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Titel: Ran und die Feiertage - 70 % aller Unfälle passieren im Haushalt

Teil: 4 - Seijin no hi - Tag der Mündigkeit

Autor: der fich [alexiel76@freenet.de]

Rating: NC-17

Warnungen: von mir, ein kleines lemon, albern ³, OOC

Pairing: Schuldig x Ran

Serie: Weiß Kreuz

Disclaimer: Tja, keiner von den Helden gehört mir sondern ihren Schöpfern [Was angeblich besser wäre, weil man mir sagte, ich wäre für das Halten von Bishis nicht geeignet - ich würde sie angeblich tot knuddeln, das ist überhaupt nicht war! *bewusstlosen Kira-Sempai zur Seite legt* <-- der simuliert nur, wirklich!] - Kohle mach ich damit auch nicht ... fragt mein Konto, das wird es euch bestätigen!

Kommentare/Inhaltsangabe:

Ran will seine Mündigkeit feiern und Schuldig möchte auch seinen Beitrag leisten ...

 

Betadank geht hier und jetzt und in großen Buchstaben an DRACO!!! *knuddel* *immer noch Flauschanzug anhat*

Ich bin heute Gönner: Wer Fehler findet, muss sie mir nicht zurückgeben ...na? Ist das was? >_<°

 

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Seijin no hi - Tag der Mündigkeit[*]
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Ein widerlich nervendes Rasseln weckte Ran aus seinem Schlaf. Es war noch ungemütlich kalt im Zimmer, da er vergessen hatte, gestern Abend das Fenster zu schließen. Na prima! Und nun sollte er sich nur in Shorts in die kalte, böse Welt wagen? Na ja - heute war sein großer Tag, der Tag an dem er offiziell als erwachsen erklärt werden sollte. Da konnte man ja schon mal fix ein paar kalte Füße in kauf nehmen.

Er schlug den Wecker aus und drehte sich noch einmal um. Irgendwas fehlte!

Mit etwas Bedauern stellte Ran fest, dass er in den letzten Tagen wohl etwas zu oft auf Schuldig verzichtet hatte, auf die großen, wissenden Hände, die weichen, verführenden Lippen, den harten ... Ran lief kirschrot an!

Er schüttelte den Kopf und versuchte wieder klar zu denken. Langsam nahmen diese Gedanken in ihm Überhand. Und mehr als einmal hatte er in den letzten 14 Tagen seit dem Jahreswechsel dem Drängen des Deutschen - und ehrlich gesagt auch seinem eignen - nachgegeben.

Und keine der Nächte hatte er auch nur in irgendeiner Form bereut. Na gut - in einer Form schon! Nämlich in Form der blöden Kommentare seiner sogenannten Freunde, die es witzig fanden, den Morgen mit Zweideutigkeiten zu beginnen: Mit Anspielungen wie, dass sein Hintern wohl passgenau in Schuldigs Schoss passen würde, dass sie mal wieder etwas Öl in die Bettfedern kippen sollten oder warum Ran morgens so heiser war.

Und Yohji die kleine Ratte hatte ihm doch letztens wirklich beim Einkaufen Kondome auf das Kassenband gelegt und zur Verkäuferin gesagt, dass er die immer vergesse und sein Liebhaber auch, und sie sich immer welche bei ihm, Yohji, borgen müssten. Heute würde er endlich seine eigene Großpackung bekommen und die würde schon bis nächste Woche reichen. Ran hatte nur glühend, fluchend, kochend an der Kasse gestanden, lautlos bezahlt und ... erwachsen wie er war, Yohji auf dem Parkplatz stehen lassen.

Der war nach einer Fahrt mit der überfüllten U-Bahn richtig klasse angepisst gewesen und hatte sich dann ordentlich mit Ran in die Haare bekommen. Sie hatten sich in der Küche angebrüllt, bis Nagi den Fernseher ausgemacht hatte, sich einen Stuhl vom Esszimmertisch geholt und sich in die Verbindungstür zwischen Wohnzimmer und Küche gesetzt hatte. Omi brachte aus dem Vorratskeller Popcorn mit, Ken tat, als würde er Programmhefte verteilen.

Irgendwann war auch noch Schuldig durch die andere Tür getreten, die die Küche mit dem Flur verband. Und nun hatte der auch noch ordentlich mitgemischt. Sehr zur Freude des Publikums. Denn er hatte ja den Anfang und somit den Auslöser verpasst und so wurde von Ran alles in Schnellsttempo aufgearbeitet.

Am Ende dieser Erklärung hatte das Publikum geklatscht und nach einer zehnminütigen Toilettenpause verlangt. Ran war sichtlich außer sich gewesen, hatte dann aber die drei in der Tür ignoriert und wieder Yohji angeplärrt, der auf der Anrichte gesessen und geraucht hatte. Dank des offnen Fensters war der Qual ins Wohnzimmer gezogen. Und es hatte nicht lange gedauert, bis auch noch Brad im Türrahmen gestanden und Yohji mit einem wütenden Ton in der Stimme vor die Tür gejagt hatte. Ken war es gewesen, der die überhastete Schlussszene mit den Worten kommentiert hatte: "Wir verabschieden uns in die Werbepause, schalten Sie  auch das nächste Mal wieder ein, wenn es heißt: Je t'aime - wer poppt mit wem ...."

Ran drehte sich in seinem Bett. Ja ja, dank Schuldig hatte er sich in den letzten Tagen ganz schön in Schwierigkeiten gebracht. Warum hackte eigentlich alles und jeder auf ihnen rum? Hm?

Und nicht auf Omi und Ken, die ja offensichtlich ihren Spaß auslebten?

Oder auf Yohji und Brad? Mein Gott, hatte denn noch keiner gemerkt, dass zwischen grünen und dunklen Augen die Funken nur so flogen? Wer außer Brad lachte schon über Yohjis Witze??

Okay, da er um elf zur Mündigkeitszeremonie im Rathaus sein musste und er noch duschen und frühstücken wollte, erhob sich der Rothaarige, wickelte die Decke um sich und flitzte als erstes zum Fenster, schlug es zu. Er hüpfte von einem Bein auf das andere.

Dann schlich er über den Flur, wich geschickt Kens Fußballschuhen aus, dribbelte um Schuldigs schwere Boots - ach hier waren die gelandet! - und schleifte, immer noch in die weiche Baumwolle gewickelt, alles hinter sich her, was seine gierige Bettdecke nur erreichen konnte. Irgendwann wurde sie zu schwer oder einer von Kens Schuhen hatte sich in der Decke verbissen und wollte sie unter Einsatz seines Lebens an sich reißen - na ja, hier auf dem Flur war es ja auch schweinekalt, kein Wunder dass die armen, ausgesetzten Schuhe nach allem griffen, was Wärme versprach. Und so war Ran lieb und spendete seine Bettdecke für die Verstoßenen des Katzenhauses. Nein!

Nicht Schuldig!

Die Turnschuhe!

Endlich schloss er die Tür des Badezimmers hinter sich, machte Licht und drehte die Heizung höher. Die Fußbodenheizung verwöhnte die kalten Füße und Ran wanderte erst mal für kleine Auftragskiller nach nebenan. Er war kaum zurück, als ein lautes Poltern vor der Tür ihn zusammenzucken ließ, dann kratzte es leise am Holz. Ob das die Turnschuhe waren, die nun auch noch seine Shorts wollten, damit sie nicht so froren?

Na ja, zur Hälfte war die Vermutung richtig. Es waren zwar nicht die Schuhe aber trotzdem jemand, der gern Rans Shorts haben wollte - allerdings nur um den Guten dann nackt genießen zu können.

Unser aller Lieblingsschuldig kratzte leise an der Badtür und rief immer wieder nach Ran.

Der schlug sich innerlich vor den Kopf. War ja klar, dass er nicht lange warten brauchte, bis der kleine, anhängliche Tollpatsch wieder seine Nähe suchte. Und Ran grinste ganz leicht. Irgendwo tief in sich hatte er schon ein bisschen darauf gehofft.

/Komm rein und schließ ab!/

Schuldig stutzte - klinkte - und tatsächlich. Die Tür gab nach. Mit einem fetten Grinsen, das mit Sicherheit unter der Fülle von Haaren rings um den Kopf ging, betrat er das Bad und schob dann den Riegel vor. /*Morgen Ran-chan*/

Der hob nur die Augenbrauen. "Was treibt dich denn schon um diese Zeit aus dem Bett ins Bad?", wollte der Rotschopf wissen, während er das Wasser in der Dusche angenehm warm einstellte. Schuldig schob das Becken etwas nach vorn und präsentierte Ran, was dort hinter einer schwarzen Snoopy-Shorts auf ihn wartete, um ihn zu begrüßen.

"Hab von dir geträumt, guck.", lachte Schuldig und ließ die Hose zu Boden gehen.

Ran schluckte und konnte nicht leugnen, dass dies ein verdammt verlockender Anblick war. Unbewusst leckte er sich über die Lippen.

Schuldig grinste zufrieden. Ja das war der Blick, den er an Ran am liebsten mochte: Die Augen glasig und halb geschlossen, die Lippen feucht glänzend und zum erobern einladend. Und der kleine Ran, der sich erhob, um nur ihn allein zu begrüßen. Schuldig ging langsam auf die Dusche zu und zog Ran mit sich unter das Wasser. /*Ist dein großer Tag heute, hm?*/, wollte er mehr beiläufig wissen, als er die Arme um die schmale Gestalt schloss und den Rothaarigen gegen seine Brust zog. Der ließ es geschehen, legte den Kopf auf die gebotene Schulter.

Das warme Wasser perlte in kleinen Rinnsalen die beiden noch nachttrunkenen Körper hinab, weckte nur langsam die Lebensgeister. Vorsichtig, als hätten sie Angst, Spuren zu hinterlassen, wanderten Schuldigs Hände über Rans Rücken, streichelten den letzten Schlaf aus dem blassen Leib, massierten auffordernd den kleinen Hintern. Mit einem leisen Stöhnen quittierte er das Reiben zweier erregter Körper aneinander, wie Ran sich dichter drängte, ihm unmissverständlich klar machte, was er wollte und wann er es wollte.

"Mach schon Schu, ich muss noch weg.", presste Ran zwischen zwei flachen Atemzügen hervor. Und der ließ sich nicht lange bitten. Schnell hatte er Ran bäuchlings gegen die Wand geschoben. Der griff nach der Halterung der Dusche in der Wand und hielt sich so aufrecht. Das glühende, von Schuldig mit Küssen übersäte, Gesicht presste er gegen die beigefarbenen Fliesen, versuchte über die kühlenden Kacheln das Feuer in sich zu zügeln, die Hitze aus dem in Flammen stehenden Leib abzuleiten. Vergebens!

Geschickt schürte der Andere jeden kleinen Glutherd, bis er loderte. Schuldig kannte ihn viel zu gut! Langsam öffnete Ran die Beine, suchte auf dem nassen, glatten Boden Halt.

Ein lautes Stöhnen entfloh seiner Kehle, als Schuldig sich langsam in ihn drängte. Der hatte sich auch zum sicheren Halt mit einer Hand in die Duschhalterung gekrallt, mit der anderen streichelte er den keuchenden Rotschopf zwischen den langen, schlanken Beinen, entlockte ihm leise Schluchzer des Entzückens. Ja - genau so wollte er Ran! Wenn er ihn nur so haben durfte, ertrug er jede Spitze von den Anderen, jedes lose Wort von seinem Rotschopf, wenn er Ran nur .... haa .....

Diese Enge, die er schon so gut kannte und doch immer wieder neu erkundete, als wäre sie etwas noch nie erlebtes. Wie Ran ihn empfing, ihn streichelte, ihn lockte, ihn ...

"Mann Ran, gib endlich nach und komm. Andere wollen auch ins Bad." Yohji klopfte gegen die Tür und machte sich einen Spaß daraus, das innige Liebesspiel zu unterbrechen. Zu gut konnte er sich gerade vorstellen, was just in diesem Moment dort hinter der verschlossenen Tür mit der altertümlichen Klinke wohl abgehen würde. Ran würde sich erstrecken, sich verspannen, Schuldig einkerkern. Der würde aufstöhnen ... ja genau, man hörte deutlich Schuldig, auch wenn es klang, als würde ihm einer die Hand auf den Mund pressen. Yohji lachte laut auf. "Na los, werdet fertig. Schuldig braucht doch sonst nicht so lange, um es dir zu besorgen." Er trommelte mit den Fingern gegen die Tür, gegen die er sich gelehnt hatte und lachte laut.

Ran hingegen stand gegen die Fliesen gepresst und rang mit sich selbst. Einerseits würde er gern vor die Tür gehen und Yohji dermaßen eine verpassen, dass der Gute nicht wusste, wann Freitag ist. Andererseits waren da diese Finger und dieser Mund und dieser...Mann, die zusammen Ran so gut kannten, ihn nicht gehen lassen wollten. So versuchte er, Yohji zu ignorieren und gab sich ganz Schuldig hin, der diese Geste, dieses Geschenk, dankend annahm, sich leidenschaftlich in ihn trieb, ihn koste, verwöhnte, ihm wie jedes Mal die Sinne raubte - während er Yohji eine ordentliche Packung Kopfweh verpasste. Der jaulte leise auf und schimpfte auf Schuldig.

Ran hörte das nur von weitem. Seine Welt hatte sich auf seine Körpermitte reduziert, Schuldig dirigierte den Rhythmus von Rans Lebens - wie er ihn rieb, trieb, verwöhnte. Er keuchte lauter, drängte sich verzweifelt dichter. Es musste doch mal aufhören, es konnte sich doch nicht ins Unermessliche steigern!

Tränen der Anspannung schlichen sich aus geschlossenen Augen, mischten sich mit dem warmen Wasser der Dusche.

Nur gut, dass er nicht sah, wozu Schuldig Yohji gerade zwang: Der stand nämlich mittlerweile nackt auf dem Flur, mit seinem Leopardentanga auf dem Kopf tanzte er Walzer mit sich selbst. Was einen Brad dazu brachte, grinsend an der Flurwand zu lehnen und zu applaudieren. Was wiederum Nagi weckte, der neugierig in seinem neuen Schlafanzug - den rosafarbenen hatten sie nicht mehr entknotet bekommen und so mussten sie einem total verheulten Jungen einen neuen kaufen: grün mit Froschfüßen und Eidechsenschwanz mit Zacken auf dem Rücken und einer Kapuze - vor die Tür getapst kam und erschrocken aufschrie. Das weckte dann auch noch Omi und Ken, die beide ihre verwuschelten Köpfe durch den Spalt der Tür schoben. Nur Farf blieb verschollen.

Zumindest hatte Brads Applaus und Nagis Gekreische den Vorteil gehabt, dass Rans erlösender Schrei fast unterging.

Eilig duschten sich die beiden. Während Schuldig sich die Haare wusch, war Ran schon am fönen.

Mittlerweile hatte Schuldig den Bann von Yohji genommen. Der registrierte gerade die Situation: er - nackt - auf dem Flur - Unterhose auf dem Kopf - walzertanzend.

"Schuldig du Ratte, das zahle ich dir heim."

Schreiend und sich die Kronjuwelen - die jetzt eh jeder sich im Walzerrhythmus wiegend kannte - zuhaltend, rannte er in sein Zimmer.

Schuldig steckte unschuldig den Kopf aus dem Bad. "Hat mich jemand gerufen?", wollte er wissen und verzog keine Miene. Und man hätte es ihm abgenommen, wenn nicht Sekundenbruchteile später Ran nur mit Handtuch um die Hüfte und rot im Gesicht an Schuldig vorbei aus dem Bad getreten wäre.

 

***

 

Das Frühstück verlief ... nun ja ...

Ran kaute lustlos seinen Toast.

Yohji versuchte immer wieder, Schuldig gegen das Schienbein zu treten, erwischte aber Brad, der ihm schräg gegenübersaß und erntete dafür mehr als nur ärgerbedeutende Blicke. So gab der Playboy auf, sich körperlich zu wehren. Es machte doch viel mehr Spaß, alle dran teilhaben zu lassen. "Wenn du Aya unbedingt poppen musst - bitte! Aber nicht zur Hauptverkehrszeit im Bad."

Das hatte gesessen!

Ran ließ den Toast sinken und funkelte Yohji an.

Schuldig fing an zu lachen, weil er die Bilder in Rans Kopf gesehen hatte, was er gerade gern mit dem Playboy machen würde. Protagonisten dieser Vision: Honig - ein Schwarm Hornissen - Yohjis Lieblingskörperteil.

"Lach nicht so, du blöde Telepathenwurst." Yohji war sichtlich gepisst.

"Aber Yohji-kun. Sei doch nicht so mies gelaunt." Omi löffelte Flakes und untersuchte gerade das flauschig weiche Material von Nagis neuem Schlafanzug und wurde von Ken unsanft auf die Finger geschlagen.

"Denk nicht mal dran, dir noch mal so ein Ding zu kaufen.", flüsterte der.

"Die sind aber weich.", gab Omi zu bedenken.

"Und halten warm.", fügte Nagi hinzu und legte dem sich gerade wild ereifernden Yohji seine warmen Hände auf den kalten Rücken. Der war sofort leise und blickte sich um. Irgendetwas ganz tief in ihm drinnen sagte ihm, dass das hier heute nicht sein Tag war. "Zappergeck - Pfoten weg."

Nagi zog sich beleidigt wieder zurück und mümmelte weiter Weizencrispies. Man konnte ihn fluchen hören, was im Kauen und Schlucken und Mümmeln unterging. Ran hörte nur was von `Arschloch´ und `neidisch´ und `schöner Schlafanzug´.

Okay, so lange er und sein Morgen nicht mehr von Interesse waren, war das nur gut. Und so versuchte er sich auch nicht mehr in Erinnerung zu rufen. Aber da hatte er wohl nicht mit dem wandelnden Orakel gerechnet.

"Aya mach hinne, du verpasst den Bus."

Ran blickte zur Küchenuhr - richtig. Sein Bus! Schnell griff er die Tasche mit dem neu gekauften Kimono und schlüpfte in die Schuhe. Musste er sich eben im Rathaus umziehen.

"Aya, nimm den Wagen. Der Bus wird weg sein, eh du da bist. Der Schnee ist tief."

"Nee lass mal, geht schon."

Und noch ehe Ran aus dem Haus war, hatte Schuldig ein paar Schuhe gegriffen, eine Jacke und war mit Brads Wagenschlüssel in der Hand hinter ihm her.

"Das muss Liebe sein." Ken fing an zu lachen. "Was war heute früh eigentlich los? Ayas Bettwäsche lag im Flur. Haben die`s auf dem kalten Flur getrieben?" Er schlürfte seinen Kaffee und Omi blickte Yohji erwatungsvoll an. Der schüttelte nur den Kopf.

"Nee, im Bad. Ich wollte sie etwas ärgern und hab mich vor die Tür gestellt."

Brad blickte Yohji an und grinste arrogant. "War doch klar, dass der Gute sich nicht den hart erkämpften Fick versauen lässt, Kudou da hättest du selber drauf kommen können." Er goss sich Kaffee nach und verschwand wieder hinter der Zeitung, so entging ihm Yohjis Zunge, die ihm freudig winkte und ihm zu sagen versuchte, was er Yohji mal konnte - aber so was von kreuzweise!

 

***

 

"Steig ein und hör auf zu meckern." Schuldig schob Ran gerade auf den Beifahrersitz von Brads Mercedes.

"Ich kann auch laufen.", beharrte der Rotschopf und wollte gerade wieder aussteigen. Da klickte die Kindersicherung ein.

"Noch bist du nicht erwachsen!" Schuldig grinste und fuhr langsam an. Dann fädelte er sich in den fließenden Verkehr ein. Ran hingegen nutzte die Zeit, sich mal so richtig intensiv die Stadt anzusehen, die er aus seinem Autofenster sehen konnte. Interessant, was man so mit Schnee machen konnte! Man konnte ihn wegschieben, türmen, kleine Männchen bauen oder mit Sand verziehen. Alles sehr hübsch!

Eine Hand auf seinem Knie ließ ihn den Schnee Schnee sein. Er blickte sich um. Aber Schuldig konzentrierte sich auf die Autos vor ihm. Nur der Daumen streichelte sanft Rans Knie unter der schwarzen Jeans. Ungläubig beobachtete der das Schauspiel, wie der schlanke Finger hauchzart über den Stoff glitt.

"Pfoten weg - sonst ab.", zitierte er wie fast täglich.

Doch Schuldig sah das nicht ein. Er brachte den Wagen an einer Ampel zum halten. "Ran-chan, wir sind alleine. Also." Er blickte ihn an und beugte sich dichter. Dann wackelte er frech mit den Augenbrauen. "Ein Kuss - komm schon.", lockte er und beugte sich noch etwas weiter rüber.

"Da, es ist grün.", verwies Ran auf die Möglichkeit weiterzufahren und Schuldig seufzte, löste die Hand von Rans Knie und legte den Gang ein.

"Du bist kalt, Ran."

Der grummelte leise, ruckelte sich unbehaglich im Sitz zurecht. "Was soll ich denn machen? Die Sticheleien gehen mir auf den Nerv."

Schuldig lachte. "Yohji hat seine Lektion gelernt." Auf Rans verwirrten Blick reagierte er nicht, sondern steuerte den Wagen souverän auf den Parkplatz des Rathauses.

Eilig hastete Ran in die Toiletten, zog sich um und brachte die Tasche zum Wagen. Schuldig wollte hier warten, war zur Zeremonie eh nicht zugelassen.

Er schluckte, als er Ran in dem schlichten, langen Kimono sah. Dunkelblaue Seide, die die Figur nicht verhüllte sondern noch betonte. Er schluckte noch einmal trocken, der Mund blieb offen stehen. Grinsend klappte Ran den Kiefer des Orangehaarigen wieder hoch und wanderte zurück in das Rathaus.

Von der Zeremonieansprache bekam Ran nicht viel mit, denn ein gewisser Deutscher, der sich langweilte bis zur Vergasung, zeigte Ran überdeutlich hundertundeinen Weg, wie man diesen Kimono wohl ausziehen oder hochstreifen oder abstreifen könnte - und was folgen könnte, wenn besagter Kimono erst einmal ausgezogen, hochgestreift oder abgestreift war.

Ziemlich errötet verließ Ran die Feierlichkeit. Er konnte sich einfach nicht mehr konzentrieren. Und auf Feierlichkeiten hatte er eh noch nie viel Wert gelegt. So war er Schuldig auch nicht wirklich böse, dass der ihm diesen Tag geschmissen hatte. Das tollste war eh immer die Feier im Kreise der Lieben. Was in seinem Falle allerdings Weiß und Schwarz hieß und Ärger, Peinlichkeiten und Raufereien vorprogrammierte.

Als sich auch noch Schuldig in seinem Geist meldete, dass er ja noch Geschenke bekäme, weil er jetzt ein großer Junge wäre, bekam es Ran wirklich mit der Angst zu tun.

Er eilte zum Wagen und wich der angehenden Umarmung aus, warf sich in den Sitz und schmollte etwas vor sich hin. Eigentlich wusste er mal so gar nicht warum. Aber ihm war jetzt nach schmollen. Also!

 

***

 

Im Katzenhaus verlief alles wie immer. Omi und Nagi waren zur Schule gehechtet, die dank eingefrorener Wasserrohre leider ausfiel. Omi schlug sich vor den Kopf. Wenn er sich an den Terror erinnerte, den Nagi gemacht hatte, als er einsehen musste, dass er in seinem neuen Lieblingsschlafanzug nicht in die Schule gehen durfte, und der war jetzt total umsonst gewesen.

Na gut.

Die beiden dick verpackten Gestalten machten sich auf den Heimweg, den Omi übermütig dafür nutzte, Nagi Schnee in den Kragen zu stopfen, was den Kleinen mit seiner Fellmütze mit Bärchenohren zum fiepen und jammern und weinen brachte, der sich mit einer Ladung Schnee vom Dach eines Hauses auf Omis unbemützten Kopf revanchierte und Omi ihm erklärte, dass übersinnliche Fähigkeiten gegen die Regeln wären. Nagi hatte ihm nur die kleine Zunge rausgestreckt und frech gesagt, dann solle sich Omi doch auch welche zulegen.

Na das war ja mal vorlaut.

Dafür wurde der verdutzte Junge geschnappt und in den Schneeberg neben der Straße gestippt - kopfüber, bis zur Hüfte. Die Beinchen und die viel zu großen schwarzen Boots strampelten hilfe- und haltsuchend in der Luft. Irgendwann siegte das Mitleid.

Nein, das war gelogen!

Oder doch nicht ganz.

Es war nämlich Rans Mitleid, der die Jungs auf dem Weg nach hause gesichtet und Schuldig hatte bremsen lassen. Er sammelte die beiden klitschnassen Gestalten ein und packte sie auf den Rücksitz, wo die Rauferei weiterging.

"Ran, die schaffen wir erst heim. So nehm ich die nicht mit ins Einkaufszentrum!" Schuldig beobachtete mit Widerwillen die beiden, mit roten Wangen gezeichneten, Chibis, die sich gegenseitig mit kalten Fingern in die glühenden Wangen pieksten wie kleine Kinder.

"Okay, ich will mich auch umziehen."

Schuldig schüttelte die orange Mähne. "Du musst heute den ganzen Tag den Kimono tragen.", erinnerte er den Rotschopf daran. Der schlug sich vor den Kopf. Und so sollte er den Wocheneinkauf machen? Weia!

 

Kaum hatten die vier den Blumenladen betreten, in dem man vor Schuldmädchen kaum treten konnte, spürte Schuldig böse Blicke im Genick. Er blickte sich suchend um und lachte: Brad Crawford stand in Pantoffeln im Laden.

"Lach nicht du Arsch. Du bist vorhin nicht nur mit meinem Wagen, sondern auch mit meinem letzten Paar trockne Schuhe durchgebrannt."

Der Angesprochene blickte an sich hinab. Und tatsächlich! Ein Schrei folgte. Er trug Slipper! Ihh!

Panikartig streifte er die Schuhe von den Füßen und patschte mit Socken in eine, von einem langsam auftauenden Chibi getropfte, Pfütze. Und wieder jaulte er auf. Die Schulmädchen kicherten und Schuldig zog es vor, sich zurückzuziehen.

Dafür wurde Ran umringt und mit Glückwünschen zur Volljährigkeit bedacht. Jede zerrte an dem Kimono, jede wollte ihn persönlich die Hand schütteln. Panisch sah er sich um. Yohji stand in einer Ecke und lachte über das verstörte Gesicht des Zwanzigjährigen. Ken hinter der Kasse beobachtete ihn ebenfalls und bekundete alles mit Applaus. Farf trug gerade einen Topf mit zwei Kakteen durch den Raum und die tropfnassen Chibis gingen sich umziehen.

Irgendwann gelang es auch Ran, sich zurückzuziehen. Kalte Blicke halfen wohl immer. Nun ja, es waren nicht die kalten Blicke des völlig überrumpelten Ran gewesen, sondern die imaginären Regelschmerzen, die Schuldig gleichmäßig verteilt hatte. Aber egal.

Und so dauerte es nur dreizehn Minuten, siebenmal Schuldig auf die Finger klopfen und schließlich das Zimmer abschließen, bis Ran in seinen bequemen Klamotten im Flur stand - begleitet von Schuldigs Protest.

Der Einkauf konnte starten.

 

***

 

Mit zwei großen Einkaufswagen und einer Liste bewaffnet, schlugen sich die beiden Assassin durch die Regale. Während Schuldig gleich die Süßwarenabteil ansteuerte, versuchte Ran den Zettel abzuarbeiten.

/*Ran-chan, guck mal - lecker ...*/ Schuldig schien im siebten Himmel. Und so hatte Ran seine Ruhe und genügend Zeit, sich durchzuhangeln.

Eine nette Fachverkäuferin bändelte mit dem Rotschopf an, der gerade für einen sehr traurigen, weil vom Schokoladenfondue nichts abbekommenen, Nagi Trauben kaufte. Und so dauerte es auch gar nicht lange, bis ein eifersüchtiger Schuldig der netten Frau auf die Schulter tippte und fragte, warum sie seinen Verlobten zutexten würde.

Noch ehe Ran sich ereifern konnte, wurde er von Schuldig weitergeschoben. Und als er endlich die Worte gefunden hatte, die er Schuldig an den Kopf werfen wollte, war der schon wieder im Glückshormoneparadies verschwunden.

Sichtlich angepisst sammelte er für Brad Sprossen und Sojakeime zusammen und warf alles in den Korb. Irgendwann kam Schuldig wieder mit seinem Korb - gefüllt mit Dingen von seiner, Omis und Yohjis Liste. Die beinhaltete solch gesunde Sachen wie Schokoflakes, Pizza Fungi, ein paar Energydrinks, Schokolade in allen Formen und Farben, tiefgefrorene Hamburger. Ran schüttelte sich. Aber gut! Wenn die das so wollten!

Endlich an der Kasse, lud er alles auf das Band und war gerade dabei, die ersten Sachen wieder in den Korb zu sammeln, als Schuldig lauter als notwendig bemerkte "Schatz, warum muss eigentlich immer ich an die Kondome denken." und eine Hunderterpackung auf das Band legte - zwischen Tomaten und Glasnudeln. "Die muss reichen bis nächste Woche, also halt dich mal zurück."

Schuldig lachte, Rans Ohren glühten.

Okay!

Das reichte!

Er knallte die Geldkarte auf das Band. "Mach deinen Scheiß alleine, du Arsch." und ging. Schuldig guckte nicht schlecht, als Ran sich einfach umdrehte und ihm den Rücken zeigte.

Tja! Das hieß wohl eine Woche kein Sex.

Eilig zahlte er und räumte alles sehr überhastet ins Auto. Dann fuhr erlos, fuhr extra langsam, aber er konnte Ran nirgends sehen. Mist!

Zuhause angekommen fiel auch gleich der Verlust auf. Nagi hüpfte mit dicken Socken und einem Jogginganzug um Schuldig herum, der in der Garage den Wagen ausräumte.

"Wo ist denn Aya?"

"Den hab ich verkauft. Du wolltest doch unbedingt Trauben. Die kosten eben einiges.", speiste er den Jungen ab, der ihn skeptisch musterte.

"Hast ihn geärgert und er ist abgehauen, hä?", gab Nagi nicht nach, auch wenn er schon die erste Packung Schokoflakes aufgefetzt hatte und die Flocken trocken runtermümmelte.

Schuldig knurrte nur. Na herrlich. Die blöden Tomaten hatten ihn boykottiert. Hatten sich diese suiziden Gemüse doch glatt unter die Tüten mit dem Wein für Rans Feier gelegt und sich zerquetschen lassen. Das an sich war nicht das Problem, sie sollten eh in eine Soße. Aber die roten Flecken in Brads Mercedes - die waren schon mehr ein Problem. Aber jetzt nicht so ein großes, dass man es mit einer darüber gelegten Tüte nicht beseitigen konnte. So, fertig. Keiner hat´s gesehen!

Wo Ran nur blieb? Schuldig konzentrierte sich und ... drehte sich schlagartig um. Da lehnte der Rotschopf mit verkniffenem Gesichtsausdruck im Türstock von der Garage zum Flur.

"Du bist so ein Arschloch!" Mehr sagte er nicht. Und trotzdem traf es Schuldig, denn diese Beleidigung klang ehrlich - nicht wie Rans fast stündlich wie Kanonaden über den Deutschen hereinbrechende Beleidigungsattacken, sondern aus tiefster Seele und voller Enttäuschung.

Na prima. Er hatte es geschafft und Ran seinen wichtigsten Tag versaut. 

*** 

"Schuldig!" Nagis Stimme klang sehr ärgerlich. Zum dritten Mal sammelte er Klebestreifen von den Füßen und wischte sich gerade den Klebstoff vom Hintern. Nichts ahnend und an nichts böses denkend hatte sich der Junge heimlich ins Wohnzimmer geschlichen und mit einer Packung Taschentücher den Yaoi-Channel eingeschalten, weil keiner weiter Interesse am Fernseher gezeigt hatte. Und so hatte er nicht geguckt, wo er sich reingesetzt hatte!

Vor ein paar Minuten hatte dort nämlich noch ein beschäftigt wirkender Deutscher vor der Couch gehockt und gebastelt und geflucht und geklebt und geflucht und gefaltet und geflucht ...

Er war in die Küche geflitzt, um ein Pflaster zu suchen, hatte vergessen die Tube mit Klebstoff zuzudrehen und die versaute jetzt Nagis Jogginghose und die Couch.

Sichtlich verstört blickte ein aus der Form geratener oranger Haarschopf durch die Küchentür. "Was?", wollte er wissen und wickelte gerade ein Pflaster um den Mittelfinger der rechten Hand, in den er sich mit einem Cutter geschnitten hatte.

"Och Nagi - du hast dich auf Rans Geschenk gesetzt." Er fluchte noch ein bisschen und schob den mit Leim am Hintern gezeichneten Jungen aus der Bahn, wies auf ein kleines Päckchen, auf das Schuldig in stundenlanger Arbeit eine aus Papier geformte Schleife gezaubert hatte, die nun trocknen sollte.

Nagi war das Päckchen entgangen und so blickte er Schuldig nur verwirrt an, als er ihn fragte, warum er Ran eine Tube Klebstoff schenken wollte.

Schuldig ignorierte den Kleinen und sank heulend vor der Couch zusammen. Nagi zog es vor, sich was anderes anzuziehen. Doch irgendwie tat ihm Schuldig leid, der mittlerweile auf der Couch saß und das zerknüllte Päckchen in Händen hielt. Er setzte sich auf Schuldigs Schoss und strich ihm ein paar zusammengeklebte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Das Haarband musste er im Eifer des Gefechts verloren haben. "`tschuldige - das wollte ich nicht."

Yohji riss die Tür auf und wollte etwas sagen - aber das Bild das sich bot ließ ihn stocken: der Yaoi-Channel lief, wo sich zwei braungebrannte Jünglinge verschwitzt und laut stöhnend auf einem Seidenlaken räkelten, auf der Couch waren weiße Flecken und der Kleine hockte seltsam verkrümmt auf Schuldigs Schoss.

"Oh, was sagt Aya dazu, dass du es ..."

"Schnauze Yohji, der klebt an meiner Hose fest!" Schuldig blickte ihn an und fluchte, als er immer wieder versuchte, den Jungen von seinem Schoss zu ziehen. Das allerdings hatte zur Folge, dass er nur Nagi anhob, die Hose blieb auf seinem Schoss. Nagi kreischte wie am Spieß und griff nach seiner Hose. Das lockte auch den Rest der Bande ins Wohnzimmer.

Brad gesellte sich zu dem lachenden Yohji und checkte die Lage, Omi und Ken begutachteten mehr das Fernsehprogramm und Ran blieb in der Tür stehen.

Was tat Schuldig da?

Warum krallte sich der Kleine so verzweifelt an seiner Hose fest?

"Ran - das ist nicht so wie ..."

"Halt die Klappe Schuldig, war ja klar, dass du mir noch mehr den Tag versaust." Er wandte sich zum gehen, doch ein panisches Quietschen, das verdächtig nach Nagi klang, ließ ihn sich wieder umwenden.

Da stand Schuldig, der Kleine hing noch immer vor seinem Schoss und wurde von dem Orangehaarigen gehalten.

"Sag mal, seit ihr beiden voll meschugge? Braucht ihr Publikum zum vögeln?" Ran war sauer.

"Schnauze Aya." Nagi war mindestens genauso sauer. "Weil du traurig warst, hat der Tollpatsch was gebastelt, auf das hab ich mich aus Versehen draufgesetzt. Da war viel Klebstoff dran." Nagi holte gar nicht erst Luft, plapperte gleich weiter. "Und Schuldig war noch mehr am Boden. Also wollte ich ihn trösten."

Der Kleine zappelte wie wild und wollte auf den Boden gestellt werden. Dem kam Schuldig gern nach, allerdings waren seine Beine zu kurz und die Hose zog sich weit in den Schritt, dass der Junge gepeinigt die Augen verdrehte. "Jedenfalls klebe ich jetzt an seiner Jeans fest.", erklärte er zuende, als er versuchte, sich auf Zehenspitzen von dem kneifenden Zwickel seiner Jogginghose zu befreien.

Ran lachte, griff sich Nagi und zerrte so auch Schuldig hinter sich her. Sie verschwanden im Bad und Yohji ließ es sich nicht nehmen zu spekulieren, ob die da jetzt wohl ne Nummer zu dritt schoben. Doch dann folgte er schweigend Brad, der den Fernseher ausschaltete, den sabbernden Teenagern Taschentücher reichte und anfing, die Gläser und den Wein für Rans Feier vorzubereiten. Schließlich musste das Sushi noch geordert werden.

 

Ran war gerade dabei, Nagi und Schuldig zu trennen. Doch Schuldig war unverbesserlich. Zweikomponentenkleber!

Den bekam Ran nicht mehr ab. So schlüpfte Nagi feuerrot glühend aus seiner Hose inklusive Unterhose und flitzte, nur mit Puschelsocken und einem Pullover, den er bis zu den Knien runtergezogen hatte, die Treppe hoch.

Schuldig stand mit verklebten Fingern und verklebten Haaren und einer Jogginghose, die an seinem Schritt klebte, mitten im Bad. Doch das war nicht das wirkliche Problem!

"Setz dich auf den Wannenrand."

Während Ran damit begann, ganz vorsichtig die zusammengeklebten Haarsträhnen sauber auszuschneiden, dass man die Schnitte nicht sah, überlegte Schuldig gerade, wie er Ran erklären konnte, dass dieser blöde Klebstoff, der an Nagis Hintern geklebt hatte, auch durch den Reißverschluss seiner Jeans gesickert war, als der Junge sich auf seinen Schoss gesetzt hatte.

Konzentriert schnitt Ran so wenig wie möglich aus den Haaren und war stolz, dass man nichts sah, als Schuldig sich räusperte. "Ran-chan."

Der seufzte. "Du bist aber auch ein Tollpatsch, was?" Er hob Schuldigs Kopf zu sich und hauchte einen Kuss auf die zitternden Lippen. "Was hast du denn gebastelt?"

Schuldig schluckte sichtlich, konnte nicht antworten. Die weichen Hände, die sein Gesicht hielten! Er seufzte leise vor sich hin. "Ran-chan ...." /*Die Haare von meinem ... ähm ... kleinen Schuldig kleben an der Unterhose.*/

Erst blickte ihn Ran fragend an, dann lief er rot an, weil er versuchte, sich das Lachen zu verkneifen. "Ist nicht dein Ernst, oder?" Er versuchte wirklich nicht zu lachen - aber es ging nicht! Schuldig lief ebenfalls rot an. Aber nicht vor lachen, sondern vor Scham! Er schämte sich wirklich!

"Und was machen wir jetzt?"

Schuldig schluckte. "Wir?"

"Oder soll ich dich alleine machen lassen?"

Schuldig glühte. Sollte er Ran DORT mit einer Schere ranlassen? Nachdem er ihn heute so geärgert hatte?

"Ich schneid ihn dir schon nicht ab.", beruhigte ihn Ran. "Ich brauch den doch noch."

Und jetzt glühte Ran wohl auch eher aus Scham.

"Ob Nagi die Hose noch braucht?", wollte er ablenken.

Schuldig erkundigte sich und schüttelte dann den Kopf. So schnitt Ran den grauen Stoff sauber von der Jeans, dass er den Knopf öffnen konnte. Doch der Reißverschluss war verklebt und Schuldig biss sich auf die Handkante vor Schmerz, als Ran etwas unsanft ein paar Haare ausriss.

Der ging zur Tür und riss sie auf, sechs neugierige Augenpaare spannten durch den Spalt. "Farf, gib mal einen deiner Dolche."

Brad schluckte. "Hey Abyssinian, wir brauchen Schuldig noch. So schlimm kann er doch gar nicht ..." Er stoppte, als Ran ihn finster anblickte. Der griff nach einem von Farfs Messern, die der Weißhaarige immer mit sich herumschleppte und klappte die Tür wieder zu.

Schuldig schrie gepeinigt auf. "Nein Ran - nicht abschneiden. Ich will ein Junge bleiben."

Vor der Tür wurde Gelächter laut.

"Schnauze da draußen - sonst gibt's Kopfschmerzen."

Doch auch diese Drohung brachte die Anderen nicht davon ab weiterzulauschen.

Langsam und vorsichtig schnitt Ran die Jeans von Schuldig auf. Durchtrennte mit dem rasierklingenscharfen Dolch den Hosenbund rechts und links vom Reißverschluss, schnitt allen Stoff ab, der nicht mit Schuldigs kleinem Schatz verklebt war. Nach gut einer Viertelstunde, ein paar Flüche und jeder Menge Angstschweiß von Schuldig saß der fast nackt auf der Wanne. Nur über dem Schritt klebte noch der Stoff von Hose und Unterhose.

Dann griff Ran die Schere erneut und kniete sich zwischen Schuldigs Beine. Haar für Haar durchtrennte er und versuchte Schuldig so wenig wie nur möglich zu berühren. Und doch konnte der es errötend nicht vermeiden, auf Rans Berührungen DORT zu reagieren. Gott wie peinlich!

Es dauerte noch einmal eine halbe Stunde, bis Ran das letzte Haar gestutzt hatte und den Stoff von Schuldigs nun etwas kahlerem Schoss hob. Er hauchte einen Kuss auf die ihn begrüßende Spitze und Schuldig begann zu zittern. Er stützte seine Arme auf Rans Schultern und ließ den Anderen nicht gehen.

Und Ran brachte zuende, was er begonnen hatte. Er genoss die kraulenden Hände in seinem Haar, hinter den Ohren, im Nacken, die ihn dirigierten, leiteten. Er kostete Schuldig ausgiebig, verwöhnte ihn mit Lippen und Zunge. Der Größere konnte nur gepresst stöhnen, wollte sich nicht schon wieder verraten.

Sein Höhepunkt kam viel zu früh. Aber er hatte Ran noch nie lange widerstehen können!

Der wischte sich die Mundwinkel und grinste den keuchenden Schuldig an, der immer noch nackt auf der Wanne saß. "Und, was hast du als nächstes vor, wobei ich dich retten muss?", wollte der frech wissen, als er Schuldig intensiv küsste und sich dann erhob. "Ich hol dir was zum anziehen."

Und schon war Schuldig alleine. 

***

 Der Tag ging seinem Ende zu. Seit gut drei Stunden saßen alle acht auf dem Teppich im Wohnzimmer und futterten das Sushi, schlürften Wein. Die Chibis hielten sich beim trinken verdächtig zurück, dafür sprach Yohji dem leckeren Merlot, den Brad - extra für den Playboy, aber das musste ja keiner wissen - aus dem Keller geholt und serviert hatte, mehr als reichlich zu. Mittlerweile rollten die Sätze nur so über seine Lippen.

Er amüsierte sich immer noch über Schuldigs Missgeschick und erklärte, dass das für Ran nur von Vorteil sein könne, weil der dann keine Haare zwischen den Zähnen hätte, wenn er Schuldig mal einen würde bl ...

Yohji grinste und kuschelte sich an einen sich nicht wirklich dagegen wehrenden Brad, was Schuldig mit einer hochgezogenen Augenbraue kommentierte. "Du solltest den Playboy in dein  ... ähm ... in sein Bett bringen." Er zwinkerte Brad zu, der knurrte nur unverständlich und versuchte halbherzig von Yohji abzurücken. Doch der, seiner Wärmequelle beraubt, robbte hinterher, kuschelte sich dichter an.

Nagi hatte sich schon lange wie eine kleine Ratte zusammengerollt und schnarchte zufrieden in seinem grünen Plüschanzug. Er hatte sich noch zwei Stück Sushi gegriffen und klammerte sich nun daran fest. Auch Ken hatte keine Chance, es dem schlafenden Jungen zu entreißen.

"Okay, lösen wir die Veranstaltung auf." Schuldig erhob sich und hob den schlafenden Nagi auf seine Arme. Omi zog Ken auf die Beine und schwankte mit ihm - todmüde - in die obere Etage.

"Kommst du alleine mit Yohji klar?", wollte Ran wissen und räumte die Gläser weg. Brad nickte nur und hob den bereits nuschelnden Blonden auf seine Arme. "Aber nicht ausnutzen, Braddy." Schuldig lachte und hechtete hinter Ran her, ehe der Amerikaner noch was werfen konnte.

"Wird ja auch mal Zeit." Ran räumte die Gläser in den Spüler. Schuldig grinste nur. "Mal sehen ob der Weiberheld ihn ranlässt."

"Mach dich auch ins Bett, Schu." Er küsste ihn auf die Wange und schickte den verwirrten Feuerkopf ins Bett. Heute wurde er aus Ran wirklich nicht schlau.

Wo Ran ihn dann auch fand - tief und friedlich grunzend in Rans Bettwäsche gekuschelt. Auf der Decke lag die Hunderterpackung Kondome mit einer sehr zerfledderten Papierschleife. "Spinner."

Eilig legte der Rotschopf sich nach einer ausgiebigen Dusche dazu und schlief irgendwann auch ein.

Was für ein Tag! Und dank Schuldig würde er den wohl auch so schnell nicht vergessen. Er ließ sich in dessen Arme ziehen und kuschelte sich dichter. Wer weiß, was morgen auf ihn zukommen würde.

~~~ Ende ~~~

 

[*] Der Tag der Mündigkeit wird in Japan von allen begangen, die im vergangenen Jahr 20 Jahre alt geworden sind. Dieser Tag ist ein offizieller Feiertag und wird, soweit ich weiß, am 2. Montag im Februar begangen. *sich am Kopf kratzt* *War das jetzt richtig?*

Von der Zeremonie habe ich keine Ahnung .... weswegen ich sie geschickt umschlittert bin ....

Teil 5                                                                                                                               back