Fanfiction zu Weiss Kreuz                                                                                                  back

Autoren: Haruka und Mandalorian (sie war ein wundervoller, inspirierender, herrlich verrückter und sooo schön sappiger Farfarello. Außerdem hatte sie immer die geniale Idee, wenn ich mal hing. Bussi bussi dafür!)

Titel: Strange Valentine

Das ist das Sequel zu ‚Falscher Farbton’. Irgendwie konnte ich die doch nicht so einfach davonkommen lassen… fand Manda übrigens auch^^

Disclaimer: Keiner meiner. *sich erschieß* Mehr ist dazu nicht zu sagen. Wir machen damit kein Geld, und ich weiß, dass ich den Jungs da Sachen unterstelle… Naja. ~.^ Da müssen sie halt durch.

Der Song „Wicked Game“ ist von Chris Isaac

Pairings: Yohji liebt (immer noch) Aya,
Schu liebt (wahrscheinlich) Brad und umgekehrt,
Aya liebt auch immer noch Yohji…aber…. 
Farfarello und Omi sind… well, lets see.

Die Arbeit des Beta-Lesens hat sich Meryl Koyama gemacht, super job!!!
immer wieder arigatou ^^

Widmung: Für meine Muse und Co-Autorin Mandalorian.

viel Spaß^^ und biiitte gebt uns feedy O_O <- biiig chibie-eyes

Warnings: shonen ai, ooc, lemon, violence, angst, sap, sap, sap, ähm … hatte ich sap erwähnt? ^^

/ / Gedanken

# # schu telepath.

* * schu spricht deutsch

10.

Yohji blieb noch im Schatten des Kiosks stehen und starrte Omi und Farfarello mit gemischten Gefühlen nach. Schuldig trat neben ihn und räusperte sich.

„Wird schon gut gehen!“ Yohji zuckte zusammen.

„Schu! Erschreck mich doch nicht so!“

„Dachtest du, deine Eisprinzessin hätte dir nachspioniert?“ Yohji wollte gerade aufbegehren, als er Schuldigs Gesichtsausdruck sah.

„Alles in Ordnung mit dir?“ Schuldig grinste nur.

„Du hast einen Drink verloren, Baby!“

„Ich dachte, Crawford ist jetzt dein Baby!“ konterte dieser, doch es tat ihm sofort leid, als er sah, wie sich Schuldigs Gesicht wieder verfinsterte.

/Scheint so, als ob nicht wirklich alles in Ordnung wäre, ne?/ Schuldig schüttelte nur den Kopf. Yohji nickte in Richtung des Bahnhofsrestaurants.

„Komm, ich geb den verlorenen Drink aus.“

„Musst du nicht nach Hause?“

„Aya ist mit Ken ins Kino gegangen.“ Es klang grimmiger, als Yohji gewollt hatte. Er machte sich auf eine spöttische Bemerkung gefasst, doch Schuldig meinte nur

„Upppps, dann haben wir ja beide Zeit… Crawford geht mit Nagi zum Candlelight-Dinner in den `Palmengarten’…“ Yohji starrte ihn an.

„WAAS?“ Schuldig nickte düster. „Ich habe gehört, wie er ihn eingeladen hat, kurz bevor ich los bin. Schön, nicht?“ Sie betraten das Restaurant und setzten sich an einen Zweiertisch. Der Ober kam und Yohji orderte Bourbon für sich und Whisky on Ice für Schuldig. Bis die Drinks kamen, schwiegen sie. Auch nachdem der Ober die Gläser abgestellt hatte, starrte Schuldig auf den Whisky und blieb stumm. Endlich sagte Yohji langsam

„Ich hab nachgedacht. Nagi ist garantiert nur Platzhalter.“

Schuldig sah von seinem Glas auf. „Bitte?“

„Naja, ich meine, in dem Laden muss ein Tisch doch vorbestellt werden. Wenn Crawfish den nun für euch beide bestellt hatte, so als Überraschung … und du sagst ihm heute morgen, is nich, du gehst abends alleine aus, also,… ich wäre da auch sauer! Und dann ist er mit Nagi gegangen, einmal aus Trotz wahrscheinlich und zum zweiten, weil der Tisch bestellt war… wäre doch möglich!“

Schuldig trank einen Schluck. „Sehr schön ausgedacht, Yohji. Die Story hat nur einen Haken!“

„Und der wäre?“

„Crawford ist –nicht- romantisch. Kein bisschen.“

Yohji grinste. „Glaub mir, jeder ist irgendwo ein bisschen romantisch. Ich wette, sogar euer Farf ist es.“ Schuldig sah immer noch zweifelnd aus. Yohji beugte sich vor.

„Probier es aus!“

„Hmm?“ Ein fragender Blick.

„Mag Crawford irgendwie traditionell japanisches Zeug? Oder kennt er die Bräuche ein bisschen?“

„Worauf willst du hinaus? Na ja, er hat ’n Tanto als Brieföffner…“

„Sehr gut. Wir Japaner schenken uns zum Beispiel zum Valentinstag Süßigkeiten. Das ist echt ein Zeichen von Liebe hier, schon gewusst?“ Kopfschütteln.

„Pass auf. Du kaufst Crawford was Süßes, so richtig traditionell japanische Süßigkeiten…“

„Mag er nicht…“

„Egal! Keiner mag diesen Klebstoff! Die Geste zählt, soll doch japanisch sein. Dann ziehst du dir ’n Kimono an…“

„Hab keinen Kimono…“

„Maaannn! Kauf dir halt einen. Und dann legst du dich in sein Bett und wartest, und wenn er kommt, gibst du ihm das Zeug und hauchst ‚ai shiteru’!“ Yohji grinste über das ganze Gesicht. Schuldig starrte ihn an. Er trank seinen Whisky aus und grinste dann ebenfalls.

„Man merkt, dass du der geborene Verführer bist. Ideen hast du ja wirklich… Schade, eigentlich, dass das bei Ayalein so überhaupt nicht wirkt…“ Als er Yohjis Gesicht sah, tat ihm der Spruch schon wieder leid.

„Sorry, tut mir leid, das war unter der Gürtellinie!“ Er legte Yohji die Hand auf den Arm.

„Kein Problem, ich weiß ja, von wem es kommt!“ Yohji guckte etwas säuerlich und trank sein Glas leer. „Leider hast du verdammt Recht!“ sagte er noch grimmig und winkte dem Ober.

Nachdem sie das Restaurant verlassen hatten gingen sie in ein Süßwarenladen und kauften eine Schachtel mit Naschzeug. Dann wollten sie einen Kimono kaufen, doch die waren sündhaft teuer und Schuldig weigerte sich, für einen in seinen Augen aussichtslosen Schachzug diese Unsumme auszugeben.

„Mach schon! Die Gelegenheit kommt nie wieder!“

„Nein!“ Schuldig schüttelte den Kopf.

„Dann eben nicht. Muss es halt so gehen. Und jetzt sag ‚ai sh’teru’!“ Schuldig verdrehte die Augen.

„Draußen!“ Sie verließen das Geschäft und Schuldig wollte loslaufen. „Stopp!“ Yohji hielt ihn am Arm fest.

„Looos! Mach jetzt! ‚ai sh’teru’!“

„Aischtru.“ Yohji giggelte. „Noch mal! ‚Ai sh’teru’!“

„Aishtreru“. Yohji lachte laut. Als er sich wieder beruhigt hatte, machte er es Schuldig noch einmal vor.

„A-i Sh’Te-ru!“

„Aschiteru.“

„Ai sh’teru!“

„Ai sh’teru!“ Schuldigs Augen leuchteten auf. „SO?“

„Yapp.“ Yohji nickte. „Wenn du es jetzt noch eher flüsterst, ist es richtig.“

Schuldig legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm auf. Er schloss halb die Augenlider und lächelte verführerisch. „Ai shiteru…“ hauchte er mit einem Vibrieren in der Stimme.

Yohji starrte ihn an. „Wenn du das noch einmal machst, glaube ich dir!“ lächelte er dann. „Absolut perfekt!“

Schuldig sah auf seine Schachtel herunter. „Wenn du meinst…“ murmelte er, seiner Sache nicht sehr sicher.

„Du wirst sehen, Crawford schmilzt dahin. Das würde sogar Aya weich klopfen!“

„Dann mach es doch auch so!“

„Aya glaubt mir sowieso nichts mehr!“

„Versuch es einfach!“ Also gingen sie noch einmal in den Süßigkeitenladen und kauften noch eine Schachtel mit Zuckerwerk. Dann flüsterte Yohji zur Abwechslung Schuldig „Ai shiteru“ ins Ohr, und sie lachten bis ihnen die Tränen kamen. Schließlich meinte Yohji, es sei Zeit sich auf den Heimweg zu machen. Sie verabschiedeten sich und trennten sich an einer Straßenecke.

„Viel Erfolg!“

„Dir auch!“ Schuldig blieb noch einmal stehen. #Yohji?#

/Hmm?/

#Danke.#

/Gern geschehen, *baby*./

#hmpf#

Grinsend machte Yohji sich nun endgültig auf den Heimweg.

 ***

 

11.

Farfarello und Omi erreichten die Bar und traten ein. Die Blicke richteten sich auf sie, denn sie boten einen merkwürdigen Anblick. Omi mit blutiger Hand und Hals, Farfarello in der etwas kurzen Regenjacke. Es war ihm zwar unangenehm so im Mittelpunkt zu stehen, aber auch Omi starrte perplex in die Runde. Es war ausschließlich männliches Publikum anwesend, meistens in Pärchen.

Farfarellostöhnte leicht genervt auf. „Warum wundert mich das nicht im geringsten...schließlich ist das eine von Schuldigs Lieblingsbars...fehlen nur noch die Stripper!“

Omi zupfte ihn am Ärmel und sagte leise „Äh... Farfarello.. wenn du lieber wieder gehen willst...“ er sah sich zweifelnd um, doch das allgemeine Interesse hatte sich von ihnen abgewendet.

Dieser grinste etwas spöttisch. „Keine Angst, Chibi...der große starke Farf beschützt dich vor den bösen bösen Männern“ er ergriff Omis Hand und zog ihn zu einem freien Tisch, wo er sich auf einen Stuhl fallen ließ und, ohne Omis Hand loszulassen, leise seufzte „…hier ist genauso gut wie irgendwo anders...außerdem hab ich auch Hunger.“

Er sah Omi an. Das Licht der Kerze, die auf dem Tisch brannte, spiegelte sich in dem einen Auge und ließ es golden funkeln. Omi starrte fasziniert auf die seltsame Farbe.

/Er beschützt mich...?/ Plötzlich musste er grinsen. „Vor nicht mal zwanzig Minuten wolltest du mich noch umbringen ... aber danke.“ Er löste zögernd seine Hand aus Farfarellos Griff. /Irgendwie fühlt sich das - gut?! -  an.../

Dieser wandte den Blick ab und zuckte mit den Schultern. „Das kann ich ja immer noch wenn ich will, also wo ist das Problem?“

„Stimmt auch wieder. Kein Problem. Aber erst hab ich Hunger.“ Omi schüttelte über sich selbst den Kopf. /Was tu ich hier eigentlich?/ Farfarello schob ihm die Karte hin.

„Such dir aus was du willst... die Rechnung geht auf mich... sieh es als Henkersmahlzeit falls Farf es sich doch noch anders überlegen sollte… obwohl ich das eigentlich nicht glaube.“

Omi verdrehte die Augen und seufzte. „Wenn du es schaffst, während des Essens mal nicht vom Umbringen zu reden, zahle ich!“ Er grinste.

Farfarello grinste ebenfalls. „Hey, ich denke, bei einem Date redet man über seine Hobbies...aber ok.“ Er sah Omi an. „Also - über was willst du reden?“

Dieser machte große Augen. „Darüber hatte ich noch gar keine Zeit, nachzudenken... Scheißwetter heute, ne?“ Er grinste noch, als plötzlich das Licht dunkler wurde und ein Spot aufflammte. Auf einer Bühne, die Omi zuerst nicht bemerkt hatte, erschien ein Typ und begann sich zu heißer Musik auszuziehen. Omi erstarrte und versteckte dann sein Gesicht in den Händen. /OH NEIN!/

Farfarello musste laut lachen. „Ich wusste es doch!“ Er sah Omi ins Gesicht. „Warum wirst du denn so rot,  Omi...?“

Dieser zuckte zusammen. /Omi..?/  Doch er schaute nicht hoch und schüttelte den Kopf.

Farfarello sah derweil Richtung Bühne. /Kawaii.../ Er sah wieder auf sein Gegenüber. ..../huh?/

„Na los...“ Omis Kinn anhebend grinste er ihn an. „Der Laden hier ist reichlich teuer... Grund genug sich ein bisschen zu amüsieren, oder nicht?“

Omi weigerte sich, zur Bühne zu schauen. „Das.. ist...“  /peinlich!/ Er drehte sich weg und starrte zur Theke. „Ich brauch was zu trinken...“ murmelte er.

Farfarello lachte leise. „So schüchtern, Kätzchen? ...passt gar nicht zu dir!“

Omi schlug die Augen nieder. /Der hat Nerven.../ Er malte mit dem Finger Kreise auf die Tischplatte und murmelte „..ich BIN aber schüchtern..“

Farfarello grinste und beugte sich vor. „Mich hast du doch eben ganz gerne angesehn...“ raunte er über den Tisch.

Omi wurde knallrot „GAR NICHT WAHR!“

Er fühlte wie eine Fingerspitze ihn auf die Nase stupste. „Und warum machst du dann den Tomaten Konkurrenz?“

„Weil.. weil .. /weil er Recht hat?/“ Die Tischplatte war auf einmal sehr interessant für Omi. „Weiß ich auch nicht...“

Plötzlich lächelte Farfarello. „Nun, und was willst du trinken?“

Omi, immer noch von Farfarellos Bemerkung verwirrt, atmete heftig aus. „Schon, ich hab dich angeschaut, das ist aber was anderes...“ er brach schnell ab und sah auf.

„Trinken.. Wein!?“ /Wenn er lächelt sieht er ganz anders aus, als wenn er so irre grinst. - Ob das 'Jei' ist?/

Farfarello winkte die Kellnerin heran und bestellte. Dann sah er Omi betont harmlos an. „Gomen, ich hab dich unterbrochen... was wolltest du sagen?“

Omi rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. /Spielt er mit mir?/ Er fasste sich ein Herz.

„Was ich sagen wollte..? Uhm, naja.. wenn ich dich anschaue, dann nicht, um mich aufzu…“ er brach ab. /…geilen?/

„Ich meine ... er wurde wieder rot. /verdammt!/ „Ich .. du interessierst mich. Der da..“ er zeigte mit dem Daumen über die Schulter, „nicht.“

Farfarello sah ihn gespielt ernst an, und Omi wurde es mulmig. Hatte er sich zu weit vorgewagt?

„Wenn du noch röter wirst fängst du an zu leuchten...“ Farfarello lächelte ein merkwürdig verständnisvolles Lächeln.

„Schon verstanden.. ich schau auch lieber dich an.“

Omi sah dieses Lächeln und war von Farfarello, der Stimmung und seinen eigenen Emotionen gefangen. Er spürte deutlich, wie sich das Rot auf seinen Wangen vertiefte. /Okaaay, dann kann er jetzt wohl die Kerze ausmachen../ Er murmelte „Arigatou…“ schaute ihn an und gleich wieder weg.

Farfarello beugte sich zu Omi vor und hob dessen Gesicht an, so dass er ihm in die Augen sehen musste. „Ich mag lonely... du bist lonely also mag ich dich auch...“ er unterstrich dieses Bekenntnis mit einem ernsten Nicken.

Gleichzeitig spürte Omi, wie Farfarello mit dem Daumen über seinen Wangenknochen streichelte, und schloss erschrocken die Augen.

„Du bist sehr hübsch weißt du das?“ hörte er Farfarello, sehr leise, sagen.

Omi schluckte trocken. „Nein.. was? Weiß ich nicht. Finde ich auch gar nicht..“ /mir ist heiß/ „Du.. magst mich??“  /er mag mich…, er findet mich hübsch.. was soll ich davon halten?/ Er räusperte sich. „Hoffentlich kommt der Wein bald.“

Farfarello lächelte ihn an. „Bist du aber...“ Die Hand verschwand von Omis Wange und dort, wo sie ihn berührt hatte, fühlte es sich jetzt seltsam kalt an.

„Ja...ich habe lonely gesagt dass ich ihn mag... das war ehrlich gemeint. Du bist lonely – und ob mir das jetzt gefallen soll oder nicht.  ...ich mag dich!“

Omi nickte langsam. „Ich mag kodoku auch... und –wer- bist du?“

Eine lange Pause entstand. Omi fürchtete schon, etwas Falsches gesagt zu haben, als ein Seufzen ertönte. „Kodoku, Jei, Farfarello... ich bin alle und ich bin keiner...ich weiß es nicht - Omi.“ Mit schiefgelegtem Kopf machte er eine hilflose Geste.

„Wenn ich es wüsste wäre ich wahrscheinlich nicht verrückt oder? Er senkte die Stimme, bis er nur noch flüsterte. „…aber ich hoffe ich bin manchmal jemand den du mögen kannst…“

Omi’s Herz machte einen Sprung bei dem letzten Satz, und er nahm schüchtern, mit leicht bebenen Fingern Farfarellos Hand. Ein Kribbeln stieg seinen Arm hoch als er sie berührte.

„Deine Frage kann ich dir auch nicht beantworten, aber… ja, du bist jemand, den ich mögen kann. Genau jetzt.“ Er lächelte vor sich hin. /Ich fühl mich sogar wohl in deiner Nähe…/

Farfarello sah ihn verlegen an und lächelte unsicher. Dann begann er, mit dem Daumen sanft über Omis Handrücken zu streicheln. „Ich weiß nicht...“ Er sah Omi direkt in die Augen. „Danke.“

Omi sah ihm aufrichtig in sein goldenes Auge. „-Ich- weiß, dass ich dich mag… das reicht mir.“ Er fühlte Farfarello weiter seine Hand streicheln und lächelte.

Schließlich räusperte er sich. „Wollten wir nicht was essen?“

Farfarello, der ein bisschen verträumt in die Gegend gestarrt hatte, stutzte. „Huh?“ Sein Magen meldete sich mit einem Knurren.

„Achso, ja...“ Er ließ Omis Hand los und sah in die Karte. „Was willst du denn haben?“ Ein leicht fieses Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Wie wäre es denn mit Tomatensuppe?“

Omi errötete erneut, gleichzeitig erschauderte er aber. „Danke, von der Farbe rot hab ich heute genug, glaub ich... ich nehm Miso-Suppe.“

Farfarello zuckte mit den Schultern. „Ich esse lieber was Richtiges… hmmm ich glaub ich nehm den Tofuburger... oder doch lieber das Steak...ich kann mich nicht entscheiden... hilf mir mal Omi...“ Er sah ratsuchend zu ihm hin.

Der war ratlos. „Jaa, weiß ich auch nicht …“ er sah ihn fragend an. „Du magst lieber Fleisch, ne?

Verlegen grinsend nickte Farfarello. „Ja... aber du wolltest ja nichts Rotes mehr!“

„Dann iss doch Fisch!“ versuchte Omi.

Auf diesen Vorschlag schüttelte sich sein Gegenüber. „Möglichst noch roh... brrr danke ich hab noch nie verstanden was ihr Japaner alle an Fisch findet!“

Omi zuckte die Schultern. „Keine Ahnung... ist halt so. Was isst man denn in Irland? Nur Steaks?“

„Viel Lamm...“ Er seufzte.  Ich würd gern mal wieder ein richtig schönes Irish Stew essen… aber Nagi kann nur Reis.“ Ein trauriger Ausdruck trat in sein Gesicht. Omi vermutete, dass er an glücklichere Zeiten dachte. Doch der Ausdruck verschwand, und Farfarello grinste wieder. „…und mich lassen sie nicht in die Küche!“

Omi grinste zurück. „Klar, zu viele Messer…“ Er staunte über sich selbst. Da saß er mit einem irren Killer, der seine Schwester auf dem Gewissen hatte, in einer Bar und betrieb Smalltalk, machte sogar Scherze darüber. Wer war denn nun verrückt? Doch er wollte kodoku finden, die Seite von Farfarello, die er im Chat kennen gelernt hatte, und die er – mochte. Sogar sehr mochte.

Die Kellnerin kam und sie bestellten ihr Essen.

Dann antwortete Farfarello sogar auf Omis makabren Scherz. „Nee die Messer hab ich ja eh in meinem Zimmer...aber Brad war  nich so begeistert als ich aus versehen mal den Herd abgebrannt habe.“

„Kann ich mir vorstellen.“ Omi giggelte.

Farfarello zuckte die Schultern. „Er sagt, wer nicht kochen kann solls bleiben lassen,... versteh nur nich warum Nagi dann kochen darf.“

Omi lachte. „Dann lässt du mich besser immer ko...“ er verstummte und wurde rot. Das war wohl etwas zu weit gedacht. Was war denn in ihn gefahren?

Farfarello lachte ebenfalls. „Wenn das was du kochst besser ist als das von Nagi oder take away...gerne.“

Omi traute seinen Ohren nicht. Da er nicht wusste, was er antworten sollte, fragte er schnell: „Was stellt Nagi denn an?“ /Er scheint das gar nicht seltsam zu finden?/

 

„Nichts besonderes... und das ist genau das Problem! Jeden Tag Reis oder Misosuppe...“ er seufzte „Ich kann’s nicht mehr sehen.“

Wie auf ein Stichwort kam ihr Essen. Eine Weile aßen sie schweigend, bis es Omi zu dumm wurde.

„Ich würde dir was kochen, fragt sich bloß wo? Küchen kann man schlecht mieten..

Farfarello kicherte. „Und bei dir zu Hause kann ich ja schlecht auftauchen... oder du bei uns!“

Omi nickte zustimmend. „Eher nicht so... also vergessen wir’s. Aya würde am Rad drehen.“

„Obwohl...wenn Schu etwas weiß, weiß es auch Brad... nur Nagi dürfte nicht allzu begeistert sein.“

/Was will er? Mich seiner ‚Familie’ vorstellen?/ „Bist du sicher dass Schu Brad immer alles  erzählt?“

Mit einem Schulterzucken nahm Farfarello einen Schluck Wasser. „Keine Ahnung was die beiden sich nachts zuflüstern...ich bin ja leider kein Telepath.“

„Ich könnte mir vorstellen, dass das gar nicht so einfach ist... all die fremden Gedanken zu hören...“

„Denk ich auch... mir reichen schon meine eigenen!“

Omi nickte. „… die mich allerdings auch seehr interessieren würden...“ murmelte er vor sich hin. Laut klang das etwas anders. „Hmm, geht mir genauso.“

Farfarello kicherte und schaute ihn an. „Wieso...hast du auch ne verdrängte Persönlichkeit  die dir in den dämlichsten Momenten Ratschläge erteilt?“

Sein Gegenüber sah überrascht auf. „Nein, das nicht, aber so eine Art innere Stimme, die mich ständig volllabert…  alles in Frage stellt und mich zweifeln lässt.“

„Sowas nennt man im allgemeinen Gewissen denk ich... hab ich mir schon länger abgewöhnt.“

Mit energischem Kopfschütteln trank Omi seinen Wein aus. „Das kann man sich gar nicht abgewöhnen!“

„Übrigens… Schu dreht ganz schön durch wenn seine Schilde mal nen schwachen  Tag haben...“ fügte Farfarello hinzu.

„… was ich verständlich finde. Kann einem leid tun.“ Der Ire legte den Kopf schief. „Wenn Schu durchdreht ist er bemitleidenswert...wenn ich nen schlechten Tag hab werde ich an die Decke gehangen...irgendwie ungerecht, oder?“ Omi starrte auf die Tischplatte. „Das finde ich auch. Aber … vielleicht... ist er ...ist … nicht so radikal wie du.“ Er sah schüchtern zu Farfarello hoch.

„Du meinst er schnappt sich nicht gleich den nächstbesten scharfen Gegenstand und fängt an, wahllos Leute zu attackieren....?“ Er seufzte. „… glaubs oder glaubs nich sowas mach ich auch ausgesprochen selten.“

 „ ... oder sich selbst...“  Omi presste erschrocken die Lippen zusammen. /hoffentlich wird er nicht gleich wieder sauer/

Doch es folgte nur ein Lächeln. „Das schon eher... in letzter Zeit...“

Beklommen folgerte Omi „Weil - du auf -mich- wütend warst...“ Er wurde unter Farfarellos Blick unruhig. So traurig…

„…nur einmal...“ Der Ire hob den Jackensaum hoch und zeigte auf den Verband.

„Und was hast du dir da getan?“

Ein Schulterzucken folgte. „Bin ein wenig kreativ geworden...“ Farfarello ließ den Saum der Jacke wieder los und lächelte Omi an. „Mach dir nichts draus...“

Der musste trocken schlucken. „Kreativ? Was meinst du damit?“

Doch Farfarello lächelte nur traurig vor sich hin und flüsterte ‚kodoku’ während er mit dem Finger leicht über den Verband strich.

Omi beschloss, dass er lieber nicht genauer nachfragen wollte. „Ok, ich glaube, wir lassen das Thema.“ Er war verlegen. /Was sag ich jetzt?/ „Ahm, ich hätte ganz gerne noch ein Glas Wein.“

Farfarello nickte und winkte dem Ober. Nachdem dieser nachgeschenkt hatte, orderte Farfarello die Rechnung. Als er gegangen war, fragte Omi, mehr aus Verlegenheit als damit zu rechnen, eine Antwort zu bekommen: „Hast du irgendein Hobby?“ Er lachte. „Ich meine, wenn die Frage albern ist, beantworte sie nicht.“

„Du meinst, außer mich selbst zu verletzen und mit wildfremden Menschen im Chat zu reden...“ Farfarello lachte. „Um ehrlich zu sein -  ja!“

Omi sah ihn gespannt an. „Und was?“

Die Bedienung brachte die Rechnung und Farfarello zahlte alles, Omis Proteste ignorierend.

„Lass gut sein, Kätzchen, ich lade dich ein. Ist ja nur dieses eine Mal…“

Aus irgendeinem Grund machte Omi dieser Satz sehr traurig. Farfarello, der seinen Gesichtsausdruck bemerkte, sah ihn forschend an. Um abzulenken, fragte Omi noch mal nach. „Dein Hobby?“

„Auch wenn es vielleicht nicht zu mir passt...“ er grinste Omi an „Origami.“

Völlig perplex starrte Omi ihn an. „Origami? Echt?“ Er nahm den Kassenzettel und hielt ihn Farfarello hin.“

Dieser faltete eine Blume daraus und reichte sie Omi mit einer angedeuteten Verbeugung. „War ein Vorschlag von Nagi... er war es leid, dass ich ihm immer über die Schulter geschaut habe wenn er gearbeitet hat. Er hat’s mir auch beigebracht.“ Er zuckte die Schultern.  „…und irgendwie macht’s Spaß.“

Omi nahm die Blume und wurde wieder ziemlich rot um die Nase. „Arigatou... Blumen zum Date…“ er  lächelte. /Fehlt nur nach Hause bringen und der Gute-Nacht-Kuss/ bei diesem Gedanken errötete er gleich noch etwas mehr. Farfarello lachte leise. „Wenn der Anfang schon nicht stimmt, dann wenigstens das Ende oder, Kätzchen?“

Omi warf ihm einen frechen Blick zu. „Das wird man sehen“. Er grinste, doch gleichzeitig merkte er zu seinem Ärger, dass er schon wieder errötete.

Mit einem gespielt prüfenden Blick meinte Farfarello „Schon wieder Rot? Das kommt bei dir öfter vor oder?“ Er grinste.

„Eigentlich nur heute andauernd.“ Omi grinste breiter. Doch dann erstarrte er, als Farfarello ihm den Arm um die Schulter legte und leise lachte.

„Dann bring ich dich wohl besser jetzt nach Hause bevor die Farbe noch so bleibt!“

Omi schloss die Augen. /Das darf nicht wahr sein… 2 von drei/ doch er sagte nichts und nickte.

Sie verließen die Bar. Vor der Tür sah Farfarello sich um. „Du müsstest mir nur sagen wo lang... wie gesagt ich kenn mich hier nich gut aus.“

Omi steckte gerade seine Papierblume in die Hemdtasche, doch er nickte. „Okay“. Er zeigte in die Richtung und sie gingen los. Sie schwiegen fast den gesamten Weg, jeder in seine Gedanken versunken.

/Ob er mich wieder sehen will? Will ich das? Was war das heute für ein seltsamer Abend…/ Omi war durcheinander. Die letzte Stunde hatte ihm gut gefallen, er hatte fast vergessen, dass es sich bei Farfarello um den Mörder seiner Schwester handelte. Jetzt war er voller Zweifel und Sorgen. Er –mochte- ihn! War das normal? –Konnte- man jemanden mögen, der einem so etwas angetan hatte? Konnte man das vor sich selbst verantworten? Und die anderen? Was würden Aya, Yohji und Ken sagen? Er seufzte. Farfarello hörte den Seufzer und sah unauffällig zur Seite. Omis Gesicht spiegelte seine innere Zerrissenheit deutlich wieder, und Farfarellos Gesicht verschloss sich.

„Wenn du willst …“ er brach ab. /Vergiss es, Farf. Was glaubst du wohl, was jetzt abgeht? Bye bye und auf Nimmerwiedersehen!

Omi sah ihn hoffnungsvoll an, erschrak jedoch als er Farfarellos Gesichtsausdruck sah.

„Farfarello…“ Der blieb stehen und unterbrach ihn. Das Koneko war in Sichtweite.

„Ich glaube den Rest gehst du lieber allein…nachher sieht mich noch einer von deinen…“ er grinste„…Brüdern. Die wären bestimmt nicht glücklich darüber wer das Date ihres Jüngsten war.“

„Sicher nicht!“ Omi grinste auch, obwohl ihm nicht danach zumute war. „Ok.“ Er sah Farfarello unschlüssig an. „Also... dann... danke für die Einladung…“

Dieser ging einen Schritt und hob lässig die Hand. „Man sieht sich, Omi...“ Er ging davon.

Omi starrte ihm nach und sagte leise „Man sieht sich... Farf.“ Dann lief er langsam in Richtung Koneko. /Ich bin traurig. Und enttäuscht. Aber wieso? Was hab ich eigentlich erwartet?/ Er wusste es nicht.

Im Schatten eines Hauseingangs blieb Farfarello stehen und sah Omi nach. Der überquerte die Strasse und sah  flüchtig zwei Typen an einer Hauswand stehen. Er ging auf den Laden zu, ohne sie weiter zu beachten. Die Typen folgten ihm mit geringem Abstand.

Farfarello zog die Augenbrauen zusammen /Die sehn aus als ob sie auf Ärger aus sind/, lautlos folgte er den beiden Gestalten.

Omi hörte Schritte hinter sich und drehte sich lächelnd um, in der Annahme Farfarello sei ihm doch noch nachgekommen.

Einer der beiden Männer, eher schmächtig und mit langen blonden Haaren, grinste seinen Kumpel an. „Guck mal, der Kleine freut sich, uns zu sehen!“ Der Angesprochene, ein großer kräftiger Schwarzhaariger, gluckste amüsiert und trat hinter Omi.

Farfarello sah es mit Unbehagen. Dann schaute er auf die Uhr.

/Mist, fast 10.../ Er sah auf Omi und die beiden Männer, die sich jetzt einer vor, einer hinter ihm postiert hatten. /Was solls, der Kleine ist ’n Assassine ...der müsste alleine klar kommen/ Er drehte sich um und wollte gehen als er sah, wie einer der beiden Omi ansprach. /…und was wenn nicht...  immerhin hat er ne Menge Wein getrunken…/ Er seufzte, kehrte um und ging den Dreien hinterher.

Der Blonde grinste Omi falsch an. „Hey Süßer, bisschen Spaß haben?“ Omi erstarrte. /Wie war das?/ Er tastete nach seinen Darts und ging in Angriffstellung. „Ich glaube eher nicht!“ Ihm war etwas schwindlig. /Mist, ich bin nicht ganz klar... der Wein./ Er kniff leicht die Augen zusammen.

Farfarello zog leise knurrend sein Messer und blieb ungesehen im Schatten stehen. /Omi sieht nicht ganz bei der Sache aus...was wollen die beiden von ihm…?/ Er ging näher heran um hören zu können, was gesprochen wurde.

Der schwarzhaarige packte Omi von hinten und hielt seine Arme fest. Farfarello beobachtete diese Szene und knurrte in der Kehle. “Finger weg...“

Der Blonde kam näher. Er trug sein Hemd bis zum Bauchnabel offen, und zeigte so eine Goldkette, die ebenfalls fast bis zum Nabel herunterbaumelte. Er beugte sich mit einem schmierig/gefährlichen Grinsen zu Omi. „Na komm, Sweetie, nur ein bisschen Spaß...“ Er trat noch näher und wollte ihn küssen, doch Omi rammte ihm sein Knie in die Weichteile. Er traf nicht genau, aber er erreichte, dass der Typ aufjaulte.

„Mit DIR ganz sicher nicht, du Mistkerl..“ keuchte Omi, als der Schwarzhaarige ihm seine Arme auf den Rücken drehte.

Der Blonde hatte sich wieder gefangen und trat seitlich an Omi heran. Er fasste ihn am Kinn, drehte seinen Kopf und presste seinen Mund auf Omis Lippen, zwang seine Zunge dazwischen. Omi wollte den Kopf wegziehen, doch der Typ hielt eisern fest.

Farfarello sah diese Szene und fauchte, außer sich vor Wut. Gedankenschnell glitt er hinter den Mann, der immer noch Omi mit seinem Kuss attackierte. Er riss ihn an den langen Haaren zurück und hielt ihm sein Messer an die Kehle, während er ein eiskaltes Flüstern in sein Ohr schickte. „DAS war eine schlechte Idee...“ Er drückte das Messer etwas fester in die Haut, so dass Blut hervorsickerte.

Omi seufzte erleichtert, war aber erstaunt. /Er ist zurückgekommen…/

Farfarellos Auge funkelte wütend, als er den anderen Mann anfauchte. „Lass ihn auf der Stelle los, oder dein Freund hier ist ab sofort deine Freudin!“

Der zweite Mann starrte Farfarello an wie einen Geist. /Wo…  - kommt der denn her?/ Er ließ Omi los und rannte Hals über Kopf weg.

Omi rieb seine Arme und griff in die Hosentasche. Er holte ein Etui heraus und trat vor den Blonden, der immer noch in Farfarellos eisernem Griff hing, das Messer an der Kehle.

„Sieh zu, dass du Land gewinnst, sonst garantiere ich für nichts.“ Er spielte mit einem Dart. „Da ist Gift dran... tödlich.“

Farfarello grinste Omi auf äußerst beunruhigende Weise an. „Steck den Pfeil weg...“ er beugte sich herunter und leckte dem Typ über die Wange. Der riss entsetzt die Augen auf. „Der hier gehört mir...“  Farfarello zog seinen Kopf weiter zurück und war im Begriff, ihm die Kehle durchzuschneiden, während er ein zischendes Flüstern ausstieß. „Du hast dir den Falschen ausgesucht, um Spaß zu haben, du Bastard.“

Omi erschrak. Verlor Farfarello die Kontrolle? „Farf.. bitte nicht.. „ er sah ihn flehend an. „Lass den Abend nicht so enden.. bitte!!!“

Farfarello knurrte kehlig. „Keiner packt dich ungestraft an,wenn ich in der Nähe bin...!“

Der Mann in seinem Griff wimmerte schrill. „Halt ihn auf… der ist ja irre!“

Farfarello drehte den Kopf des vor Angst schlotternden Mannes so, dass der ihm in sein goldenes, vor Wut glitzerndes Auge sehen musste, und grinste ihn tückisch an. „Hjaaa…  genau das bin ich!“ Er kicherte „Schlechte Wahl für ein Feierabendvergügen... “

Er fuhr mit seiner Messerspitze an der Brust des jetzt nur noch leise wimmernden fast-Vergewaltigers herunter, fest genug um die Haut aufzuritzen. Als ein wenig Blut hervorkam, schrie der Mann entsetzt auf. Farfarello grinste breiter und flüsterte „Jetzt werden -wir- beide vieeel Spaß zusammen haben...auch wenn ich das wohl eher genießen werde als du...“

Omi starrte Farfarello entgeistert an. /Ist er -eifersüchtig-????? Das hieße ja.../ Er schüttelte den Kopf. Er hatte jetzt ganz andere Sorgen. So sanft er konnte, sprach er den vor Wut kochenden Iren an. „Farf... Farfie...“ der blickte irritiert auf, als er den Kosenamen hörte, behielt jedoch den Mann unverändert in eisernem Griff, das Messer an dessen Brust.

„… lass ihn gehen.. bitte, Farf.“ Omi machte einen Schritt auf die beiden zu, Farfarello fest fixierend.

Dieser schüttelte unwillig den Kopf ohne Omi anzusehen und knurrte leise.

„Warum?“ Es war nur ein Fauchen.

Omi blieb wieder stehen und redete beruhigend weiter auf ihn ein. „Lass gut sein.. Farfarello. Das ist nur ein Idiot, nicht wert, den Abend zu verderben. Ich .. er ist nicht so wichtig. Du bist wichtiger. -Wir- sind wichtiger.“ Der Ire bewegte sich nicht. Er starrte immer noch den schlotternden Mann an. Einen endlosen Augenblick geschah nichts, dann zischte Farfarello wütend und drängte ihn gegen die Hauswand, gegen die er ihn dann, mit der Hand am Kragen, drückte. Er hielt ihm die Klinge sehr dicht vor die Augen. „Wenn ich dich noch einmal sehe bist du tot!“ Er näherte sein Gesicht dem des Blonden bis auf wenige Millimeter und flüsterte: „Und… ich –hoffe- wir begegnen uns wieder...“ dann packte er den vor Angst völlig erstarrten Mann am Hemd und schleuderte ihn zu Boden. „Dein Glückstag heute...“ er drehte sich weg und zischte: „Und jetzt mach das du wegkommst, bevor ich es mir anders überlege!“ Er ballte wütend die Fäuste.

Der Mann rappelte sich auf und rannte fluchend und jammernd weg.

Plötzlich war es sehr still. Omi stand regungslos da und sah Farfarello stumm an. Nach einem langen Augenblick rührte er sich wieder.

Ein Flüstern.

„Danke...“

Farfarello ging langsam auf Omi zu, bis er dicht vor ihm stand. Er fasste ihn sanft am Kinn und sah ihm forschend in die Augen.

„Bist du ok?“ Immer noch umklammerte seine andere Hand hart das Messer.

Omi nickte. Er senkte den Kopf und lehnte ihn an Farfarellos Brust an. Ohne dass er es verhindern konnte, stieg ein Schluchzen in seiner Kehle auf.

Der Ire steckte verwirrt das Messer weg. „Omi...??“ Unbeholfen, aber dennoch sanft legte er seine Arme um ihn. „Was hast du...“

Omi umarmte ihn fest und presste sein Gesicht in den Stoff seiner Jacke. Ein undeutliches Murmeln kam daraus hervor. „Ich bin froh...“

Farfarello erwiderte die Umarmung etwas steif. „Worüber?“

/Dass du zurückgekommen bist.../ Dass du ihn nicht getötet hast...  Omi zögerte. Dann atmete er tief ein. /Nein. Sag ihm wie es ist./ Er sah Farfarello ins Auge. „Dass du da bist.“

Dieser lächelte ihn ein bisschen überrascht an. „Omi…“ Er schob ihm eine Haarsträhne aus den Augen und sah ihn fragend an. „Warum wolltest du nicht, dass ich ihn töte? ... er hätte es verdient!“ Seine Stimme klang immer noch nach unterdrückter Wut.

Omi lächelte zurück. „Es ist keine Mission... Viele die leben, haben den Tod verdient. Viele die tot sind, verdienten zu leben. Weil wir es ihnen nicht zurückgeben können, sollten wir auch nicht so leichtfertig töten.“

Farfarello sah ihn seufzend an. „Ich versteh ich dich wirklich nicht... was hättest du gemacht wenn ich dir nicht nachgegangen wäre...den beiden ihren Willen gelassen?“

„Ist das eine Fangfrage?“                                            

Farfarello schüttelte den Kopf. „Nein...! Aber du hättest dich gewehrt, nicht wahr? ...ich hab gesehen  dass du nach deinen Pfeilen gegriffen hast.“

„Ich hätte wahrscheinlich versucht, zu reden“, Omi grinste „…oder sie zusammenzuschlagen.“

„Was wäre gewesen wenn du einen von ihnen hättest töten müssen...“ beharrte der Ire.

„Nur wenn es gar nicht anders gegangen wäre... Aber ich denke, Notwehr ist was anderes.“

Farfarello schob ihn etwas von sich, ohne ihn jedoch loszulassen, und sah Omi glashart in die Augen „Nein...tot ist tot...der Grund interessiert nachher niemanden mehr.“

Omi konnte dem nicht zustimmen. „Mich interessiert der Grund schon. Immer.“ Doch ihm brannte eine ganz andere Frage auf den Nägeln, aber er wusste nicht, ob er sie stellen sollte. Befangen sah er nach unten. „Hätte... es dir was ausgemacht... wenn sie…“ Er konnte Farfarello nicht ansehen.

Der legte den Kopf schief. „Natürlich hätte es mir was ausgemacht...ich mag dich.“ Er grinste böse. „Und du glaubst tatsächlich, ich hätte keinen Grund gehabt, die beiden zu töten, ja?“

Er flüsterte jetzt nur noch. „Glaub mir, was sie gemacht haben war für mich Grund genug.“

Omi bekam Herzklopfen. /Warum.. warum.. weil…?/ Doch er konnte nur dämlich. „Ja...?“ fragen und ihn anlächeln.

Farfarello redete noch leiser weiter. „…und wäre dir mehr passiert hättest auch du mich nicht mehr davon abhalten können.“

Omi war erschüttert. /Soll das heißen, ich bin der -einzige- der ihn davon abhalten konnte??/ Er starrte Farfarello an. „Aber...“ Doch dann schüttelte er den Kopf. „Ist ja nix weiter passiert. Ich denke, wir sollten jetzt nach Hause.“ /Will ich eigentlich gar nicht./  Er sah ihn traurig an.

Sofort machte Farfarello Anstalten, ihn loszulassen. „Du hast Recht“ sagte er gefasst und sah zum Koneko hinüber. Dann zog er die Kapuze auf.

„War sowieso ein Glück, dass keiner von deinen Freunden rausgekommen ist um zu gucken was der Lärm hier draußen bedeutet. Außerdem…“ er sah auf die Uhr „Brad wartet schon...und er wartet nicht gerne. Ich werde gehen.“

Omi hielt den Mann in seinen Armen unwillkürlich etwas fester, als der sich lösen wollte. „Ok...  gehen wir…“ doch er ließ ihn immer noch nicht los. „Ich werde dann auch mal...“ er zögerte.

Farfarello sah ihn verdutzt an, wegen dieses Gegensatzes zwischen Reden und Handeln. Während er noch überlegte, was er jetzt tun sollte, hob Omi den Kopf, stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Er schmiegte sich noch ganz kurz in Farfarellos Arme um sich dann loszumachen. „Gute Nacht..“ Dann ging er los.

Unfähig, sich zu rühren, blieb Farfarello einfach stehen.

/Was war denn das...??/ „Ja... gute Nacht...!“ Er sah Omi nach und strich dabei mit den Fingerspitzen über seine Wange. /Er hat mich geküsst...? Schon das zweite Mal…/ Langsam drehte er sich um und lief los, nach Hause. /Schön.../

Omi drehte sich auch noch einmal um. Er lächelte und rief ihm leise nach „Ich seh dich... Farfie... du musst mir ja noch meine Jacke wiedergeben.“ Dann, ehe der Ire reagieren konnte um sie ihm womöglich sofort zu geben, rannte Omi Richtung Koneko, während er nach der Papierblume in seiner Hemdtasche tastete.

/3 von 3, nicht schlecht…/  

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