste. Der ging unelegant zu Boden, zog die Decke mit, in die sich Omi bereits gekuschelt hatte. So ging auch der eher unedel zu Boden, landete auf Nagi, der schniefte und fluchte. Schuldig hielt sich die Augen zu und Ken machte sich daran, die Couch auszuklappen. Dann wurden beide Chibis wieder schön nebeneinander gelegt. Omi hatte in der Zwischenzeit Jacke, Hose und Pullover abgelegt und kuschelte sich in die Decke, die Ken ihm aus seinem Zimmer geholt hatte. Auch für Nagi hatte er eine dickere Decke mitgebracht. Einträglich schniefend, winselnd und permanent nach etwas verlangend brachten die beiden Jungs die nächste halbe Stunde rum. "Hast du bei Nagi mal Fieber gemessen?" Schuldig schüttelte den Kopf, ließ den Kleinen aber nicht aus den Augen, der seit einer Viertelstunde verdächtig ruhig in seinem Kissen lag. Er ging zum Bad und holte das Thermometer. "Nagi, komm schon. Fieber messen." Der Junge blinzelte und schlug die Decke zurück. Schuldig konnte mit Unglauben beobachten, wie der Kleine sich erhob, die Kapuze abstreifte und sich den plüschigen Schlafanzug auszog. Er entfernte die Shorts, bückte sich und präsentierte einem leuchtendrot anlaufenden Deutschen seinen kleinen, nackten Hintern - ein guter Zeitpunkt für Schuldig, um Nasenbluten zu kriegen. "Was ... also ...", stotterte er. "Schuldig, was machst du mit dem Kleinen?" Ran stand in der Tür und staunte nicht schlecht, als er einen nackten Nagi über die Couch gebeugt fand und Schuldig stand hinter dem Jungen. Er funkelte den Orangehaarigen an und Ken versuchte zu schlichten. "Wir wollten gerade Fieber messen. Da hat er sich die Klamotten ausgezogen." Noch nicht wirklich überzeugt blickte Ran zu Schuldig, der immer noch das Thermometer in der Hand drehte. Nur Nagi wurde langsam kalt und er blickte sich um. "Was ist?", wollte er heiser wissen. Doch da streifte Ran ihm bereits die Kleider wieder über und stopfte den Jungen zurück ins provisorische Bett. "Fieber messen!", wimmerte Nagi und verstand nicht, warum er jetzt wieder im Bett lag. "Warum ziehst du dich zum Fieber messen aus?" Ran hatte sich zu ihm gesetzt. "Na Mutter Amamiya hat bei uns immer im Po Fieber gemessen.", erklärte Nagi und betrachtete mit Neugier das Thermometer in der Hand des Rothaarigen. "Na bei uns jedenfalls nicht. Du nimmst das jetzt unter die Zunge und behältst das ´ne Weile da. Okay?" Nagi nickte gehorsam und lutschte auf dem Thermometer rum. Während Omi in sich hineinprustete. "Seit wann kann man an Dingen, die man in den Hintern steckt, die Temperatur ablesen?" Schuldig zog eine Augenbraue hoch und beobachtete Ken eindringlich, bis der sich unwohl fühlte und ihn angiftete. "Reg dich ab Kenken, ich suche lediglich deine Temperaturanzeige, dann kannste mit deinem Thermometer ja gleich mal bei Omi Fieber messen." "Ferkel!", stellte Ran fest, ehe er Nagi das Thermometer wieder abnahm. "38,1°C." Nagi schnüffelte sich wieder ins Kissen, wollte gerade die Augen schließen, als wieder Krach herrschte. Yohji und Brad polterten laut streitend ins Wohnzimmer. "Aya, das nächste Mal fahre ich wieder bei dir mit. Der alte Mann schleicht ja durch die Straßen." "Ach Schnauze, Kudou. Wenn Stau ist, ist eben Stau." Brad legte die Jacke ab und beäugte die gerade leise sterbenden Chibis. "Sei bloß froh, dass dein Auto Stützräder hat, bei dem Tempo, das du vorlegt, würdest du ja umkippen, lahme Ente!" Yohji moserte noch weiter und Schuldig hatte bereits festgestellt, dass der Gute das nur tat, um Brad ein bisschen aus der Reserve zu locken, mal zu gucken, wie lange er sich so zumosern ließ. /Gute Strategie, Playboy./, stellte Schuldig für sich fest und hoffte, das der Gute nie soweit gehen würde, dass er Bekanntschaft mit dem sechser Eisen machen müsste. Die Narbe auf seinem Rücken erinnerte ihn immer wieder daran. Yohji tamperte immer noch zeternd und den Fahrstil kritisierend hinter Brad her, der sich einen Kaffee machen wollte. Und plötzlich war es still in der Küche. Noch ein Rumsen und dann war Ruhe. Ken und Ran, die sich um die leidenden Chibis kümmerten, ignorierten alles um sich herum. Nur Schuldig, neugierig und gerade unausgelastet, tamperte hinterher und wollt wissen, ob Yohji jetzt schon tot war. Nun - direkt tot noch nicht, aber in schwerer Atemnot. Denn Brad hatte ihn mit dem Rücken gegen den Kühlschrank gedrückt und küsste den Playboy gerade bewusstlos. Na so was ließ man sich doch nicht entgehen! Das Interessante waren ja eigentlich Yohjis Hände. Jeder Hetero und "biggest lover in town" hätte sie jetzt entweder in den Kühlschrank gegraben und das Metall mit den Fingernägeln aufgerissen oder gegen Brads Schultern gestemmt. Aber er hätte sie nicht dort hingelegt, wo Yohjis Finger gerade lagen - auf Brads Hintern, ihn näher zu sich ziehend. Holla! Das musste Ran sehen! So suchte er mental den Kanal zu seinem Rotschopf und lotste ihn zur Küchentür. Der fing an zu lachen und zwar so laut, dass sich die beiden Ertappten schlagartig lösten. Brad kochte weiter seinen Kaffee und Yohji stellte zwei Tassen aus dem Schrank in die Spüle, suchte sich Pfeffer und stellte ihn zusammen mit einer Dose Cola auf den Tisch. "Übersprungshandlung - wie im Tierreich." Ran lachte immer noch; und Schuldig lehnte in der Tür und stützte ihn. Und noch eine Sache war auffällig. Auch wenn Brad Schuldig blocken konnte, wenn er verhindern konnte, dass der Deutsche ihn las; als er sich so hatte gehen lassen, war die Barriere gebrochen. Schuldig hatte Brads Emotionen spüren können. Junge, Junge! Da stand dem Playboy aber noch einiges bevor. "Brad, du musst Kaffeepulver in den Filter machen, ehe du das heiße Wasser durchschickst.", erinnerte ihn Schuldig so ganz nebenbei an den allgemein bekannten Algorithmus des Kaffeekochens. Während Ran Yohji darauf hinwies, dass Cola und Pfeffer im heißen Wasser, das Brad gerade kochte, sicher scharfe Koffeinsuppe geben würde. Er erntete einen tödlichen Blick - na gut, nicht ganz tödlich. Aber tödlich verwundend! Der Rotschopf zuckte die Schultern und wanderte zu den gerade mal wieder vor sich hin sterbenden Chibis. Nagi hatte sich an Omi gekuschelt und schniefte leise. Während Omi seine Finger durch den weichen Plüsch des grünen Schlafanzuges strich und neidisch immer wieder zu Ken guckte, der das auffällig ignorierte. Nie wieder Plüsch im Bett! "Sindbad, Sindbad! Schaut wie viel Glück dieses Kind hat ..", hörte man es plötzlich aus dem Fernseher dröhnen und schief sang plötzlich Farf weiter "Durch die glüüüüüü-hen-de Saha-raaaa die Karawaaaaa-ne nach Süden zieeeeee-ht ..." Keiner wusste, wo der Weißhaarige schon wieder her gekrochen kam und irgendwie wurde er von Ton zu Ton lauter. Die Chibis allerdings auch. So suchte Ken einen Kompromiss: er drehte den Fernseher leiser und schob Farf dichter, dann war es fast erträglich. Als das Telefon auf dem Wohnzimmertisch schrillte. Brad eilte durch das Zimmer. "Ist für mich.", verkündete er und hinderte jeden der Anderen im Raum daran, abzuheben. "Crawford ... Oh, Guten Tag. ... Ja, kein Problem. Bin schon unterwegs." Er legte auf und griff sich wortlos seine Jacke. "Wohin?", wollte Schuldig wissen. Yohji wagte nicht, den Kopf aus der Küche zu stecken. Doch Brad war bereits verschwunden, die Blockade in seinem Kopf hinderte den Telepathen daran, sich seine Informationen aus dessen Geist zu holen. Crawford war wieder ganz und durch und durch ein Schwarz. So wandte sich Schuldig wieder dem Playboy zu, der Kaffeepulver in die Maschine gab, das heiße Wasser weiterlaufen ließ und zum Fenster hinaussah. "Was war denn das eben? Kudou?" Doch der reagierte nicht. Schuldig konnte spüren, dass es in dem Playboy drunter und drüber ging. So setzte er sich an den Tisch und wartete, bis der Kaffee durch war. Yohji griff mechanisch nach der Kanne und einer Tasse, die er in die Spüle gestellt hatte, goss dann auch Schuldig eine Tasse ein. Er setzte sich schweigend an den Tisch, den Blick immer noch gesenkt. "Kein Wort!", mahnte er nach endlosen Minuten den Deutschen, der grinsend am Tisch saß. Schuldig schlürfte lautstark heißen Kaffee und schwieg. "Mann - mit einem Mann!" Yohji schlug den Kopf auf dem Tisch und blieb liegen. "War´s gut?" "Ja, das ist ja das Problem. Mann, kann der Kerl küssen.", nuschelte der Jüngere gegen die Tischplatte, klang durch die plattgedrückte Nase etwas seltsam. "Da wird einem ganz heiß im Schritt." Und jetzt grinste auch Yohji. "Is´ doch zum kotzen. Muss ich euch denn alles nachmachen? Welch Verlust für die Damenwelt!" "Idiot.", lachte Schuldig und verließ die Küche. Er warf sich neben Farf auf den Teppich und guckte mit ihm weiter Trickfilme. Nur Augenblicke später verabschiedete sich Yohji, er müsse noch etwas erledigen. Er war noch nicht zur Tür raus, als Schuldig ihm schon ein Bild zeigte, was Yohji wohl noch zu tun gedachte - lebhafte Bilder von Brad und Yohji, die sich in roter Seide räkelten. Lachend rollte er sich über den Boden, als die Wohnungstür wütend zugeschlagen wurde. So verging der Nachmittag. Die beiden Fiebernden schliefen, Ken musste als Kopfkissen für Omi herhalten. Ran ging es nicht besser, als Nagi kein Plüschtier fand und stattdessen den weißen Hunter mit sich unter die Decke zerrte. Farf zappte durch die Kanäle und Schuldig? Der langweilte sich. So döste er träge vor sich hin. *** Brad kehrte gegen halb acht zurück. Ganz entgegen seiner Art hatte er für die verhungerte Bande Sushi mitgebracht. Doch die beiden Jungs schliefen bereits und versuchten im Schlaf Genesung zu finden. Farf hatte bereits den Keller geplündert. Na ja, so blieb genügend für den Rest übrig. So saßen die übrigen Vier auf dem Sofa, bewunderten in den Nachrichten den Hit, den Yohji, Ran und Brad heute Mittag hinter sich gebracht hatten. Ken hatte die Beine auf den Sessel gegenüber gepackt, Schuldig lag auf Rans Schoß und ließ sich füttern und Brad packte heimlich ein paar Stücke Sushi für Yohji bei Seite und war sich sicher, dass keiner ihn bemerken würde. Taktlos wie immer meinte Schuldig, dass er das Zeug für Yohji in den Kühlschrank stellen sollte und nicht hinter die Couch. Und zum ersten Mal in seinem Leben lief Brad feuerrot an, bedachte den grinsenden Deutschen mit Flüchen der übelsten Sorte - wenn Amerikaner eines konnten, dann fluchen! Schade nur, dass der sprachlich völlig unbegabte Deutsche eh kein Wort verstand, sondern sich schnurrend von Ran durch die Haare streicheln ließ. Warum war sein Rotschopf heute so friedlich und verschmust? Egal - nicht nachdenken: ausnutzen! Er schob eine Hand unter Rans Pullover und streichelte über den flachen Bauch. "Hey, wenn ihr fummeln wollt, verschindet in euer Zimmer." Ken machte ein genervtes Gesicht. "Bist ja nur neidisch." Schuldig streckte ihm die Zunge raus und bekam dafür einen leichten Klaps hinter die Ohren. "Wie die kleinen Kinder!" Ran blickte erst Ken an dann Schuldig und so streckten ihm beide die Zunge raus. "Morgen ist der Laden wieder offen.", erinnerte Ran Schuldig und Ken an ihre Pflicht. Die stöhnten beide auf und taten, als hätten sie Ran nicht gehört. "Und wehe ihr seid nicht ausgeschlafen." Ken zog einen Mundwinkel hoch. "Tja Schuldig - dann wirst du wohl die Nacht schön brav schlafen. Keine Anstrengungen." Er lachte, als der Deutsche die Backen aufblies. "Der schläft heute eh allein.", mischte sich Ran gleichgültig ein und ignorierte Schuldigs verwirrtes Gesicht. "Der ist ja schon viel zu verwöhnt." Und noch immer wuschelten seine Hände durch das dichte Haar. /*Hey, ich hab dich heute Morgen davon kommen lassen. Heute Abend lass ich dich nicht entkommen!*/ Er schob seine Hand unter Rans Pullover um dessen Seite, den Rücken hinauf. /*Ran ... du willst mich doch auch.*/ Der blickte dem geröteten Gesicht auf seinem Schoß entgegen. /Tu ich das?/ Schuldig nickte nur, bemerkte aus dem Augenwinkel, dass Brad nervös durch das Zimmer streifte. "Yohji wird bald wieder da sein.", brachte er den Amerikaner sichtlich aus dem Konzept. "Bastard." Schuldig erhob sich, griff sich den überraschten Ran und verließ das Zimmer. Er warf sich den Rotschopf über die Schulter und begrüßte den Playboy lautstark, der gerade zur Tür reinschlich und die Treppe hoch wollte. Man hörte Brads Schritte auf den Flur zu kommen und Yohji warf Schuldig einen hasserfüllten Blick zu, den der geflissentlich ignorierte und Ran mit sich in die obere Etage beförderte. Der wehrte sich nur ein wenig, damit der Schein gewahrt wurde [Vor wem auch immer!]. Denn eigentlich war er heute Morgen auch enttäuscht gewesen, dass ... er lief rot an und Schuldig schob ob dieser Gedanken in seinem Rotschopf seine Hand auf den kleinen, runden Hintern. /*Okay!*/ Während Brad und Yohji im Wohnzimmer saßen und sich anschwiegen, war Ken in sein Zimmer gegangen, um nach Omi zu sehen. Doch von all dem bekam man in Schuldigs Zimmer nicht viel mit. *** "Schu!" Eine keuchende Stimme erfüllte den Raum. "Schu - mehr!" Rans Lippen ließen von dem anderen Paar ab, wanderten in die Halsbeuge, Zähne gruben sich dort tief in das vor Anspannung harte Fleisch, spürte die Sehnen auf. Seine Zunge senkte sich auf die Haut, zog eine Spur quer über den Hals, die Schulter - suchte sich den Weg zurück - verbrannte jede Stelle, die sie fand, zu Asche. Seine Hände legten sich auf Schuldigs Schultern, schoben den großen Mann, auf dessen entblößten Schoß er saß, auf die Matratze. Geschickte Finger verschwanden in Schuldigs, nach Erlösung flehenden, Schritt. Der verwöhnte den Rotschopf immer noch mit seinen Händen. Die heißen Finger auf seiner nackter Haut machten den jungen Mann willenlos. Ran schwang sich langsam auf seine Knie, gab Schuldigs Becken frei. Seine geschickten Finger gruben sich in die weit geöffnete Jeans und schoben sie über die Hüften. Zwei starke Hände stützten plötzlich Rans schwankende Taille. Sie senkten ihn auf Schuldigs Oberschenkel ab, als dieser sich wieder aufrichtete, Ran anlächelte. "So ungeduldig?", hauchte er, strich über das feine, glühende Gesicht - Daumen streichelten die weichen Lippen, die sich herabsenkten, um sich um den schlanken Finger zu schließen, die Selbstbeherrschung aus ihm zu saugen, ihm die Antwort zu geben, die Schuldig hören wollte. Ein kehliges Stöhnen entrang sich dem Älteren, als dessen Kopf weit in den Nacken fiel, seine Arme noch auf die Ellenbogen gestützt. Der massierende Rhythmus, den der Rotschopf anschlug, machten Schuldig verrückt, von Sekunde zu Sekunde fiel es ihm schwerer, seine Hände auf dem Laken verweilen zu lassen, nicht nach der schmalen Hüfte zu greifen, die vorwitzig hin und her wackelte, während eine besitzergreifende Zunge heiße Male auf seine Männlichkeit brannte. Schuldig musste den Drang unterdrücken, diesen frechen Hintern jetzt zu schnappen und ihn tief in seinen Schoss zu pressen. Er schloss die Augen, ließ sich ganz auf das Laken gleiten. Das offene Haar floss über das seidige Kissen wie flüssiges Rotgold. Die Arme streckte er nach Ran aus, seine Finger spielten mit den weichen, langen Strähnen vor den Ohren, schoben sie mal hinter ein Ohr, zogen sie wieder hervor. Dann entzogen sie sich seiner Hände. Schuldig blinzelte gegen die Decke, als er Rans Gesicht über sich erkannte, der sein Gesicht mit leichten Küssen bedachte. Er küsste die Augenlider, die Wangen ... liebkoste das Kinn und die Nasenspitze, bis er endlich wieder die Lippen gefunden hatte. Schuldig spürte diese schon bekannte und geliebte Zunge wieder in sich gleiten, während eine schmale Hand nach seiner Erektion griff, er einen Druck verspürte und dann diese herrliche heiße Enge ihm das letzte bisschen Selbstdisziplin abverlangte. Er kämpfte immer noch gegen das Verlangen an, dieses Becken tief in seinen Schoss zu pressen. Er spürte nur, wie Ran langsam immer tiefer glitt, wie sich diese Enge immer weiter um ihn schloss, ihn ganz aufnahm. Stöhnend biss sich der Orangehaarige auf die Unterlippe, schmeckte den metallischen Geschmack. Wahnsinn! Seine schweren Hände legten sich auf die Oberschenkel, strichen immer und immer wieder über die weiße Haut, dann richtete er sich auf, die Hände wanderten um die schmale Taille des Mannes und diktierten ihm den Rhythmus - langsam, bedächtig aber stetig. Ran schrie, doch auch er konnte sich dem Wahn nicht entziehen, der sie beide gepackt zu haben schien. Rans Kopf sank gegen die breite Brust, seine Finger verkrampften sich in dem offenen Haar, hart zog er daran. So musste Schuldig Rans Diktat folgend seinen Kopf tief in den Nacken schieben, er folgte dem Zerren so lange, bis seine Kehle schmerzte, er nicht mehr atmen und auch nicht mehr sprechen konnte. Nur ein kehliges Krächzen entrann ihm, als er versuchte, sich zu befreien. Doch Ran ließ nicht locker. Noch immer krampften sich die schmalen Finger in das lange weiche Haar, zerrte es tiefer und tiefer. Seine Lippen wanderten suchend über den jetzt freien Hals, seine Zunge reizte den überempfindlichen Kehlkopf. Schuldig wurde langsam schummerig. Seine Hände schoben Ran unverhohlen ganz in seinen Schoss, stießen ihn selbst tief in den grazilen Leib. Doch auch das brachte ihm nicht die Linderung. Ran schien sich verkrampft zu haben, denn er hielt ihn eng umschlossen, schmerzlich eng - und sein Hals pulsierte, die Lungen brannten. Der Ältere hob Ran von seinen Lenden. Doch der wehrte sich dagegen. Allerdings hatte sein Plan den gewünschten Erfolg gebracht. Ran löste die Finger aus den Haaren und legte sie auf die großen Hände an seiner Taille, löste sie von sich und senkte sich wieder ganz auf den bereiten Schoss. Schmerz verzerrte sein Gesicht, doch Ran wählte den Rhythmus, er hob und senkte sich immer wieder, schien Schuldig und seine Hände, die ihn daran hindern wollten, nicht wirklich wahr zu nehmen. "Ran.", flüsterte Schuldig, "Was ist denn heute mit dir los?" Er wandte den Blick ab, nein so wollte er es nicht. Nicht wenn Ran so litt. Bestimmt und mit all seiner Dominanz hob er ihn von seinen Hüften und legte ihn auf das Bett. "Schu!" Ran schien aus einer Art Trance zu erwachen. "Was ist passiert?" Doch als Antwort senkten sich weiche Lippen auf die seinen, beruhigende Hände berührten sanft den bebenden Körper. "Knie dich vor das Bett!", hauchte Schuldig gegen die weiche Haut. Ran schaute ihn an, seine Augen glitzerten. Langsam ließ er sich vom Laken gleiten. Er spreizte die Beine vor dem Bett, sein Oberkörper lag auf der schwarzen, zerwühlten Seidendecke, die Arme weit über die Seide gestreckt. Vorsichtig strich der Orangehaarige immer wieder über die schmalen Hüften, streichelte den jüngeren Mann auch zwischen den Beinen, trieb ihn langsam und unaufhaltsam auf die Abgründe der Lust zu. Vorsichtig drängte er sich in den blassen Leib, wartete auf jede Reaktion. Ran stöhnte leise auf, die schmalen Finger zerrten am Laken. "Weiter Schu.", presste er hervor, schob sich dem größeren Mann, der nun all seine Macht über ihn ausnutzen konnte, entgegen. Seine schlanken Arme schoben sich langsam zur Bettkante, glitten über Schuldigs Arme auf dessen Hintern, schoben ihn immer tiefer in sich und der folgte der Aufforderung. Immer heftiger wurden seine Stöße. Ran stemmte sich der geballten Wucht entgegen, stöhnte lauter. "Mehr ... mach!", trieb er seinen Geliebten an, der sich ungezügelt in ihn schob. Die großen Hände streichelten Rans Hüften, strichen über die Leisten, bedachten auch dessen feucht glitzernde Erregung mit viel zu sanften Streicheleinheiten. Nun wollte Schuldig diese herrlich enge Versuchung um sich genießen. Immer wieder stieß er zu, nahm den geliebten Körper, der so perfekt in seiner Hand lag, hart. Das Bett, ein massives Doppelbett, rutschte mit jedem Stoß ein Stückchen weiter Richtung Tür. Schnell hatte sich auch der Rotschopf den Rhythmus angenommen, harmonisierte mit den harten Stößen, die ihm fast die Sinne raubten. Sein Gesicht grub er tief in die Matratze, seine Zähne bissen sich im Laken fest, als sich große wissende Hände endlich erlösend um seine Erregung schlossen, ihn rieben, schneller als die Stöße ihn vorwärts trieben. Es machte Ran wahnsinnig, er glich seinen Rhythmus den flinken Händen an, beschleunigte damit wiederum Schuldigs Stöße, der dann seine Finger noch schneller über ihn tanzen ließ. Jeder Stoß entlockte dem Rotschopf einen spitzen Schrei. Schuldig stöhnte kehlig, als er sich immer wieder in ihn drängte. Zitternd krallten sich Rans Finger in den prallen Hintern des Schwarz, als ein erlösendes Beben seinen Körper durchwanderte, er sich mit einem lauten Schrei in Schuldigs Händen ergoss. Wenige Augenblicke später spürte er, wie sich der große Mann heiß ihn ihm entlud, auf seinem Rücken zusammen sank. Ihre Atem gingen stoßweise aber im Gleichklang. "Ey, hört auf Möbel zu rücken." Endlich hörte man Kens Geklopfe. Seine Stimme klang ETWAS gereizt. "Nebenan wollen kranke Kinder schlafen." Ran grinste nur, ließ sich in eine enge Umarmung ziehen. "Wow." "Das kann ich nur zurückgeben.", hauchte Schuldig gegen den verschwitzten Nacken, seine Nase wuschelte durch das feuchte rote Haar. "Gestern hattest du ja keinen Nerv mehr dafür, Schatz." Er platzierte einen Kuss zwischen die Schulterblätter des Rotschopf, leckte vereinzelte Schweißtropfen auf. Noch immer wanderten seine Finger über Rans Bauch. "Alles Gute zur Volljährigkeit." Der Rotschopf grinste nur. "Ich bewege mich heute keinen Zentimeter mehr. Ich bin fertig." Er ließ sich von Schuldig auf das Bett heben und kuschelte sich dicht an den Anderen, als auch der unter die schwarze Seide gekrochen kam. "Eigentlich sollten wir wohl duschen." Doch Schuldig winkte ab. "Lass uns stinken, dann lassen uns die Anderen wenigstens in Ruhe.", stellte er fest und zog Ran auf sich, küsste ihn leidenschaftlich. Er musste allerdings feststellen, dass er den White-Hunter wohl etwas zu viel Energie abverlangt hatte. Denn der erwiderte weder den Kuss noch die Streicheleinheiten, sondern lag nur träge auf seiner Brust. Zufrieden schloss Schuldig die Augen und grinste in sich hinein, als er ein bisschen in Yohjis Gedanken wühlte. Aha, deswegen war der Gute also unterwegs gewesen. Interessant! ~~~ Ende ~~~ |
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